Arrabona - Múzeumi közlemények 19-20. (Győr, 1977-1978)

Tomka P.: Angaben zum Bestattungsbrauchtum der Bevölkerung vom Kisalföld in der Awarenzeit. III.

von dem verwendeten Verfahren (Zimmern, bzw. Anzapfen) und von dem Holz­material (Bretter von 20—30 Zm Breite) bestimmt. Die Zerteilung der Länge-An­gaben der Särge (4.3.) hatte unsere Aufmerksamkeit auf den engen Zusammenhang (Identität) der Särge und der Gebrauchskisten geleitet. Diese, übrigens schon aus dem ethnographischen Material wohlbekannte Identität gibt auf den Vielfalt der Särge die Erklärung. (4.9.) Wir haben uns mit der Tipologie der Eisennägel (4.6.), der Eisenbänder (4.7.) und der Klammer (4.8.) beschäftigt. Die Rekonstruktion der, mit Gurten übereinbefestigten und mit grossen Nägeln geschlossenen Sargdeckel warf besondere Probleme auf — fallweise müssten wir alternative Lösungen ausarbeiten. Wir haben darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Deutung der, in den Grä­bern beobachteten Holzkohlenüberreste, deren Verhältnis zu dem Sarge auch zu erwägen sei. (4.11.) Wir haben die, den Entwicklungsgrad des Zimmer-, und Schmiede­haindwerkes bezeugenden Folgerungen betont und die zum Vorschein gekocmimenen (und in erster Reihe als Werkzeuge bewerteten) Handbeile dazu verwendet. (4.12.) Die geographische und zeitliche Umgebung des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Táp betrachtend konnte der Sarggebrauch auf dem ganzen Kleinen-Alföld und dem angrenzenden Gebiete gleichermassen festgestellt werden. (5.1.) Ihre Häufigkeit ist zur Gegenüberstellung der südslowakischen Gräberfelder mit den Gräberfeldern des Gebietes jenseits der Donau, nicht geeignet. Die, in den Grabbeschreibungen mit Unsicherheit „Holzeinbauten ohne Pfosten", oder „Holzrahmen" genannten Er­scheinungen halten wir für Sarg-Überreste. Wir haben auf den Zusammenhang der Särge und der „falschen Absätze" hingewiesen (da kam die zuletzt ausgeworfene, mit dem Untergrund identische Erde neben dem Sarge in das Grab zurück). Wir haben auf das gegenseitige Entsprechen von einem Teil der Pfahl-Konstruktionen, bzw., der Bestattungs-Grubenform, mit vertieften Enden, auf die Möglichkeit des Zusammenhanges mit den gezimmerten Kisten und auf die Problematik der Grab­kammer hingewiesen. Wir haben es bezeugt, dass der Sarg in sich selbst weder von ethnischer, nicht von gesellschaftlicher Bedeutung sei. (5.2.) Neben den allbekannten westeuropäischen Vorbildern haben wir auf die weniger zitierten osteuropäischen und innerasiatischen Särge aufmerksam gemacht. (5.3.) Wegen des geographischen Rahmens der Oguren­Wanderung ist der Zusammenhang mit den Gräbern von Tuva aus dem II — V. Jahr­hundert äussert wichtig. Wir haben uns bemüht die rekonstruktierten Sarg-Formen und die Teil-Lösungen in das Wissensgut der Gegenstandsgeschichte der Kiste einzureihen. Die einheimi­schen, römischen Kisten halten wir für die Vorfahren der Grabkisten mit Beschlägen und Spangen. In einigen Streitfragen der Gegenstands-, und Wörtergeschichte der Kiste haben wir auch Stellung genommen: ein Teil der Särge war früher eine Kiste vom alltäglichen Gebrauch, oder war denen im allen gleich — diese Bemerkung trifft den einfachen Kistenformen, den Truhen und den gezimmerten Kisten auch zu. Die gezimmerte Kiste war im Karpathen-Becken am Vorabend der ungarischen Landnahme im Gebrauch, zu deren Übernahme sind Umwege, oder kirchliche Über­mittlung gar nicht nötig anzunehmen. Zurzeit der Übernahme der Benennung „ko­porsó" (Sarg) ist in der Bedeutung von „láda" (Kiste) auch diejenige der Grabkiste anzunehmen. Es ist nicht unmöglich, dass die Übernahme der Benennung, schon im Karpathenbecken geschehen sei. Peter Tomka 86

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