Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Vörös K.: Der Kampf zwischen Győr und Pest um den Getreidehandel auf der Donau (1850–1881)

gabonakereskedelmének bukásánál nem kevésbé lényeges és fontos (egy későbbi tanulmányunkban remélhetőleg meg is vizsgálható) kérdésévé teszik. Vörös Károly DER KAMPF ZWISCHEN GYŐR UND PEST UM DEN GETREIDEHANDEL AUF DER DONAU (1850—1881) Vorliegende Studie erörtert — gestützt auf zeitgenössische Berichte der Buda­pester Handels- und Gewerbekammer — jenen Vorgang, der im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts zum endgültigen Verfall des Getreidehandels von Győr führte, gleichzeitig aber die Umstellung der Stadt auf Gewerbe und Industrie bewirkte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Győr eine vorherrschende Stellung auf dem Gebiet der Getreideversorgung Wiens und der österreichischen Erbländer inne. Das vornehmlich aus Südungarn (Banat) auf dem Wasserweg beförderte Getreide konnte wegen der damaligen Donauregulierung nur bis Győr geschleppt werden. Dort mußte das Getreide auf kleinere Schiffe, die bis Wien oder darüber hinaus fahren konnten, umgeladen werden. Dieser Umstand sicherte dem Getreidehandel Győr ganz außergewöhnliche Vorteile. Nach 1849 begannen die Pester Getreidehändler den Schwerpunkt des Getreide­handels auf der Donau nach Pest zu verlegen. Voraussetzung dieses Vorhabens aber war, Győr diese Sonderstellung zu entreißen. Dies war aber erst zu Beginn der sechziger Jahre erreicht, einesteils weil Pest der Knotenpunkt des Eisenbahnnetzes der Großen Ungarischen Tiefebene geworden war, andernteils weil durch die Eisen­bahnlinien über Nagykanizsa und Pragerhof die Verbindung mit Triest hergestellt war. Dadurch war es gelungen, neue kornreiche Gebiete — die von dem von Győr beherrschten Wasserweg auf der Donau unabhängig waren — zu erschließen und dem Getreide — mit dem Ausschluß Wiens — neue Absatzgebiete zu sichern. Der Getreidehandel Győr hatte durch den Bau der Buda—Triest —Linie eine starke Ein­buße erlitten, dem die Getreidehändler Győr dadurch entgegenzuwirken bestrebt waren, daß sie anstelle der Ruderschiffe und der vom Land aus geschleppten Frachter Dampfschiffe einstellten und auch den Bau der Eisenbahnlinie Győr—Graz unterstützten. Dies und einige vorübergehende Schwierigkeiten, die der Pester Getreidehandel zu überwinden hatte, machten Győr in den siebziger Jahren vor­übergehend wieder zu einem gefährlichen Konkurrenten des Pester Getreidehandels. Da aber die Pester Mühlenindustrie unter der immer steigernden finanziellen Mitwirkung der hiesigen Getreidehändler sich seit den fünfziger Jahren immer intensiver entwickelte, verlegte sich der ungarische Getreidehandel immer mehr und mehr nach Pest. Die Pester Mühlen kauften riesige Mengen von Getreide auf und begannen anstelle des Weizens Mehl zu exportieren. Der Getreidehandel Győr ging von der Mitte der siebziger Jahre zusehends zurück, bis schließlich einige Jahre später der Verfall nicht mehr aufzuhalten war. Abschließend erörtert die Studie die Wiener Handelsbeziehungen von Győr. Der Verfasser vertritt die Meinung, daß Győr keinesfalls nur ein vorgeschobener Posten des Wiener Getreidemarktes gewesen war. Die wechselseitige Abhängigkeit der beiden Städte ist unverkennbar. Mit der Ausschaltung Győr war auch der bestehende Einfluß des Wiener Getreidemarktes auf den ungarischen Getreidehandel gebrochen. Doch soll uns dies keinesfalls an der Erforschung des bodenständigen Entwicklungs­ganges des Győrer Handels hindern, um nachträglich das Ausmaß der Abhängigkeit Győr von Wien feststellen zu können. Tabelle 1 stellt einen Vergleich des Győrer und Pester Getreideverkehrs im Zeit­raum 1856—59 in 1000-Metzen dar. Tabelle 2 unterrichtet darüber, wieviel Metzen Getreide im Handels jähr 1861—62 auf Ruderschiffe nach Győr, bzw. nach Pest befördert worden waren, mit Angabe der Aufgabestationen. Tabelle 3 vergleicht die Getreideausfuhr von Pest und Győr im Zeitraum 1865—76, in 1000-Zollzentnern, und veranschaulicht die vorübergehende Stagnation des Pester Getreideexportes. K. Vörös 490

Next

/
Oldalképek
Tartalom