Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)

Kőhegyi M.–Rákóczi K.: Rómer Flóris levelei édesanyjához az olmützi kazamatákból

abtreten. Das Herz thut mir weh, wenn ich die für Freunde bestimmte Cadeau 33 denke, die in so unreine Hände geriethen. Aber was ist zu thun, wenn man Ruhe haben will. Für Jósi 34 habe ich ein Necessaire (fertig, worin er meine Casematte mit dem ganzen Inhalt, nach Masstab verfertigt finden wird, Alle bevundern diese Arbeit, könnte ich sie nur fortsenden, aber ich vertraue sie nur gute Hände an, damit nichts ruinirt werde. 35 Auch ein anderes Prachtwerk ein Ohatruille 36 habe ich fertig. Freilich kosten mich diese Arbeiten manchen Kreuzer, aber ich -will lieber armseliger leben, wenn ich nur jedem meiner Freunde etwas zum Andenken von hier schicken kann. Diese Arbeit und die damit verbun­denen Pläne füllen meine meiste Zeit aus. Muss nicht die Erhaltung des Gesunde und des Augenlichtes meine einzige Sorge sein. Ich wollte von Herrn von Tóth portraitiren lernen, aber in diesen Löchern, besonders an trüben Tagen, sitzen wir wie die Wächter in einem h. Grabe. Manchmal lese ich über Brückenbau, Botanik, homöpathie, mit Herrn y. Tóth den Livius, u. s. w. aber zum, ernsten Studium fehlt die innere und äussere Ruhe etc. Trotz dieser gewiss gar nicht übertriebenen Jeremiade, der noch Bandlereien mit den Ketten bei­zuzählen sind, leben wir doch immer heiter, ich habe von meinem unverwüst­lichen Humor noch keinen Atom, desto aber vom Fleische verloren. Haben wir nicht das reinste Bewusstsein der Menschheit helfen gewollt zu haben hinter uns — und eine — wenn auch ferne Hoffnung besserer Zukunft vor uns; haben wir nicht Alle nach einem edlen Ziel gestrebt, können wir dafür, dass Gewalt uns erdrückte? Sind ja einige meiner ehemaligen Divisionaers und Brigadiaers auch hier und wie angenehm sind uns die Augenblicke der Rückerinnerung an die rosigere Vergangheit. — Nun hätte ich ziemlich frei und weitläufig meine Lage detaillirt, in Summa summarum weiss ich nicht ob meine Existenz nicht dem schwankenden Zustande der hochgelehrten Herrn an der deutschen Pressburger Hochschule vorzuziehen seie, die der nächste Wind von ihrer Stelle wegblasen kann, die vielleicht oft mit ihren inneren Menschen in Streit kommen, damit sie Ihren heiligen Leibern nichts abgehen zu lassen brauchen, die endlich — sollten noch trübere Zeiten kommen, vielleicht noch Härteres kosten werden müssen, ohne den Trost zu haben der mein Stolz, meine Kraft, mein Alles ist. — Wenn Sie Liebe Mutter noch einige Wünsche für mich haben, bitte ich sie mir zu schicken, besonders Sacktücher, ein par Handtücher, denn indem wir immer Stauchen 37 haben, und im Sommer alle Sorte Ungeziefer überhand nehmen, bitt ich der Reinlichkeit wegen um Wäsche. Wenn wir nun im Frühjahr dem, sogenannten Casematten­fieber glücklich entrinnen — aber es lebt ja der alte Gott, und mit Krankheiten habe ich mich ja nie abgegeben. —• Jetzt ist aber Zeit zum schliessen des Briefes, denn sonst habe ich keinen Raum einen herzlichen Gruss und Kuss allen meinen Freunden zu schicken. Ich ersuche Gratzl mir ja recht bald zu schreiben, denn ich bin stets unruhig wenn ich länger auf Briefe /warten muss. Gott erhalte Sie liebe Mutter sammt Allen Edlen und guten Freunden, und seien Sie unbesorgt über das Loos Ihres zwar gefangenen aber dennoch freien und zufriedenen Sohnes Franz. 34 Römer testvére. 35 A rendkívül érdekes emlék nem maradt reánk. 36 Talán chateau=vár akarna lenni. 37 Nátha. 33 Ajándék, emléktárgy. Francia átvétel. 208

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