Arrabona - Múzeumi közlemények 18. (Győr, 1976)

Környei A.: Das Fronttagebuch von Lajos Zsitvay

er in jedem Falle, als separate Klasse und übt strenge Kritik über ihr Verhalten. Er bemerkt die Anzeichen der Auflösung bei der Armee im Rückzug, und stellt die Symptomen parteilich dar. Er verurteilt leidenschaftlich das Gemetzel, betont den Friedenswunsch der ganzen Front, die Russen inbegriffen. Verzeichnet mit Mitgefühl und Hoffnung die Tatsachen der Befehlsverweigerungen und Desertierungen, oder die kriegs-, und ausbeutungsfeindlichen Bemerkungen. Dieser Teil des Tagebuches enthält für unsere Stadt wertvolle Angaben, da in demselben Frontabschnitt noch zwei ödenburger Regimente an den Kämpfen teilgenommen schreibt seine Fronter­lebnisse vom 10. April 1916. bis zum 28. November 1916. Zsitvay bekleidete zu diesen Zeiten die Vormeisterstelle an der 2. Batterie des königlichen Artillerie Feldregiments Nr. 10. Später wurde er Regimentsschreiber daselbst. Das Regiment kämpfte bis den 14. Oktober 1916. an der Ostfront bei Luck, danach in Siebenbürgen bei Borszék. Am 28. November 1916. hört das Tagebuch auf, Zsitvay geriet damals in russische Gefangenschaft Das Wert jedes Tagebuches besteht darin, dass es die bessere Kenntnis der Persönlichkeit und Entwicklung des Verfassers ermöglicht, der in unserem Falle mit einem Helden des revolutionären Zeitalters identisch ist. Andererseits erweitern die Tagebücher die Reihe der Geschichtsquellen und helfen der Konkretisierung des, nach den offiziellen Quellen gezeichneten Bildes der Geschehen bei. In dieser Hinsicht ist es sehr bedeutend, dass Zsitvay sich treu und vielseitig mit den Ereignissen der Brussilow Offensive befasst. Auch die Kämpfe in der Umge­bung von Luck und den mehr als 100 Km langen Rückzug des Österreich —ungarischen Armee werden beschrieben. Dieser letztere verlief in zwei Wochen und forderte schwere Kämpfe mit grossem Verlust. Der, im Sommer des Jahres 1916 vollzogene, von mehreren Seiten mit grossem haben. So können wir aus dem Tagebuche ein klares Bild über die Verluste des Honvéd Infanterieregimentes Nr. 18. und des k. u. k. Husarenregimentes Nádasdy, Nr. 9. schaffen. Auch über das Schicksal vom ödenbur­ger Militär, von den auf die Front verschleppten Arbeiter-, und hauptsächlich Bauern­massen, von ihrer politischen Entwicklung werden wir unterrichtet. Wir lernen die Motive und einzelne Abschnitte jenes Prozesses kennen, wodurch die Bewusste führende Kraft der künftigen Revolution mit der Hilfe der Kriegserlebnisse aus der, auf die Schlachtbank gezwungene Masse, ausgebildet wurde, ödenburg war in diesen Zeiten eine Militär-Stadt, das Schicksal der Revolution wurde in grossem Masse vom Verhalten der, von der Front zurückströmenden Massen bestimmt. Das Tagebuch von Zsitvay ist eben darum, als wichtige Quelle und wichtiges Dokument zu betrachten, weil es von der politischen Entwicklung der Massen an der Front unterrichtet. Attila Környei

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