Arrabona - Múzeumi közlemények 6. (Győr, 1964)
Domonkos O.: Bräuche der Riemergesellen im 17. Jahrhundert in Győr
az ki az Senkeletet mondót az Jámbor Attiafiaknak, mind ezeket alion feöl es mondgia Tiztelendeö Jámbor Attjak ha megh elegedete Attjafiusaghtok ezel, ez maj Senkeletel, auagy nem, Annak uttana ezt keől mondanj igen keöszoniuk Attjafiusagtoknak, koroskent való Szolgalattiat, ielesben ez mait azért valamelj kirali varason Attiafiusaghtok ream talál, megh ezen tizteseges szolgalatai szolgálok keg(yelme)teknek, az kiuel Attiafiusagtok Énnekem ez maj Napon volt Ez az Magiar orszagy legeniek keözöt miv szokás. ScriptumAnno Dnj Millesimo Sexcentesimo Decimo Quarto Die 27 Septembrj Jaurjny (papírral fedett viaszba nyomva a céh pecsétje, lásd fénykép.) Ennek az tizteseges es bőczülletes miv szokásnak ugy mint az Masterektül való ki vételében, az melj Jámbor Mesterek teöreködtenek, Che Mester volt Szy Jarto Peter Eöregih, es most Ujonan az melj bőczülletes mesterek idejeben Renoualtatot, azoknakis Neuek rendel az mint keöuetközik, Teömeötuenj Cziszar Istuan Uram Che Mesterségében, Szy Jarto András Nieregh Jarto János, Attia Mester Uram Szy Jarto Gergelj Miskey Anno Dnj 1649 Die 24 Octobrj. Hasonló kepén az Akorbelj bőczülletes mives Legenieknekis Neuek rendel Rema Szombatban Tanult Csiszár Mihaljnal, Gergelj Mester Társ legenj, Karsay Tanetuanj Csiszár Palnal, Mihalj Mester Társ legenj, Giöröt Tanult Lakat iarto Istuannal, Miklós Mester, Sáros Patakon tanult Túrj Jánosnál, János Mester, Most penigh Ujonan az kiknek edejékben Renoualtatot, Cziszar Mihalj Uram fia Cziszar Legenj Dekanj Mester Jakab Mester Szy Jarto Legenj Giörj Tanetuanj Imre Mester, do Domonkos Ottó BRÄUCHE DER RIEMERGESELLEN IM 17. JAHRHUNDERT IN GYÖR Im Archiv des Xántus János Museums in Győr befindet sich eine Handschrift mit dem Titel: „EZ AZ MIES LEGENIEKNEK: SENKELETRÜL: VALÓ BESZÉD: (Das ist die Rede der Zünftigen Handwerksburschen über das Geschenk.) eine 1649 angefertigte Abschrift der Originalschrift aus dem Jahre 1614. Das darin vorkommende Wort senkelet ist wahrscheinlich eine magyarisierte Form der deutschen Wörter schenken, Geschenk, Schenke. Richtige Abwandlungen des Wortes kommen in Zunftschriften von Pozsony, Sopron und Németpróna öfters vor. Die Bedeutung des Wortes stimmt nicht immer mit der Grundbedeutung des Lehnwortes überein. Im übertragenen Sinn wurde darunter folgendes verstanden: ein Geschenk, die Versammlung der zünftigen Gesellen, der Ort der Zunftversammlung, die zeremonielle Ehrenbezeugung des kommenden, bzw. gehenden Gesellen, das Trinken auf das Wohl der Innung. Im ungarischen Wortgebrauch erscheint das Wort im 16. Jahrhundert, kommt aber nur selten vor. Im 1808 erschienenen Adelung —Wörterbuch bezeichnet Schenke = Kanne jenen Becher, der bei den Vergnügungen der zünftigen Gesellen auf das Gedeihen der Innung geleert wurde. Die Bräuche der Riemergesellen von Győr wurden auf Anregung der Meister im Einvernehmen mit den Gesellen schriftlich niedergelegt. Die ist abschliessend eindeutig vermerkt. Dem Brauch gemäß hat sich der Geselle bei seiner Ankunft in der Stadt beim Altgesellen zu melden; auch die Art der Begrüßung, der Suche des Arbeitsplatzes und das damit verbundene Zechgelage sind festgelegt. Wollte der Geselle weiterziehen, mußte er seinen Meister und die anderen Gesellen davon in Kenntnis setzen und rechtzeitig von allen Abschied nehmen. Wandern und in einer Herberge übernachten durfte er nur in Gesellschaft von Schwertfeger-, Riemer-, Schreiner-, Sattler-, Glaser- und Pfeilschnitzergesellen. Auch durfte er das Stadtgebiet zusammen mit anderszünftigen Handwerksburschen nicht betreten, weil dafür eine Strafe vorgesehen war. Der neuangekommene Geselle mußte bescheinigen können, daß er nach dem bestandenen Freischpruch den Genossen —Krug bezahlt hatte; 7 Arrabona 97