Arrabona - Múzeumi közlemények 37/1-2. (Győr, 1999)
Tanulmányok – Közelmények - Székely Zoltán: Hieronymi Ottó Ferenc (1766/68–1829)
TANULMÁNYOK - KÖZLEMÉNYEK ARRABONA 37.1999. Rövidítések: Győr-Belvárosi Plébániahivatal Győri Püspöki Levéltár Győr Megyei Jogú Város Levéltára Helytartótanács, Departamentum Scholarum Nationalium, 1776-1848 Magyar Országos Levéltár Pannonhalmi Bencés Főapátság Levéltára Győr város tanácsi jegyzőkönyve (Protocollum Ordinarium Liberae ac Regiae Civitatis Jaurinensis) ZOLTÁN SZÉKELY: Ferenc Otto Hieronymi (1766/68-1829) Das Gebiet der Kunst in Győr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der Forschung bisher noch völlig unbekannt. Einer der damals hier tätigen Maler war Franz Otto Hieronymi (1766/68 -1829). Er ließ sich 1800 in Győr nieder, nachdem er aus dem Dienst des Grafen Ferenc Széchenyi, dessen Kinder er in Zeichnen unterrichtet hatte, ausgeschieden war. Über seine Herkunft und Schulung haben wir keine sicheren Angaben. Er soll aus Württemberg herstammen und wahrscheinlich in Wien studiert haben, wo er jedenfalls 1796 seine Ehe geschlossen hat. In seiner Heiratsurkunde sowie auch später in Győrer Urkunden wird er als Maler (Mahler, pictor) erwähnt. Heute kennen wir sieben seiner Werke. Für die Kirche des Benediktinerstifts in Pannonhalma fertigte er um 1803/04, dann im Jahre 1812 jeweils ein Altarbild über die Empfehlung seiner Krone durch Stefan den Heiligen bzw. das Gelübde des Prinzen Emmerich. Letzteres Thema hat er auch in der zum Besitz der Grafen Eszterházy gehörenden Kirche in Szerecseny im Jahre 1802 dargestellt. Alle drei Werke tragen den Charakter des späten Barock. Als Vorbild des Altarbilds in Szerecseny hat Hieronymi einen Mansfeld-Schnitt von 1772 umgestaltet. Ebenfalls aus dem Jahre 1802 stammt ein Madonnenbild mit klassizistischen Zügen, zu welchem Raffaelos Madonnen die Inspiration gegeben haben. Das Nebeneinander von konservativen Formen und neuartigen Bestrebungen - wahrscheinlich von unterschiedlichen Erwartungen der Auftraggeber herrührend - ist nicht nur für Hieronymis religiöse Werke sondern auch für seine Porträts charakteristisch. Das 1802 gemalte Porträt von István Weöreös, Besitzadeliger aus dem Burgkomitat Győr, ist im traditionellen Stil der Ahnengalerie entstanden. Das Bild wurde im Geiste der Aufklärung modernisiert: dem Dargestellten wurde eine Zeitung (Magyar Hírlap) in die Hand gegeben, ein auf sein geistiges Wertesystem hinweisendes Attribut. Dem gegenüber verzichtete 1817der Maler beim Porträt János Eckers, Győrer Bürger, wichtige zeitgenössische Persönlichkeit der Stadt, auf repräsentative Posenstellung, wendete eine unmittelbare Ausdrucksweise an, die dem Bild bürgerlichen Ausdruck verleiht. Die auf dem Bild erscheinenden Gegenstände dienen der Charakterisierung des Dargestellten: Kassenbücher weisen auf seinen Zivilberuf, die griechische Büste auf seine moderne Allgemeinbildung hin. Als Vorbild hatte ein Bild J. Hickels von etwa 1785 gedient, auf dem Erzherzog Franz mit der Büste Josef IL dargestellt ist . Das späteste Werk ist das Andenkenbild der Győrer Bürgerwache von 1822. Darauf sind auf dem Győrer Hauptplatz Nationalwachen während der Parade und zwei Ereignisse der Napoleonischen Kriege dargestellt, nämlich die Schlacht bei Kismegyer und der Sturm auf Győr im Jahre 1809 sowie die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1913, an der auch 30 Husaren aus Győr teilgenommen hatten. Das Bild vereinigt das Vedutenbild ( Hauptplatz) mit der Ereignisdarstellung (Parade) und dem Genre des Schlachtenbildes, jedoch mit GyBP GyPL GyVL Htt. Dep. Schol. Nat. OL PBFL Gyvtj 317