Arrabona - Múzeumi közlemények 35/1-2. (Győr, 1997)

Tanulmányok - Kubassek János: Geographische Aspekte der Reisen von János Xántus

Selmeczi Kovács Affila János Xánfus und das Ungarische Nafionalmuseum Der vorliegende Aufsatz behandelt die Beziehungen von vier Jahrzenten zwischen dem Ungarischen Nationalmuseum und János Xántus /I 825-1894/, Begründer der ungarischen volkskundlichen Muséologie, aus Anlaß des 100. Todestages dieses her­vorragenden Gelehrten. Die Anfänge reichen in die 50er Jahre des 19. Jh. zurück, als Xántus, damals noch Emigrant in Nordamerika, dem Nationalmuseum naturwissenschaftliches Material /Säugetiere, Vögel, Insekten/ schickte. Später, als Mitglied der österreichisch-ungaris­chen ostasiatischen Expedition /l 869-70/, bereicherte er das Museum mit einer bedeutenden naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlung. Von dieser Reise blieben auch Zeichnungen erhalten /Abb. 1 -2/. Besonders wertvoll sind die rund 300 Objekte, die Xántus aus Borneo heimbrachte. Die Sammlungen aus Ostasien wurden 1871 im Nationalmuseum im Rahmen einer erfolgreich Ausstellung zur Schau gestellt. /Abb. 3/ Infolgedessen wurde Xántus zum Leiter der Ethnographischen Abteilung des Nationalmuseums ernannt/5.März 1 872 ­zugleich das 'Gründungsdatum des Ungarischen Ethnographisen Museums/. Es folgte nun eine großangelegte Sammeltätigkeit in Ungarn /l 872/. Die 2500 Volkskunstob­jekte wurden - abermals mit großem Erfolg - zunächst in Pest und sodann auf der Wiener Weltausstelung 1 873 ausgestellt. Anschließend wurde jedoch das hochbedeu­tende ethnographische Material dem 1 874 eröffneten Kunstgewerbemuseum anvertra­ut, während das Nationalmuseum anderthalb Jahrzehnte hindurch keine Möglichkeit zur Weiterentwicklung seiner ethnographischen Sammlung hatte. Die Lage besserte sich erst seit 1 886, als zur Organisierung des Wiener Museums für Völkerkunde auch die Lehren der Sammlung aus Borneo in Betracht kamen. Zugleich setzte sich die Unga­rische Ethnographische Gesellschaft für die Umgestaltung der Ethnographischen Ab­teilung zu einem selbständigen Museum ein. János Xántus entwarf das Projekt für ein ethnographisches Museum mit landesweiten Befugnissen, eigenen Sammlungen und Ausstellungen, doch verhinderte ihn der Tod an der Realisierung seiner Pläne. Anläßlich des Zentenariums seines Ablebens setzte das Xántus János Museum, Győr /Raab/, mit einer Gedenkausstellung seiner naturwissenschaftlichen und ethnographi­schen Tätigkeit ein Denkmal /Abb. 4-5/ - jenen vier Jahrzehnten, die das Ungarische Nationalmuseum um 1 75 000 Objekte aus drei Erdteilen bereicherte. Kubassek János Geographische Aspekfe der Reisen von János Xánfus János Xántus war einer der vielseitigsten ungarischen Reisenden des 19. Jahrhun­derts. Dank seiner Belesenheit und seinen bei zahlreichen Reisen durch Europa, Amerika und Asien gesammelten Erfahrungen hat er sich auf autodidaktischem Wege zum Geographen gebildet. Seine Person und seine Tätigkeit ist bereits zu seinen Lebzeiten ins Kreuzfeuer heftiger Kritik und unbegründeter Vorwürfe geraten. Nach seinem Tode wurde er wegen seiner Schriften über die Nordamerika-Indianer auch heftig kritisiert. ARRAB0NA 35/1-2.

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