Arrabona - Múzeumi közlemények 14. (Győr, 1972)

B. Sergő E.: Die Keramik in Dör

DIE KERAMIK IN DÖR Dör, eine kleine Siedlung in Kisalföld (Kleiner Ungarischer Tiefebene) mit beinahe 1000 Einwohnern lebt im allgemeinen Bewusstsein, als Dorf der Töpfer. Wir kennen aus den schriftlichen Aufzeichnungen vom 18. Jahrhundert an den Namen und die Zahl der Töpfer. Dieser Umstand machte auf die näheren Untersuchungen die Mit­arbeiter des Xántus János Museums aufmerksam. Ich habe vom 1951 bis 1962 bei dem heute schon einzigen Töpfermeister: Lajos Völcsey Erfahrungen gesammelt. Völcsey stammt aus einer Töpfer-„Dynastie", das Handwerk auch in seiner Familie vom Vater auf Söhne überging. Er selber hatte im Werkstatt seines Vaters gelernt, dann legte er die Meisterprüfung den Regeln gemäss bei einem fremden Meister ab. Sein erstes Werk war eine Platte, dann folgten: die kleinen Teller, Näpfchen, Milchtöpfe und endlich der typischer Dörer Topf: das Krügelchen. Neben dem Krü­gelehen sind auch die Milchtöpfe charakteristische Dörer Waren, die früher ohne Ohren, dann mit Ohren gemacht wurden. Die Dörer Töpfe unterscheiden sich durch ihren traditionellen Formenschatz von den geschmückten, bemalten, dünnwandigen Töpfen anderer Gegende. Völcsey be­wahrte auch in der Zeit der modernen Geschirrindustrie die mittelalterlichen Formen, die die alten Dörer Töpfer ausstalteten und in dem ganzen Gebiet verbreiteten. Diese Töpfe mit ihren harmonischen Linien und dickwandigen Ungeschmeidigkeit bewahren die Formwelt dereinst lebenden Töpfermeister von früheren Jahrhunderten. In dem Studium sind die Werkzeuge und Requisiten ausführlich angeführt und auseinandergesetzt, der Reihe nach, wie sie unter dem Harstellungsprozess von dem Töpfer gebraucht werden. Die erste Phase seiner Arbeit ist: die Gewinnung des Tones. Es geschiet in einer gewissen Flur der Dorfes, da hier die geeignete Tonschicht auffindbar ist. Der Töpfer bringt in einem Schiebkarren den Ton in seinem Werkstatt, wo dann die Reihe ver­schiedener Verfeinerungsarbeiten folgt. Zuerst wird den Ton mit einem grossen Schläger in einen grossen Haufen zusammengehaut, dann mit einer alten Sichel in dünne Schichten zerlegt. Unter diesem Aufschneiden werden die fremden Materialien, wie Kiese, Baumwürzel entfernt. Nach der Schneidung wird der Ton in grossen Stössen gewässert, bespritzt, dan mit Füssen getreten. Das Schneiden und das Treten werden nocheinmal wiederholt und dann folgt das Knäten mit Händen. Es ist das letzte Arbeitsphase der Vorbereitung des Tones. Der Töpfer verfertigt auch heute noch an der Tritt-Drehscheibe seine Töpfe, wie: Teller, Deckel, Kochtopf, Teigschöpfer, Kasserolle mit Füssen (lábulábas), Blumen­topf, Milchtopf, Krug, Krüglein, Csavaer Krug. Dieser letztere wird ohne Rappeln und ohne Gitter verfertigt. An der Drehscheibe werden noch Rehrückenbackpfanne, Weid­ling, „Szalados"-Backpfanne (szaladostepsi) hergestellt, diese ist der bekannte Topf der Fastenspeise der Gegend. Nach der Formgebung an der Drehscheibe folgt die Musterung mit der Erdfarbe auf weiss, dann nach dem Trocken der Töpfe das Dreschsein und Versehen mit Ohren. Nach dem endgültigen Trocken kommt der Grünbrand, das „Welken". Der Rottopf ist in diesem Umstand schon fertig, verkaufbar. Im Falle des glasierten Topfes werden noch andere Arbeitsphasen folgen, namentlich die Glasierung und der Glasurbrand. Zuerst wird die Glasur angereibt dann kommt die Mischung der Farbe. Als der Topf mit einer Glasur überzogen ist, trocknet man ihn und dann folgt der Glasurbrand. Wenn die Ware fertig ist wird sie nocheinmal überprüft und nach der Ausbesserung der eventuellen Fehler kann man sie verkaufen. Der Dörer Schwarztopf hat auch sehr alte Traditionen. Die Vorbereitungen geschehen auf gleicher Art wie bei den anderen Töpfen, der Unterschied besteht nur in dem Brand. Wenn der Topf schon ausgebrannt ist, wird der Ofen nocheinmal mit Holz gefüllt und das Feuer abgelöscht, um die freien Kohlenteilchen in den Topf einbrennen zu lassen. Erzsébet B. Sergö 233

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