Arrabona - Múzeumi közlemények 10. (Győr, 1968)
Domonkos O.: Das Museum von Sopron ist hundert Jahre alt, 18671967
zu beheben. 1956 wurde die kleingewerbiliche Sammlung dorthin überführt. Damit war aber das Problem noch nicht gelöst. Das renovierte Fabricius-Haus — ein mächtiges gotisches Bauwerk in der inneren Stadt — schien wie geschaffen für die Ausstellung der archäologischen Sammlung. Nach der Übersiedlung und der Zusammenstellung der Schau wurde im Frühjahr 1963 das Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit der Übersiedlung der Steindenkmalsaimirnlung war die Forschung um eine wissenschaftliche Erkenntnis reicher geworden. Die Praschniikersche Rekonstruktion hatte neben den Statuen Jupiters, Junos und Minervas irrtümlicherweise auch das Fragment einer Kaiserstatue aufgestellt. Dieses Bruchstück paßte genau in die Junostatue. Die zeitgemäße Art der Rekonstruktion ist das Werk des Bildhauers Ernő Szakái. Der Museumdirektor Endre Csatkai ging 1963 in den Ruhestand, Ottó Domonkos übernahm sein Amt. Die freigewordene Stelle erhielt der Historiker Attila Környel. Das alte Museumgebäude wurde im Winter 1964—65 modernisiert, d. h., es wurde eine Zentrallheizung eingebaut, und es konnte auch ein größerer Lagerraum ausgestalte! werden. Mit neuen Schauschränken fand im Soimmer 1965 die Neueröffnunig der ständigen Schau statt. 1966 erschien der neue Museumführer. Zu Beginn des Jahres 1964 wurde Gyula Nováki zum Leiter der neuorganisierten archäologischen Abteilung des Landwirtschaftlichen Museums nach Budapest berufen; an seine Stelle trat der junge Archäologe Peter Tonika. Ein Rückblick auf die vergangenen zwanzig Jähre läßt erkennen, daß sich das Soproner Museum zu einer volkserzieherischen Einrichtung entwickelt hatte. Seit 1963 schwankt die jährliche Besucherfrequenz zwischen 70—80 000. In diesen letzten zwanzig Jahren haben sich die Bestände des Museums verdoppelt, das bedeutet mit anderen Worten, daß wir in dieser Zeit genau so viel Material zusammengetragen halben, wie unsere Vorfahren in archtzig Jahren. Doch haben wir ihre opfervolle Arbeit nicht vergessen. 1957 haben wir dem hervorragenden Archäologen Lajos Bella auf dem Várhely, dem Schauplatz seiner archäologischen Ausgrabungen, ein Denkmal errichtet: Dies geschah auf Antrieb Gyula Novákis, der auch den organisatorischen Teil der Arbeit auf sich nahm. lim Soimmer 1967 — zur 100 jährigen Wiederkehr der Museumgründung — ehrten wir Iván Paúr mit einem Denkmal auf dem Wiener Hügel. Am ersten Museuimgebäude in der Templom Straße ließen wir eine Gedenktafel anbringen. Zu Ehren der Jubiläumsfeiern hielten der Verein der Ungarischen Volkskundler und der Ungarische Archäologische, Kunsthistorische und Numismatische Verein ihre Wandertagung in Sopron ab. Beide Vereine berichteten in je zehn Vorträgen über die seit der Befreiung des Landes geleistete museale Arbeit: über die archäologischen Ausgrabungen auf dem Sammelgeibiet des Museums, und über die follkloristisChe Sammeltätigkeit. An der Schwelle des zweiten Jahrhunderts haben wir — trotz der drei Museumgebäude — wieder gegen den Raummangel zu kämpfen und planen die Weiterentwicklung des Museums. O. Domonkos 221