Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

Rand, am inneren Saum des Randes ringsum­laufende Rille. Rbr.: 1,7 cm: Inv. Nr.: 71.49.2 25. grünglasiert, durch Fingereindrücke des äußeren Randsaumes gewonnene, wellige Verzierung, der innere Saum ist glatt, stark profiliert. (Bánki, 1976, 174, Nr. 262, Taf. XVII/2.) Rbr: 2 cm; Inv. Nr.: 74.171.4 Selbstverständlich existieren verschiedene Varian­ten der beschriebenen Stücke. Auch bezüglich der Abmessungen ist von einer ausgedehnten Gruppe die Rede, von Schüsselchen mit Durchmessern von 9-10 cm angefangen bis zu Schüsselng von 20-25 com Durchmessern. Nach ihren Schichtenverhältnissen können sie auf die Mitte bis auf das dritte Viertel des 4. Jahrhunderts datiert werden. Im Material des Grä­berfeldes Süd-Gorsium I (Margittelepi temető) kom­men sie nicht vor. 2 Grund dafür dürfte nicht nur der Umstand sein, daß es sich hier um charakteristisches Siedlungsma­terial handelt. Die Bestattungen von Margittelep ha­ben in den 370er Jahren begonnen. Von den siebziger Jahren des 4. Jahrhunderts an stellt die Töpferei von Tokod neben ihren grauen Waren auch ihre gla­sierten Produkte her. (Bonis, 1990, 33.) Innerhalb der letzteren ist die Randverzierung der Schüsseln (Cf. ibid. 90, Abb. 1/3, 6-11, 15; 105, Abb. 9/10; 111, Abb. 13/3-6; Abb. 22) mit der der in Tác vorkom­menden Stücke stark verwandt. Es ist nicht ausge­schlossen, daß im letzten Viertel des Jahrhunderts in Herculia in der Herstellung dieses Keramiktyps eine Änderung eingetreten ist. Ein anderer Geschmack oder Bedarf nahm Überhand und als Folge davon ging die Erzeugung zurück oder hörte ganz auf. Est ist denkbar, daß infolge von Meisterwanderung, Um­siedlung oder aus sonstigen Gründen in Tokod (viel­leicht auch anderswo, doch fehlt hier die Kenntnis des Materials der Siedlungsausgrabungen) die Her­stellung dieses Typs der Keramik fortgesetzt wurde. In Tác kennen wir die ins 2. Jahrhundert zurückgehen­den gut geschlämmten grauen, bzw. später bemalten Vorläufer (z.B. rot bemaltes Schüsselchen, 80.128.1; 1 (Einsicht in die Grabbeigaben mit Genehmigung der Leiterin der Aus­grabung, Vera Lányi.) Bánki, 1983. 221, Nr. 400, Taf. LXX.) der Schüsseln und Schüsselchen mit waagerechtem Rand. Da es sich um beliebte, zu verschiedenen Zwecken brauch­bare Formen handelt, dürfte solches Geschirr auch in der spätrömischen Zeit ein gesuchter Artikel gewesen sein, ebenso wie der sogenannte Legionsteller und die Räuchergefäße. Aus Gräberfeldern stammende Schüsselchen befinden sich am reichlichsten unter den Beigaben von Somogyszil (6 St) (BURGER, 1979, Grab 63, 69, 79, 82, 146, 148), in Begleitung von Münzen aus der Mitte, bzw. aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts. In anderen späten Gräberfeldern (z.B. Fazekasboda, Csákvár) sporadisch. Nicht alle in unserer Tabelle aufgezählten Typen können als Produkte lokaler Werkstätten gelten. Die letzten vier Stücke mit waagerecht ausladendem Rand, mit am Saum des Randes durch Fingerein­drücke gewonnener, welliger Verzierung erwecken den Gedanken an eine südliche (BRLICKNER 1971, 51, Taf. VI/1 2), eventuell sirmische bzw. balkanische (KA­BAKCIEVA, 1986, 15, 156, Taf. 12/184-185) Herkunft. Übrigens sind wir überzeugt, daß im 4. Jahrhundert eine Reihe glasierte Ware herstellender, pannoni­scher Töpfereien miteinander in enger Beziehung stand und eine gegenseitige Wirkung ausübte. Infolge ihrer günstigen geographischen Lage an der Kreuzung wichtiger Handelswege dürfte Herculia sowohl in Hinsicht auf die eigenen, als auch auf die importier­ten Waren in einer günstigen Lage gewesen sein. Ein im Material von Herculia in geringerer Menge ausweisbarer Typ ist der große, flache Teller. Er ist im Mittel 4-6 cm hoch, und nach dem Bogen der Frag­mente zu urteilen, waren die Durchmesser nicht klei­ner als 25 cm. Einige charakteristische Stücke (Abb. 4, 1-9): 1. gelbe, gut geschlämmte Ton, am Rande und innen hellgrüne Glasur. Der Rand ist mit einer dreifa­chen Rippe verziert, am äußeren Saum einge­drückte Verzierung. (Bánki, 1990, 133, Nr. 640, Taf. LXI) Rbr: 2 cm; Inv. Nr.: 86.14.1 2. außen abgewetztes Tellerfragment mit rauher Oberfläche, am Rand und im Innern grünglasiert, mit geripptem, etwas eingezogenem Rand. (Bánki, 40

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