Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

Fundumstände mit den vorerwähnten Stücken nicht in Zusammenhang gebracht werden. Aus Brigetio kennen wir ein Schüsselfragment mit fehlerhaftem Fußring (Abb. 5) aus der Töpferei Gerhát (Bonis 1979, Abb. 18, 10 und Abb. 23, 1 a; Bonis 1990, 28, Abb. 6, 1a, b). Übrigens stammt von hier auch das Boden­fragment eines unglasierten Kantharos (Bonis 1979, Abb. 7, 16). Der Fußteil eines zitronenfarbenen gla­sierten Kantharos stammt ohne nähere Bezeichnung des Fundortes ebenfalls aus Brigetio (Abb. 6). E. Bonis veröffentlichte und analysierte das Mate­rial der Töpfereien am Kurucdomb und Gerhát von Abb. 2. Kat. 36. Abb. 3. Brigetio. Nach ihrer Feststellung hat die Werkstatt am Kurucdomb ihre Tätigkeit um das Jahr 100 aufgenom­men (Bonis 1977, 106-142). Es war dies die Töpferei der hier schon bleibend stationierten legio I Adiutrix. Hier wurden Ziegel und später vor allem Gefäße für den Hausgebrauch hergestellt, aber auch Prunkge­fäße, letztere allerdings in geringer Zahl. Einige dieser Erzeugnisse enthalten Hinweise, was die Vexillatio­nen der Legion von ihren verschiedenen Expeditio­nen nach dem Osten mit sich brachten. Die Töpferei vom Gerhát hat die Arbeit etwas später, zur Zeit Hadrians aufgenommen (Bonis 1979, 99-155). Die Blütezeit beider Töpfersiedlungen fiel auf die Zeit von Hadrian-Antoninus Pius. Neben den westlich beeinflußten Waren und örtlichen Erzeugnissen hat É. Bonis auch auf die hellenistischen Einflüsse hin­gewiesen, die bei einzelnen Stücken zu verzeichnen sind, und es hat den Anschein, daß diese hellenis­tischen Einflüsse in der Töpferei am Kurucdomb, die ihre Tätigkeit früher aufgenommen hatte, stärker zur Geltung kamen. Es gehörten aber beide Töpfersied­lungen wirklich zur Legion, und wie É. Bonis be­merkt, handelt es sich nicht um zwei, sondern um eine einzige, ausgedehnte Töpferei (Bonis 1979, 144). Das in der Töpfersiedlung Gerhát zum Vorschein gekommene Schüsselfragment stammt aus der ersten Hälfte, aus den ersten zwei oder drei Jahrzehnten des zweiten Jahrhunderts. Die zitronenfarbene glasierte Schüssel von Aquin­cum (Abb. 7) ist aus einem Grab zum Vorschein

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