Arrabona - Múzeumi közlemények 34. (Győr, 1995)

Környei Attila: A politikus magánélete – gróf Széchenyi István névnapja 1840-ben

Környei Attila Das Privatleben des Politikers Graf Széchenyi Istváns - der Namenstag des Grafen im Jahre 1840 ­Wir versuchen mit dieser Publikation zu beweisen, daß die bisher nur als ein großes gesellschaftliches Ereignis angesehene Ehrung, sowie auch bloß als Einweihungsfeierlich­keit des umbauten Nagycenker (Großzinkendorf) Schlosses betrachtete 20. August 1840 in der Wirklichkeit ein politisches Ereignis war. Der Hausherr bereitete schon Monate zu­vor seinen Namenstag vor, das erste Mal zeichneten sich die Grundrisse des großangeleg­ten Planes am 5. Dezember 1839 ab. Aus seinen Tagebucheintragungen und aus dem erlesenen Kreis der eingeladenen Gäste ist zu schließen, daß er der Zusammenkunft einen politischen Anschein verleihen wollte. Auf der Ständeversammlung 1839/1840 verfolgte er mit größtem Interesse die Dis­kussion um das Wechselgesetz, beobachtete mit Aufmerksamkeit die Redefreiheit, das öf­fentliche Leben und die politische Öffentlichkeit, auch in den politischen Bewegungen außerhalb des Sitzungssaales. Im Oberhaus der Ständeversammlung und in den Preßburger gesellschaftlichen und politischen Kreisen war er bestrebt, Fraktionen zur Vereinigung der Aristokratenmitglieder der Reformpartei und der Deputierten zu gründen, und damit auch die Öffentlichkeit zu beeinflussen. Er lud alle Redner der oben angeführten Stände­versammlung zu seinem Namenstag ein, und auch jene, die tonangebend in den Preßburger Gesellschaftskreisen galten. Eigentlich erschien bei dem Grafen in Nagycenk keine Dele­gation der Ständeversammlung zur Begrüßung, wie es bisher angenommen wurde, sondern eine durch den Grafen ausgewählte Gruppe von Politikern, deren Sympathie und Mitar­beit an der Veranstaltung er bemüht war zu sichern. Mehr als 1/3 der 70 Mitglieder zäh­lenden Gästeschar waren Teilnehmer der angegebenen Ständeversammlung. Der andere Teil der Gäste setzte sich aus Adeligen seiner engeren Heimat zusammen. Nur jene Ade­ligen mit Besitz oder ohne Besitz aus dem Kommitat Eisenburg und Ödenburg - haupt­sächlich Rechtsabsolventen - durften auf der Namenstagsfeierlichkeit erscheinen, die eine führende Rolle im politischen Leben des Komitats ausübten. Die Publikation zählt die po­litischen, verwaltungsmäßigen -Ämter der Gäste auf, woraus sich ableiten läßt, daß ein überwiegender Teil der Gäste aus den Komitaten eine determinierende Rolle in der Lan­despolitik spielte, oder in der Vorbereitung und Durchführung der Landespolitik auf Ko­mitatsebenen, insofern der größte Teil der eingeladenen Gäste Mitglieder der General­ausschüsse der Komitate Ödenburg und Eisenburg waren. In diesen Ausschüssen wurden die Instruktionen der Abgesandten ausgearbeitet, die Abgeordnetenreferate ausgewertet, die Gesetze und Beschlüsse der Ständeversammlung interpretiert. Am Namenstag nahmen auch noch solche Herren aus der näheren Umgebung teil, die sich zwar in die höhere Po­litik nicht einmischten, aber die lokale Initiativen des Reformen anstrebenden Grafens 80

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