Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

361er Münze aus Grab 1078 von Intercisa (VÁ­GÓ-BÓNA, 1976, 68, Taf. 16 und Taf. XXVIII, 3) grün glasiert zutage gefördert worden. An den letzteren schließt in der Form der aus Grab 10 des Gräberfeldes Brigetio I (Barkóczi, 1961, 100, Taf. XIX. 2) zum Vor­schein gekommene Krug eng an. Der Krug mit kugeligem Bauch, langem Hals, aus­ladendem Rand und hohem Standring (Taf. I, 9) stammt mit 361 er Münze aus Grab 1105 von Csákvár (unpubliziert, FMRU-I 47), seine Glasur ist orangen­farben. Die gleiche Form kommt auch in Intercisa vor (Póczy, 1957, Taf. XVIII, 1). Der Krug mit kugelför­migem Bauch, engem Hals und schmalem Standring (Taf. I, 10) taucht mit 375er Münze in Grab 829 von Csákvár auf (unpubliziert, FMRU-1 45) seine Glasur ist gelblich grün. Nach 380 dürfte der aus Grab 51 von Csákvár (Taf. I. 11) zum Vorschein gekommene gelblichgrün gla­sierte Krug (Salamon-Barkóczi, 1971, 54, Taf. 12, 7) ins Grab gelegt worden sein, was sein Begleitfund, der auf das Ende des 4, bis Anfang des 5. Jh. datier­bare, halb-eiförmige Glasbecher beweist (BARKÓCZI Kat. Nr. 78, Taf. VII, 78 und Taf. LXXII, 78). Der gleiche Gefäßtyp findet sich auch in Grab 48 von Tokod (Lányi, 1981, 198. Abb. 7) und zwar in Be­gleitung der im letzten Viertel des 4. Jh. erscheinen­den Bronzefibel mit Zwiebelknopf (Keller Typ 6, KELLER, 1971, 34). Der späteste, etwas bauchigere Typ der Formen­variante 2 (Taf. I) ist mit 375er Münze aus Grab 26 von Somodorpuszta (Burger, 194, 69, Taf. 5, 26/300) bekannt. Gleichfalls mit 375er Münze zusammen be­fand sich die Formenvariante 5 (Taf. I) in Grab 2 von Gödrekeresztúr (Burger, 1983, 14, Abb. 7, 11 und Abb. 10). Ähnliche Krüge sind aus Grab 5 von Tordas (Bánki, 1967-68, 234, Abb. 15, 4 und Taf. LVI, 3), aus Grab 13 von Majs (Burger, 1972, 67, Abb. 26, 13/1 und Abb. 46, 3), aus Grab 316 von Ságvár (Burger, 1966, 132, Abb. 120, 316/1 und Taf. CVII, 3) mit grünlichgelber, dunkelgrüner, grüner Glasur bekannt. Die späte Existenz der Variante 8d spiegelt sich in dem aus Grab 963 des Gräberfeldes von Intercisa stammenden grün glasierten Krug (VÁGÓ-BÓNA, 1976, 51, Taf. 12) und in der 375 geprägten Münze wider. Das Vorbild einiger Krugformen wird von der For­schung auf die Produkte des Bronze- und des Glas­handwerks zurückgeführt (Póczy, 1957, 75). Die glasierten Kannen sind aus den Gräbern eben­falls an den Fußenden zum Vorschein gekommen. Die im unteren Drittel des Körpers weitbäuchige Kan­ne mit gestrecktem Hals und dunkelgrün glasiert (Taf. II, 1 a) ist mit einer 354er Münze zusammen aus Grab 24 von Somodorpuszta bekannt (Burger, 1974, 87, Abb. 12, 2 und Abb. 4, 24/194). Die in der Mitte des Körpers bauchige Form (Taf. II, 1 b) wurde in Grab 63 von Somogyszil (BURGER, 1979, 37, Taf. 12, 63/5 und Taf. 33, 4), sowie in Grab 76 (Ibid. 42, 14. Taf. 76/2) mit im Jahre 375 geprägter Münze gefunden. Eine ähnliche Form erscheint auch in Grab 17 von So­mogyszil (Ibid. 24, Taf. 3, 17/3), in Grab 318 von Ságvár (Burger, 1966, 132, Abb. 120, 318/1 und Taf. CVII, 5), in Grab 100 von Intercisa (VÁGÓ-BÓNA, 1976, 32, Taf. 7 und Taf. XXVII, 1 ), in Grab R 18 von Pécs (FÜLEP, 1977, 13, Taf. 4, 6 und Taf. 9, 3), in Grab 16 des Gräberfeldes II von Zengővárkony (Dombay, 1957, 293, Taf. XX, 6). Ihre Glasur ist gelblichgrün, dunkelgrün. In Grab 265 (Burger, 1966, 126, Taf. 115, 265/1 und taf. CVII, 7) und in Grab 221 (Ibid. 122, Abb. 111, 221/1 und Taf. CVII, 6) sind sie mit gelblich-brauner und grüner Glasur bekannt. Die orangengelb glasierte Kanne mit ovalem Körper, en­gem Hals, am unteren Teil ihres Körpers mit schräger Kannellüre verziert (Taf. II, 1c) befand sich in Grab 677 von Csákvár (unpubliziert, FMRu-1 44) in Begleitung einer 375er Münze. Die gleiche Form erscheint ohne Kannellüre in Grab 3 von Óbu­da-Bécsi út (Parragi, 1963, 215, Abb. 9) mit zitro­nengelber Glasur. Die Variante Taf. II, 1b, dieser Kannen sind glasierte Nachahmungen der früher bereits vorhanden gewesenen grauen, körnigen Kannen deren Vorläufer auf die Bronzegeschirre zu­rückgeleitet werden (Dombay, 1957, 293). Die kannellüreverzierte Kanne wirkt fremd im spätrö­mischen Keramikmaterial. Mit schrägen oder sen­krechten Kannellüren verzierte Gefäße kommen im Gräberfeld von Marosszentanna (Kovács, 1912, 38) und unter den sarmatischen Funden der Theißgegend vor (Alföldi, 1932, 44). Die zweihenkelige, längliche Flasche mit zylinderförmigem Körper ist frühestens mit 354er Münze aus Grab 37 von Majs bekannt (Bur­ger, 1972, 73, Taf. 31, 37/9 und Abb. 46, 4). Eine ähn­48

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