Arrabona - Múzeumi közlemények 40/1-2. (Győr, 2002)

Tanulmányok - Csiszár Attila: Vízimalmok a Kis-Rábán

ARRABONA40.2002. TANULMÁNYOK RM Rábaközi Múzeum SSz Soproni Szemle Sz Századok Td Történeti dokumentáció Attila Csiszár: Mühlen an der kleinen Raab Die kleine Raab, der bei Nick abzweigende Wasserzweig der alten Raab versah früher die Sümpfe des Wasens mit Wasser. Heute mündet sie - sich mit der Rabnitz vereinigt -bei Győr in die alte Raab. Ihre wirtschaftliche Rolle war im Mittelalter immer wichtig. Ihr ziemlich großes Gefalle versicherte genügend Energie für die Betätigung der Mühlen. Einst bewegte ihr Wasser 10 Mühlen von Beled bis Kapuvár. Die Errichtung von Mühlen gilt als der größte Fachkenntnis erfördernde, holzbearbeitende Handwerksberuf. Die Mühlhäuser wurden immer aus dem für die völkische Baukunst der Gegend charakteristischen Matériáién und mit deren Technik gebaut. In Rábaköz hatten sie wahrscheinlich Erdwände, oder auf Postament stehende Heckenwände mit Fachwerkbau. Die besonderen An­sprüchen entsprechenden Gebäude haben die nicht zünftigen, bäuerlichen Holzschnitzer und die Müller selbst gemacht, die die besten Meister der Zimmerarbeit und Holzbearbeitung waren. Im 19. Jahrhundert tauschte man die alten oder zu Grunde gegangenen, aus weniger haltbarem Material gebauten Mühlen gegen feste, aus Stein und Ziegel gebauten Gebäude um. Die Mühlen an der kleinen Rabb waren zweistöckige Gebäude mit rechteckigem oder L-förmigem Grundriss. Die Wassermühlen und ihre ergänzenden Gebäude, Mühlgraben, Schleusen, Sperrseen usw. waren die hervorragenden Ergebnisse des technischen Niveaus des bäuerlichen, dörflichen Handwerkes. Sie bewahrten - manchmal bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts - die technische Wissenschaft des europäi­schen Feudalismus und späten Mittelalters auf dem Niveau der völkischen Wissenschaft. Die Mühlen hatten im Mittelalter eine besondere wirtschaftliche und juristische Lage, und in Verbin­dung mit ihrer Betätigung bildeten sich komplizierte Rechtsgewohnheiten aus, von denen uns die Quellen der 17-19. Jahrhunderte - Prozessdokumente, Mietverträge von Mühlen - ein Bild geben. Die Müllerei als Fachgemeinde bildete eine besonders wichtige, gesellschaftliche Schicht. Ihre Zünfte bildeten sich in Ungarn von der Mitte des 16. Jahrhunderts aus, die meisten davon wurden aber erst in dem 17. und 18. Jahrhundert gegründet. Die Zunft der Mühlenbesitzer, deren Mühlen an der Raab, der Rabnitz und der Ikva standen, bekam ihr Privileg von Miklós Eszterházy 1613. Die Müller in Rábaköz - sich auf ihre verschieden Unrechte berufend - traten aus der Zunft der Müller in Csepreg aus und gründeten 1671 eine eigene Zunft. Die Mühlindustrie des Rábaköz hatte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eine entscheidende Wirkung auf die Regelung der alten Raab. Man schrieb das sich wiederholende Hochwasser, das das freie Hinabziehen der Flut verhinderte und die Verschlammung des Flussbettes förderte, den Flussbett deichenden Mühldämmern zu. Die erste Anordnung der 1873 gegründeten Raabregelnder Gesell­schaft war die Liquidierung der Mühlen und Mühldämme der alten Raab. Diese Verfügung hat die Mühlen der kleinen Raab nicht betroffen. In der zweiten Hälfte der 19. Jahrhunderts war das traditionelle Mühlwerk der Mühlen nicht mehr zeitgemäß. Vom Ende des Jahrhunderts an wurden die ortliche Ansprüche befriedigenden Mühlen der kleinen Raab modernisiert, die Wasserräder auf Turbinen, die Mühlsteine gegen moderne Wals­werke umgetauscht. Nach der Verstaatlichung (1948) funktionierten sie noch eine Weile, dann wurden einige für andere Zwecke benutzt (Beled, Kapuvár). Die meisten von denen gingen aber zu Grunde, ohne dass von den Mühlhäusern und ihren Mühlwerken von technikgeschichtlichem Wert Auf zeichungen und Dokumentation gemacht worden wären. Durch ihre voreilige Abreißung wurden die Bauerschaft und die Industriegeschichte armer. 301

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