Arrabona - Múzeumi közlemények 9. (Győr, 1967)
Horváth T.: Die Volkstracht von Kapuvár
DIE VOLKSTRACHT VON KAPUVÁR Die Bauerntracht von Kapuvár ist eine bezeichnend bürgerliche, dabei aber eine farbenfreudig-bunte Volkstracht Westungarns. Kapu vára war einst eine starke Burg, deren Verteidiger Vorrechte wie die Heiducken erhielten; dem zur Burg gehörenden Dorf wurde das MariktrecM verliehen. Auch in späteren Jahrhunderten noch gereichten der Gemeinde diese Vor- und Sonderrechte zum Vorteil. Wegen der Expansionsbestrebungen der Esterházyschen Domäne war in Kapuvár das Ackerland rar geworden, also verlegte sich die Bauernschaft. Aber auch der fruchtbare, ertragreiche Boden trug mit dazu bei, daß die Bevölkerung ein gutes Fortkommen fand. I. Mit dem beginnenden Reichtum entfaltete sich am Anfang des 19. Jahrhunderts die Kapuvárer Volkstracht. Zu der bis dahin vornehmlich zu Hause angefertigen bäuerlichen Kleidung kamen Oberkleider aus gewerbs- und fabriksmäßig hergestellten Stoffen und damit hatte sich auch die gleichsam „revolutionäre Umwandlung des Oberkleides" vollzogen. Das herkömmliche Leinenhemd und die weite Leinenhose (gatya) der Männer wurde zur Sammertracht. Fortan trugen sie im Winter Tuchhosen und eine kurze Jacke, den Dolman. Das Obergewand der weniger Bemittelten war der Szür, ein als Umhang getragener Grobtuchmantel; die Reichen trugen den langen ärmellosen Schafspelz, den Bunda. Eine für die zweite Hälfte des Jahrhunderts bezeichnende Modeerscheinung war der nur in Kapuvár so kleine, runde Hut mit einer schmalen, aufgerollten Krempe, pörge kalap, für die kalte Jahreszeit eine ähnliche Mütze aus schwarzem Lammfell, asztrigán sapka. Die Männer trugen Stiefel. Das Unterkleid der Frauen bestand aus einem, auf die Renaissancezeit zurückreichenden, eigentümlich geschnittenen kurzen Hemd, bei dem die Ärmel von Hals ausgehen. Es war kurz, weit und gefaltet. Femer aus dem pendely, einer Kombination von Unterrock und Leibchen, die westlichen Paralellen hat. Im allgemeinen trugen die Frauen auch im Sommer über der Leinenkleidung ein Leibchen, Rock, Schürze und Schultertuch aus Blaudruckstoff, später aus Kattun. Im Winter zogen sie noch eine langärmelige Tuchjaoke — posztórékli — an. — Die Mädchen flochten das Haar zu einem Zopf, die Frauen steckten es zu einem gewundenen Knoten auf. Das untere Kopftuch banden sie im Nacken fest, das obere unter dem Kinn. — Im Winter gingen Mädchen und Frauen in Stiefeln, im Sommer waren bereits Halbschuhe Mode. II. Während der Kapitalisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einer starken Differenzierung der bäuerlichen Gemeinschaft von Kapuvár. Die eine Schichte der Bauernschaft war reich geworden und kaufte sich teure Kleiderstoffe, so daß bei den Obenkleidem neben den Hand Werkstoffe nunmehr Fabriksware überwog. Die vielschichtig und prunkvoll gewordene Bauerntracht von Kapuvár erlebte ihre Blütezeit. Erst von dieser Zeit an wissen wir, wie die Kleinkinder gekleidet waren: sie trugen nach ihren Widkelikindzeit ein hemdartiges Kittelchen, ubbon genannt. Die beiden früheren Arten der Männertracht bestanden weiter fort. Um die Jahrhundertwende war der berühmte hellblaue Tuchanzug der Männer mit den rotgelb-blauen Knöpfen und dem gehäkelten Zierat am schmuokvollsten. Auch die Weste war farbig: die für den Freiertag war aus blauem oder rotem Samt. Das rangbezeichnende Kleidungsstück der Reichsten war die mit Flitter und Bändern geschmückte Weste aus gemustertem Seidenbrokat — sikselem puruc —, deren Gegenwert mitunter dem Preis eines Füllens gleichkam. cselédek voltak, majd beköltöztek Kapuvárra; Németh Tamás Imréné Papp Erzsébet (1921—), földtelen, szolgáló volt; Papp Miklósné Szálai Bábi Erzsébet (1896—), földtel en, szolgáló volt (gyermekkorában évekig Amerikában élt), az előbbinek anyja; Sipőcz Póko Teréz (1892—) parasztvarrónő; Triber Mihályné Kiss Mihály Anna (1910—), nagygazdák; Varga Berta András (1878—) 50 holdas; Varga Berta György (1907—) 12 holdas, az előbbinek fia; Varga Berta Györgyné (1910—) 10 holdas, az előbbinek felesége; Varga Péter (Babot, 1899—) csizmadia és cipész Kapuvárott. 247