Arrabona - Múzeumi közlemények 2. (Győr, 1960)

A. Gáborján: Stiefelgefässe aus Győr

Szolnok und Eger gefundenen türkischen Fussbekleidungen schmückten. Aus der Zeit vor der Türkenherrschaft sind uns im ungarischen Raum ähnliche Stücke nicht bekannt. Charakteristisch für das Stiefelgefäss aus Győr ist, dass das Niveau des Fuss­teiles tiefer liegt, als das des Absatzes, (Abb. 1). Diese sonderbare Eigenart kenn­zeichnet nicht nur die altertümlichen Bauernstiefel des vorigen Jahrhunderts (Abb. 8—11), wir finden desgleichen auch auf Darstellungen aus dem 16—18. Jhdt. (Abb. 12—16), ja noch mehr, sie lässt sich bis weit in den Orient verfolgen (Abb. 17-21). Der Stollen, die Metallknöpfe auf der Sohle, ferner die tiefere Lage des Fuss­teiles sind Merkmale, die nach dem Orient verweisen. Bis nun Hessen sich die Spuren mit Gewissheit nur bis zur Türkenherrschaft verfolgen, obwohl wir in der Tracht des ungarischen Volkes auch mit früheren, aus dem Osten mitgebrachten Elementen rechnen können. Die bei Ausgrabungen mittelalterlicher Siedlungs­stätten oder Gräberfelder gegebenenfalls zum Vorschein kommenden Stollen oder metallene Sohlenknöpfe ermöglichen vielleicht die genauere Datierung des Stiefel­gefässes aus Győr, möglicherweise auf eine frühere Zeit und vielleicht gelingt es uns auch einen Anhaltspunkt über die türkische oder ungarische Herkunft dersel­ben zu erhalten. 31

Next

/
Oldalképek
Tartalom