Festett táblák 1526–1825 – A Magyar Népművészet Évszázadai I. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1968)
Oie ungarische Volkskunst erlebte ihre höchste Blüte im 19. Jahrhundert. Damals brachte sie die grosse Vielfalt ain kraftvollen Stiilriohtungen örtlich abweichender Prägung hervor; in dieser Zeit wuchs gewaltig die Menge der bunt gewebten Tischtücher und gestickten Kissenüberzüge an, stapelten sich Zierlaiken und -tücher zu Hunderten in den Bauernhäusern der Gegenden Sárköz und Kalotaszeg, und in vierhundert Werkstätten der Stadt Hódmezővásárhely wurden die bunten, glasierten Tongef ässe erzeugt. Die überwiegende Mehrzahl der Volkskunstprodukte in den Museen und Privatsiammlungen stammt aus dieser Zeit. Sucht man nach den Spuren der ungarischen Volkskunst früherer Jahrhunderte, wird die Forschung nicht nur dadurch erschwert, dass die meisten Erzeugnisse in der veirstrichenein Zeit zugrunde gegangen sind, und auch nicht nur dadurch, dass die mit besonderer Sorgfalt geformten Prachtstücke sowieso schon in recht geringer Zahl hergestellt worden sind. Eine besondere Erschwernis verursachi die so nahe hinter uns liegende Hauptblütezeit, deren allzu glänzendes und kraftvolles Bild den weiter zurückschauenden Blick trübt. Man könnte dazu neigen, dieses Bild zum allgemeinen Massstab zu machen und auch in fernerer Vergangenheit einen ähnlichen schöpferischen Willen des Bauernvoliks voraussetzen, eine Volkskunst, die sich wie im 19. Jh. von der nicht-bäuerlichen Kuinsit klar unterscheidet und ihren Platz in der komplexen Kultur der Gesamitgesellsiohaft einnimmt. Die neuere Forschung kam indessen zu der Erkenntnis, dass eben die grosse Blüte der „Bauernstile" im vorigen