Arrabona - Múzeumi közlemények 31-33. (Győr, 1994)

Ágh Zsófia: Isten zászlai

Gottes Fahnen ­Ein Testament aus dem Marktflecken Halászi XIX. Jh. 1. Der originale Text des Testamentes (1818) Einleitung 1. Punkt: Anordnung über Beisetzung. 2. Punkt: Anordnung von dem Re­quiem. Den Messen werden 30 Forint hinterlassen. 3. Punkt: Für die Verfertigung von 2 Kirchenfahnen wurde 100 Forint gespendet. 4. Punkt: Den 3 Söhnen von Albert Kohln­hoffer je 50 Forint hinterlassen. 5. Punkt Haus, Vieh und gesamtes Gut wird dem Ehe­mann, Georg Martonits vermacht. Schluß Unterschriften der Ortsvorsteher. 2. Vorbereitung zum Tod Im Leben der Bauernfamilien hatte die Vorbereitung zum Tod immer eine wichtige Rolle. Ein Testament war nicht verpflichtent, doch in den Städten und adeligen Gemein­den wurde es von vielen gebraucht. 3. Analyse des Testamentes Die Hinterlasser des betreffenden Testamentes stammt aus adeliger Familie, mit ungarischer Muttersprache. Das Testament unterscheidet sich darin von den üblichen For­men, daß es kein Inventar des Vermögens enthält, die Forderungen stehen vor den Gaben und der Kontakt zur Kirche ist überdurchschnittlich. 4. Das religiöse Leben der Ortschaft, wie die Testamente es widerspiegeln Die obenstehende Gabe für die Kirche war damals mehr, als der Preis von 4 Rindern. Das Spendieren ist nicht selten in der Stadt. In 1799 werden auch Stifte für das Requiem gegründet. In 1770., 1776., 1779., 1802. wird zur Instandhaltung der Steinkreuze in der Umgebung gespendet. In 1816. ist der Bau eines Krankenhauses gestiftet worden, 1864 ein Denkmal für Florian den Heiligen errichtet, 1890-1910 wurden zugunsten der Kirche 30 Stiftungen errichtet. Während des I. Weltkrieges hat eine alleinstehende Frau ihre ganze Habe der Kirche, als Erbschaft hinterlassen. 5. Die Fahne und Beerdigungsgebräuche Die im Testament erwähnten Fahnen waren wahrscheinlich für Kirchmessen be­stimmt. Fahnen wurden innerhalb des Friedhofes nur bei Beerdigung eines Mitgliedes vom Rosenkranz -Verein gebraucht. Die Forscher Berze Nagy János und Tagányi Károly hal­ten die auf das Grabkreuz gehängten schwarzen Tücher für Überreste einer heidnischen Sitte bei einem Begräbnis mit Fahne. Beisetzung mit Fahne war nämlich auch im katoli­schen Europa im Kreis der Aristokratie bekannt und häufig. Die Fahnen der Beerdigung von König Matthias wurden über seinem Grab in der Basilika von Székesfehérvár aufge­hängt. Die Bauernschaft des Dorfes, auf Art des Bürgerstandes, hielt die Beerdigung für ein Fest. 341

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