Arrabona - Múzeumi közlemények 14. (Győr, 1972)
Lackovits E.: Die Abstammungsüberlieferung der Leute von Rábapatona
engedélyezzük és kijelentjük, hogy engedélyük van arra, hogy az előbb említett akadály már nem áll fönn és ők a szt. tridenti zsinat által meghatározott formában az egyház színe előtt szabályos és érvényes házasságot köthessenek, és ünnepelhessenek, valamint hogy ebben szabadon és akadálytalanul megmaradhassanak, s ebből döntés szerint törvényes utódaik legyenek. Győr, 1887. április 22. Mindkettő latin eredetiből fordítva, Németh Béla szíves segítségével. DIE ABSTAMMUNGSÜBERLIEFERUNG DER LEUTE VON RÁBAPATONA Das Dorf Rábapatona liegt in Győr-Sopron Komitat, an unterem Lauf des Flusses Raab auf einem wässerigen Gebiet. Es war bis zu Beginn unseres Jahrhunderts eine isolierte Siedlung. Sein Name wurde aus einem Personennamen mit unbekannter Herkunft (Patona) entfaltet. Seine Bewohner bekennen sich als Petschenegen. Die Überlieferung lebt nicht in der Form einer Sage, sondern als orale Geschichte, und ihr Zweck ist: die Informierung der Zuhörer. Sie hat einen solchen Kern, von dem sich eine Erzählung entwickeln könnte, aber die Volksüberlieferung schuf diesen Prozess in Rábapatona nicht. Die Abstammungsüberlieferung hat zwei Varianten. Nach der einen wurden die Petschenegen ins Dorf damals angesiedelt, als die ungarischen Urbewohner wegen einer grösseren Verwüstung ausstarben. Nach der anderen sind die Petschenegen die Urbewohner und sie wurden erst später mit den Ungaren vermischt. Die vollständige Abstammungsüberlieferung bildet drei Motiveneinheiten, die alle auch selbständig verständlich sind. Die erste Motivgruppe enthielt die Entstehung des Dorfes an einer gewissen Stelle der Dorfflur. Es ist in unserem Sagenkreis bekannt, gehört zu dem Sagentyp im Zusammenhang mit der Entstehung menschlicher Anlagen, seine Quelle ist die Gegend. Die dritte Motivgruppe befasst sich mit der Anlage des neuen Dorfes und mit dem Beginn des Lebens. Sie ist die inhaltliche Fortsetzung der Ersten, sie hat dasselbe Charakteristikum. Beide erscheint in epischen Rahmen, sie bilden in der Sage eine Kausalreihe, aber sie sind voneinander abtrennbar. Die zweite Gruppe ist die eigentliche Abstammungsüberlieferung, die auch allein vollständig ist, aber mit Sagenmotiven angeknüpft. Diese Gruppe sollte weder das soziale Milieu, noch die geographische Umgebung inspirieren. Wie im allgemeinen bei den Überlieferungen der Fall ist, ist die Quelle dieses Materials die vergangenen historischen Ereignissen. Der Einzug der Petschenegen in das Rábaköz und in die Umgebung vom Neusiedlersee ist durch Urkundenmaterial beweisbar, obzwar in diesen ein Ort namentlich Patona nicht vorkommt. Aber die Petschenegen schlugen ihr Quartier an dem unteren Lauf des Flusses Raab, „circa Rabam" auf, wo auch Rábapatona zu finden ist. Die Gegend hatte günstige geographische Verhältnisse, es ist vermutlich, dass Petschenegen sich hier ansiedelten, wenn auch nicht viel, aber genügend, um ihr von der Umgebung verschiedenes Ethnikum mit der eigenen Kultur beweisen zu können. Sie konnten auch vom Gebiet des Neusiedler See oder vom Árpás hierherkommen. Sie wurden von den ungarischen unadeligen, bzw. verknechteten Bevölkerung rechtlich nicht abgesondert, darum sind sie unter den versenkten Freien zu suchen. Es ist anzunehmen, dass sie vor der urkundlich klargelegten Zeit verknechtet, assimiliert oder ausgestorben sind. Ausgenommen des Letztere darf die Möglichkeit der Behütung der Independenz in den Traditionen nicht ausgeschlossen werden, trotzdem, dass die historischen Bedingungen für sie ungünstig waren. Die Abstammungsüberlieferungen wandern nicht von einem Volk zu dem anderen, also die orale Tradition ist autochon. In diesem Zusammenhang ist zahlreiches Beweismaterial zu finden. Die Möglichkeit wird aufgeworfen, dass die Abstammungsüberlieferung ein Resultat der Folklorisation sei. Es ist zweifellos, dass sie einen folkloristischen Teil hat, (die Zeit der Ansiedlung der Petschenegen, ihre Abstammung), man kann aber dem Wesen nach davon sie nicht ableiten. 252