Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Gabler D.–Pusztai R.: Der römische Grabstein von Mosonszentjános

vésték be a középső mezőben levő feliratot. Nem lehetetlen, hogy az arcot is ekkor tették felismerhetetlenné, hogy a sírkövet újra felhasználhassák. A sír­kővel együtt behozott mészkőlap pontosan megfelel egy kőlapokból összeállított sírláda fej, illetve láb felőli részénél felállított lapjainak. Sőtér Ágost a közeli Bruck-új faluban 74 hasonlóan megépített kőládás sírokat tárt fel, melyeket IV. századi érmek kelteznek. A kőládák építéséhez I.— II. századd sírköveket hasz­náltak fel — megcsonkítva, feldarabolva. Feltételezhető, hogy a lelőhelyen esetleg IV. századi temetőt találhatnánk, amelyben fenti sztélével sírt jelöltek, vagy talán a század végén már egy kőládás sír fedőlapjának használtak. A művészien kidolgozott domborművek a pannóniai kőfaragás történetéhez szolgáltatnak új adatokat, míg a felirat a Pannóniában oly kevés IV. századi epigráfiai emlékanyagot növeli. Gabler Dénes — Pusztai Rezső DER RÖMISCHE GRABSTEIN VON MOSONSZENTJÁNOS Im Mai 1961 hatte das Hanság Museum in Mosonmagyaróvár einen römischen Grabstein aus weißem Marmor erstanden. Mit Hilfe einer Zeitungsanzeige in „Mo­sonvármegye" und einer örtlichen Materialsammlung konnte ermittelt werden, daß der Grabstein in Mosonszentjános an der Gemarkung von Mosonszolnok, unmittel­bar neben der St. Peterskapelle gefunden worden war. Die Grabstele gehört zu jener Gruppe von Steindenkmälern, für die der ab­schließende Tympanon, der Tierfries und das Greifenornament charakteristisch sind. Der Gegensatz, der zwischen der kunstvollen Darstellung der figuralen Teile und der unproportionierten Anordnung der roh gemeißelten Inschrift besteht, ist auf­fallend groß; auch die Unebenheit des schriftlichen Feldes deutet auf eine Um­meißelung hin. Das durchbrochene Giebelfeld läßt daran denken, daß das in der ver­tieften Nische angebrachte Brustbild ursprünglich nicht zu der Komposition gehört hatte. Das Alter des Grabmals, die Werkstatt, in der es gemeißelt wurde, können cnhand des Steines und der Thematik bestimmt werden. Die Werkstatt, in der vornehmlich marmorne Grabmäler mit einem Tympanon, einem Tierfries zwischen dem Tympanon und dem inschriftlichen Feld angefertigt wurden, ist — dem gegen­wärtigen Stand der Forschung gemäß — in Poetovio, bzw. in Savaria zu suchen. Von hier stammen die meisten Stelen mit dem Greifenornament. In den unter einem starken italienischen Einfluß stehenden Steinmetzwerkstätten Südwestpannoniens wurden Grabdenkmäler dieses Typs gegen Ende des 1. und zu Beginn des 2. Jahr­hunderts angefertigt. Auch die Technik des Brustbildes spricht für diese Datierung. Der Grabstein wurde nicht deshalb umgearbeitet, um den Stein in zweiter Verwen­dung zu nützen, es handelt sich um die Umarbeitung eines bereits fertiggestellten Grabsteines den Ansprüchen des Bestellers gemäß. Die Inschrift kann anhand der Formel „bonae memoriae", die in Pannonién hauptsächlich im 4. Jahrhundert auf christlichen Grabmälern begegnet, des Namens „Valerius", des Buchstabentyps und der Rangbezeichnung „ducenarius" datiert wer­den. Obwohl diese Rangbezeichnung während der ganzen Kaiserzeit gebräuchlich war, hatte sie inhaltlich große Wandlungen erfahren. Die Bezeichnung „miles" in der Inschrift läßt es nicht zu, an einen zivilen Beamten zu denken. Der Ausdruck „du­cenarius" erscheint erst verhältnismäßig spät unter den militärischen Rangstufen, fast gegen Ende des 3. und zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Es ist demnach anzu­nehmen, daß der in der Inschrift benannte 200 Mann befehligt hatte. Diese Bedeutung des Wortes „ducenarius" begegnet bei Vegetius und Hieronymus. (Es wäre auch denkbar, daß er diesen Rang nach Ableistung seiner Dienstzeit als Auszeichnung er­halten hatte.) 74 Sőtér Â., AÉ (1899) 341—351. 125

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