Arrabona - Múzeumi közlemények 2. (Győr, 1960)

A. Lengyel: Widerstand der Stände des Komitates Győr gegen die Reformen Josefs II.

I behördlichen Zwangsvollstreckung, um seinen Geboten Geltung zu verschaffen. Durch die erneute Erstarkung der Stände des Komitates war aber die Exekutivgewalt zur Ohnmacht verurteilt. Josef II. musste erkennen, dass sein System versagt hatte und er sah sich infolge der Gestaltung der internationalen Lage zur progressiven Wider­rufung seiner verfassungs- und gesetzwidrigen Anordnungen gezwungen. Im Komitatshaus der Stadt Győr beruhigten sich die Gemüter erst, als die Ver­waltung wieder in das alte Fahrwasser kam. Beide Komitate errangen ihre einstige Selbständigkeit wieder zurück und bei der 1790 einberufenen Hauptversammlung hatte wieder Graf Károly Zichy den Vorsitz, als der zum zweiten Mal ernannte Obergespan des Komitates Győr. Alles stand landweit im Zeichen der Vorbereitungen auf den kommenden Landtag und in der langen Reihe der zu erörternden Fragen nahm auch die endgültige Lösung des Problems der hörigen Bauernschaft eine wich­tige Stellung ein, obwohl die Stände — nachdem die Gefahr vorüber war — erneut eine Verzögerungtaktik verfolgten. So erfolgreich ihr Widerstand den josefinischen Ausschreitungen gegenüber war, umso missfälliger war ihr heuchlerisches Spiel dem hörigen Bauerntum gegenüber. Das zum Selbstbewusstsein erwachte Bauerntum aber errang sich trotz seiner Nichtorganisiertheit so viel, dass der neue Reichstag wenigs­tens vorübergehend einige Zugeständnisse machte. 86

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