Arrabona - Múzeumi közlemények 15. (Győr, 1973)

Gömöri J.: Fürhkaiserzeitliche und Árpádenzeitliche Siedlung, Eisenschmelzwerkstatt aus den 10. Jahrhundert in Sopron

Barbarikum sind gut vertrennbar. (Abb. 10—19) Die römischen Erzeugnisse, beson­ders die scheibengedrehte Bronzefibel (Abb. 6. 3.) und eine dünnwandige rotge­färbte Tontasse mit Schuppenverzierung geben einen guten chronologischen Anhalts­punkt. (Abb. 6, 4. Abb. 7, 1.) Die anderen vorgekommenen Stücke der römischen Keramikscherben bekräftigen unsere Hypothese oder wenigstens stehen damit nicht in Widerspruch, daß wir die Entstehung des Hauses auf die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts datieren könnten. Die hier gefundenen Typen der handgeformten Tongefäße der Barbarikum waren in Gebrauch in dieser Zeit bei den in Böhmen und Mähren lebenden Markomannen bzw. Quaden. Einzelne Typen waren bei den an der Elbe wohnhaften Longobarden bekannt. Das Haustyp ist bei den Markoman­nen auffindbar — es zeigt eine nahe Analogie mit dem Haus von Musov. Die Aus­dehnung der Siedlung der Bánfalvi Straße von Sopron sollte durch weitere Unter­suchungen bestimmt werden. Die in der Nähe des 1. Hauses liegenden Gruben (Nr. 1—3) stammen nach ihrem Fundmaterial aus der Frühkaiserzeit. (Abb. 16. 2. Abb. 19. 1.) Das erste Haus und sein Fundmaterial weist sich darauf an, daß ein Barbaren­volk in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts in Pannónia, in der Nähe von Scar­bantia angesiedelt werden sollte. Unter den Angesiedelten könnten Markomannen (vielleicht Quaden) und eventuell auch Longobarden sein. Wir können auf die An­wesenheit der Letzterwehnten aus einem schwarzen, grafitartigen, glasierten Situla­förmigen Becher schließen. (Abb. 16— la — lb. Abb. 18. 4.) Ähnliche Gefäße kamen schon mehrmals von der Umgebung von Sopron ans Licht. Nach unserer Hypothese sollten die Barbaren zur Zeit Marcus Aurelius oder Commodus (wahrscheinlich in der letzten Etappe der Quad —Markomann Kriege oder nach derer Schluß) neben Scarbantia angesiedelt werden, und vermutlich wurden sie zur Dienstleistung beim Feldbau verpflichtet. IL Wir haben vier Abfallgrube aus dem 10—11. Jahrhundert und am Ufer des Baches eine Eisenschmelzwerkstatt aufgehüllt. In die Gruben wurden die Eisen­schlacke und die gebrannte Erde, die Rückstände des Eisengußes geworfen. Die I. Werkstatt (Abb. 23—31) war eine rechteckige Grube mit abgerundeten Ecken (Ober­fläche: 350X200 cm), an ihrer Längsseite standen zwei Schmelzofen. Der 2. Ofen blieb in besserem Zustand, er wurde für Ausstellungszwecke hervorgehoben. Seine Angaben sind: Höhe: 70 cm, innere Durchmesser (unten): 30 cm, Gichtweite: 13— 14 cm. Ofenlochsweite: 22X22 cm, Ofenauskleidung: mit Lehm verschmiert. Zur Werkstatt führte eine mit Lehm verschmierte Treppe (Abb. 28), nebenan lag ein Erzpochstein. Innerhalb der Werkstatt sind zwei, außerhalb ist eine dritte Grube zu finden. Die Werkstatt steht unter den frühen Arpadenzeitlichen Eisenschmelzwerk­stätten zu dem westungarischen Typus nahe, die Ofen sind aber von NOungarischen Typus. (Imola, Trizs) In der Nähe wurde ein weiteres in den Boden versenkten Wohnhaus ausge­graben. (Fläche : 320 X 330 cm) Seine Grundrißform ist eckig. In einer Ecke ist ein aus Stein gebauter Ofen, drei Sitzgruben (Arbeitsgruben) versinken in den Stamp f­boden. Die das Dach stützenden Pfahllöcher sind in der Mitte der Hausseiten. Nach dem Fundmateriai (Abb. 35—37) und nach der Hausform paßt dieses Haus gut in die Häuser des damaligen Ungarns und der umliegenden slawischen Ortschaften. Wir haben unmittelbar neben dem Haus eine Erdmiete (die vierte Grube) (Abb. 34.) auf gehüllt, in der Grubensohle fanden wir eine gezahnte Eisensichel (Abb. 35.—3.). In der Auftragsschicht waren Pfeilspitze aus der Zeit der ungarische Landnahme (Abb. 35.—4); Tongefäßscherbe, die zu den in der Eisenschmelzwerkstatt gefundenen Ke­ramikbruchstücken Verwandschaft aufweisen; sogar auch einige Eisenschlackstücke. Die Schichtuntersuchungen zeigen, daß kürzlich nach der Verlassung der Eisen­schmelzwerkstatt die Bewohner des Arpadenzeitlichen Dorfes erschienen, unter ihnen die Bewohner des zweiten Hauses, die das Gelände abplanierten und verschütteten die Grube der Werkstatt. Die Abbildung 1. zeigt daß drei Strecke des Baches Rák sind (nach Ofenfunden und urkundlich belegten Daten) zu der Tätigkeit der Schmiede, Eisengießer der Ar­padenzeitlichen Gespanenburg, Sopron zu knüpfen. János Gömöri 123

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