Arrabona - Múzeumi közlemények 10. (Győr, 1968)

Kőhegyi M.Rákóczi K.: Rómer Flóri levelei Gratzl Józsefhez az olmützi és josefstadti kazamatákból

bedenkt für was man leidet, und das endlich selbst die ausgesuchten Martern entweder mit dem Untergange des Gefolterten oder mit der Änderung dessen Looses aufhören müssen. Bisher fühlte ich mein Gefängnis nicht ich glaubte schon im Stadium jenes stillen Stumpfsinnes zu sein, der mit dem apathischen Blödsinne so eng verschwistert ist, als etwas Gewisses in mir erwacht das einem heftigen Kampf, einer äussersten Abwehr gegen föllige Gleichgültigkeit gleicht. Ist es das Vorbeiziehen Aller Gedanken die so schauderlich sich meinem Gedächtnisse aufdringen, ist es die beispiellose Reizbarkeit die mir Alles unerträglich macht, ist es eine Zerrüttung des Organismus durch die dumpfe Kasemattenluft, genug wenn ich gewiss wäre dasts dieser Zustand noch Monate lang dauert, ich würde Allem mit einem Male ein Ende machen. Eines habe ich gelernt. Ich weiss wenn ich einst die Macht hätte, die stärksten Männer wenn die noch nicht gänzlich erschöpft und dahinsiohend sind, durch tragsames Peinigen in den Orcus zu schicken. Was Deine Fürsorge für meine Befreiung betrifft, danlke ich Dir herzlich, nur ist mir bange für den Erfolg. Du warst 2mal beim Erzherzog und was hast Du bewirkt, was nützen Alle jene so schöne Versprechungen; hätte man nur ein Wort sprechen gewollt, wie wäre Alles Anders ausgefallen. — Du erwähnst ein Attentat von einem Manne, dessen Andenken mich wie ein Gespenst verfolgt, dessen Name ich nur mit Abscheu zu nennen vermag, dem ich nicht gerne etwas verdanken wollte. Die hoffentliche Mitwirkung dessen ist mir die sicherste Bürgschaft für das Miss­lingen Deines so edlen Planes. Es scheint mir besser von ihm es gar nicht zu erwähnen dass ich noch bin, um ihn nicht neuerdings zur teuflischen Thätigkeit anzuspornen. Ich wusste wahrlich nicht was ich thue, als ich an seinem Krankenbette die heissesten Zähren vergass und inbrünstige Gebete für seine Erhaltung zum Himmel enporsendete. — Uibrigens kann ich Dir in dieser Hinsicht keinen Rath geben indem ich selbst ganz rathlos bin. Vielleicht könntest Du mir durch die Excellenzfrau Baronin Mednyánszky mehr nützen. Ihre Verbindungen mit den einflussreichsten Magnaten, die Gewogenheit die Sie mir immer bezeigte, die Unterstützung die Sie dem unglücklichen Gsálány angedeihen liess machen mir die sicherste Hoffnung, und von Ihr möchte ich mich gern befreien lassen, weil dann mein Dank ein inniger ein' aufrictiger sein könnte. Die Art weisst Du besser als ich, schreibe meinem guten Dienes. Ich glaube ihr zu Liebe würde seine Mutter einige Zeilen gern für mich schreiben. — Was die Angst vor den Schwarzen betrifft, so ist selbe gänzlich verschwun­den. Seitdem ich die Behandlung der amnestierten Prister aus den Tageblättern erfuhr, ist mein Entschluss gefasst. Niemand wird mir zumuthen aus einem Keller in ein anderes Loch so mir nichts dir nichts spazieren zu wollen. Und lieber will ich mich lebenslang der militärischen Zucht unterwerfen als der h. Inquisition zu verfallen. — Für meine Zukunft seid unbesorgt. Ich werde mich in kurzer Zeit erholen und so lange ich gesund bin gewiss nicht verhungern. So sehr es mich freute Dich ins Ehereich eingehen zu sehen betrübt mich die Angst um meine ,gute Mutter, wen wird Sie haben wenn Dich neue Bande von Ihr wegziehen, oder bist Du nicht Allein noch ihre Stütze, ihr Trost, das Fünlkchen das noch ihr so schmerzreiches Lében aufrecht erhält? Was Deinen Garten betrifft, so nehme mich zum Gärtner, er soll gut bestellt werden; — komme für mich nur die nächste Bahnwächterstelle ein, und so wäre für meine Existenz auch gesorgt, nur dürfte kein Schwarzer je das Bereich meiner Schienen betreten. — Meinem unvergesslichen Doctor meinen innigsten Dank, könnte ich Ihm diesen thäglich beweisen. Die Gedanken an Ihn und meine 151

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