Arrabona - Múzeumi közlemények 17. (Győr, 1975)
Gömöri J.: Reste von Holzpfalster einiger Strassen in Ödenburg (Sopron) und Raab (Győr)
lenweise dienten die Knüppel auch hier zur Grundierung einer Schotterstraße. Dem Bodenniveau nahegelegenen Brücken führten stellenweise über die sumpfigen Wegstrecken. Die Tiefe der Knüppelwege, bzw. der Brücken ist zwischen 73 und 130 cm. (Abb. 10—11.) Die Kossuth Lajos Gasse ist die Hauptgasse des Stadtteils Neustadt (Újváros) von Raab. Dieser Stadtteil wurde am Anfang des 17. Jahrhunderts an beiden Seiten der zum Wiener Tor (Bécsi Kapu) der raaber Burg führenden Landstraße besiedelt. Die früheren Benennungen der Gasse waren Alte Gasse (öreg utca) und Hauptgasse (Fő utca). Die Holzpflasterung der Gasse darf mit dem Ausbau der äußeren Festungswerke der raaber Burg zwischen 1663 und 1671 in Zusammenhang gebracht werden. Darauf deuten auch die Bruchstücke glasierter Töpfe und Schüsseln, die aus dem 17—18. Jahrhundert zu datieren sind und von, bzw. unter dem Straßenpflaster hervorgekommen sind. (Abb. 12.) IV. Die Ungebung von Kapuvár. Die Studie berührt nur die Frage der Dämme in der Ungebung von Kapuvár, die von den Ortsansässigen „Eszteró"-s genannt werden. Diese Dämme und Wege verbinden die aus dem an den Neusiedlersee (Fertő) sich anschließenden HanságSumpf sich erhebenden, einst bewohnten Hügel (vielleicht Orte einstiger Erdburgen) mitieinander. Ihre kartographische Darstellung erinnert an die Brückenbahnen und Knüppelwege in der Umgebung von Zalavár. Was die Struktur anbelangt, mögen sie Dämme mit Holz- und Faschinenunterbau sein, die aus den früheren und späteren Perioden des Mittelalters stammen. Wir wissen vom Bau eines Dammes aus 1568, auch vom Faschinenunterbau eines Dammes in Hanság in 1777—1779. Zusammenfassend: Wie aus den Geschichtsquellen bekannt ist, war die Holzpflasterung der Straßen keine Seltenheit in den in Flachland gelegenen Städten von Ungarn des 17. Jahrhunderts. In jener Zeit waren die Gassen der Burg Hatvan „alle mit Brettern verkleidet", wie Evlia Tschelebi, der Türke, in seiner Reisebeschreibung berichtet, „weil die Burg an einem sumpfigen Ort steht und ihr Boden nicht mit Steinen bepflastert werden kann". Zu gleicher Zeit hatte die Hauptgasse von Debrezin (Debrecen), die Markt Gasse (Piac utca) eine Bretterverkleidung, die „große Brücke" (nagy híd) bekannt. Der Boden in ödenburg wurde infolge der Anschwellungen des Spitalbaches (Ikva) und Krebsbaches (Bánfalvi patak), der Boden in Raab infolge der Anschwellung der Raab (Rába) und der Donau (Duna) morastig. Aus den archäologischen Angaben ist also darauf zu schließen, daß die hiesigen Knüppelwege und Brückenbahnen in dem 17—18. Jahrhundert gebaut und benutzt wurden. Die Knüppel der beobachteten Wegstrecken dienten oft nur zum Unterbau der Schottenstraßen. János Gömöri