Arrabona - Múzeumi közlemények 38/1-2. (Győr, 2000)
Tanulmányok: - Tomka Péter: Régészeti kommentár a Lébény-Kaszásdomb 10–11. századi temető 44. sírjának trepanált koponyájához
TANULMÁNYOK ARRABONA 38.2000. PÉTER TOMKA : Archäologischer Kommentar zum trepanierten Schädel aus Grab Nr. 44 des Gräberfeldes Lébény-Kaszásdomb aus dem 10.-ll.Jh . Nach kurzer Beschreibung des Fundortes und der Fundumstände faßten wir die Ergebnisse der ersten Analyse des aus 98 Gräbern bestehenden Gräberfeldes zusammen. Obwohl in diesem Friedhof des gemeinen Volkes für die Mittelschicht der Landnahmezeit charakteristische Brauchtums - und Trachtengegenstände in nicht großer Zahl zum Vorschein gekommen sind, denken wir doch , daß der Friedhof im 10. Jh. eröffnet wurde /Tracht mit Hemdkragenschmuck, zweigliedrige Köttlach-Fibel vom Typ II, zu abergläubischen Zwecken benutzte Pfeile, Messer, gegenüber den Haarreifen mit s-f örmigem Ende einfache Zopfringe in dominierend großer Anzahl, wurden ziemlich lange benutzt, Spiralfederkranz, Halsreifen, Armreifen, geschlossene Kreisringe/. Zu den spätesten Funden kann das Geld des Heiligen Stephans vom Typ "Lancea regis" gehören. Die Veränderung der Tracht begann und endete in /West/ Transdanubien früher als im Ostteil des Landes. Grab Nr. 44 ist aufgrund seiner Lage und darin geborgener Funde auf das Ende des 10. Jh.s zu datieren. Die Angaben der Archäologie wurden mit der ersten Liste (von großer Bedeutung) bezüglich tatsächlicher Trepanationen (Grynaeus 1996) verglichen. Wir ergänzten und gegebenenfalls konkretisierten oder bekräftigten wir die Angaben unter besonderer Rücksicht auf die Altersbestimmung. Die so weiterentwickelte Grafik illustriert, daß Trepanasierungen zwar in fast allen Epochen vorkamen, bei den Ungarn im 10. Jh. erscheinen sie jedoch in jeder Gesellschaftsschicht in großer Anzahl, was zu den Erscheinungen zu zählen ist, die die Gieslerschen archäologischen Gruppen von "altmagyarisch" /Führungs-und Mittelschicht / und "bjelo-brdo" /Gemeinvolk/ fest verbinden. Mit der Christianisierung geht ihre Anwendung zurück. Den heilpraktischen Hintergrund abwägend /Konvergenz, Kontakte in der Awarenzeitbzw. in Osteuropa bulgarisch-türkische Kontakte/, lenken wir die Aufmerksamkeit erneut auf die Möglichkeit der Vermittlerrolle der arabischen Medizin. 91