Arrabona - Múzeumi közlemények 6. (Győr, 1964)
Granasztói Gy.: Die Aufgaben der Grundrissforschung im Zusammenhang mit der Geschichte von Győr
Meurer F., Der mittelalterliche Stadtgrundriss im nördlichen Deutschland (Berlin, 1915). Perroy E., Les origines urbaines en Flandre d'après un ouvrage récent. Revue du Nord XXIX. (1947) 49—63. Petit —Dutaillis Ch., Les communes, caractères et évolutions, des origines au XVIIle siècle (Paris, 1947). Pirenne H., Les villes et les institutions urbaines (Brüssel —Paris, 1939). Planitz H., Frühgeschichte der deutschen Stadt, Zschr. Sav. Stiftg. Rechtgesch. LXIII. (1943) 1—91. — Die deutsche Stadtgemeinde. Zschr. Sav. Stiftg. Rechtgesch. Germ. Abt. LXIV. (1944) 1—85. Rietschel S., Die ci vitas auf deutschem Boden bis zum Ausgang der Karolingerzeit (Leipzig, 1894). — Markt und Stadt in ihrem rechtlichen Verhältnis (Leipzig, 1897). Rörig F., Hansische Aufbauarbeit im Ostseeraum. Dt. Monatsh. i. Polen IV. (1937/38) 444., 451. — Heinrich der Löwe und die Gründung Lübecks. Dt. Arch. f. gesch. d. Mittelalters I. (1937) 408—456. — Territorialwirtschaft und Stadtwirtschaft. Hist. Zeitschr. CL. (1934) 457—484. Schünemann K., Die Entstehung des Städtewesens in Südosteuropa (Breslau — Oppeln, é. n.). Steinbach F., Stadtgemeinde u. Landgemeinde. Rhein. Vjbll XIII. (1948) 11—50. Vercauteren F., Etudes sur les civitates de la Belgique seconde (Brüssel, 1943). Waitz G., Deutsche Verfassungsgeschichte (Berlin, 1880—1896). Zycha A., Über den Ursprung der Städte in Böhmen und die Städtepolitik der Premysliden. Mitt. d. Ver. Deutschen i. Böhmen LH. (Ï914) 2—76., 263—307., 559., 605., LUI. (1915) 127—170. Granasztói György DIE AUFGABEN DER GRUNDRISSFORSCHUNG IM ZUSAMMENHANG MIT DER GESCHICHTE VON GYÖR Die Forschung, die sich mit der topographischen Vergangenheit der Stadt Győr befaßte, hatte es versäumt, dieses Problem im Rahmen der universalen Geschichte (europäische Stadtentwicklung) zu untersuchen, d. h. vom Standpunkt der allgemein historischen, topographischen Gesetzmäßigkeiten, obwohl eben dies das Hauptmerkmal der geschichtlich —topographischen Methode ist. Die historische Analyse der einzelnen topographischen Elemente und des Grundrisses ist eben dort von Belang, wo (wie bei der Stadt Győr) die schriftlichen Quellen über die Stadtentwicklung versagen. Deswegen kommt bei der Erforschung der Entwicklung der Stadt Győr dieser wissenschaftlichen Methode eine besondere Bedeutung zu. Wie für einen Großteil der europäischen Städte ist auch für Győr ein topographischer Dualismus kennzeichnend: dem politischen, administrativen und geistlichen Vorleben der Stadt (Burg und Burggrafschaft, Bischofssitz) schloß sich später eine Siedlung mit regelmäßigem Grundriß an. Aufgabe der Grundrißforschung ist es, zu entscheiden, ob sich diese Regelmäßigkeit aus der großen Burgen-bauenden und Städte-planenden Tätigkeit des 16. Jahrhunderts ergibt oder ob die Konstruktion der im 13. Jahrhundert gegründeten Stadt bis zum 17. Jahrhundert eine derartige Umwandlung erfahren hatte. Immerhin ist die Ähnlichkeit mit den nordostdeutschen Städten des 12—13. Jahrhunderts auffallend, in denen die Strassen gleichfalls in N — S — und O —W —Richtung verlaufen wie in Győr, einander im rechten Winkel schneiden und rechteckige Häuserblöcke bilden (Breslau, Posen). Hier wie dort befindet sich inmitten der Stadt ein viereckiger Marktplatz, den kreis- oder ellipsenförmigen Kern der Stadt aus dem 12—13. Jahrhundert umgaben Wall- und Grabenanlagen. Bemerkenswert ist auch die Übereinstimmung der Stadtlage am Zusammenfluß von zwei Flüssen, das auf strategischen Erwägungen beruht. Der oben erwähnte Grundriß der nordostdeutschen Städte erschien immer zusammen mit der Verleihung des Stadtrechtes, dort waren es Magdeburg und Lübeck, hier bei Győr Székesfehérvár 1271. 48