Kulcsár Mihály (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 43. (Székesfehérvár, 2015)
Szemle
Thema schrieb neulich Günther Kampfhammer eine Abhandlung (Die Sieben Schwaben. Ein altes Thema mit neuen Fragestellungen. Beiträge zur Volkskunde in Baden-Württemberg, IV. Stuttgart, 1991. 241—262). Die ersten sieben schwäbischen Siedler kommen auch in der geschichtlichen Erzähltradition von Mór (Kom. Fejér) vor. Laut der veröffentlichten Dorfchronik von Mór begann die Besiedlung 1758 mit sieben Schwabenfamilien, deren Namen die Dorfchronik aufzählt. Die sieben Familien gruben auf ihren Grundstücken sieben Brunnen, auf die die Namen Hétkúti-dűlő oder Hétkútere-dűlő (Hotter bei den sieben Brunnen) hinweisen. Die sieben Siedlerfamilien gelangten in große Wälder, dort begannen sie die Bäume zu fällen und die sieben Brunnen zu graben, deren Namen heute die hétkúti s%ess%iók (Grundstücke bei den sieben Brunnen) tragen. Im Schlusswort ihres Buches fassen Zsuzsanna Bereznai und Mária Schön den Kerngedanken ihres Buches zusammen: „Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts lebten die Hajóser Schwabenbauern im Grunde genau wie ihre vor dreihundert Jahren angesiedelten Vorfahren. Das ist kein Zufall, denn zur Zeit der traditionellen Bauernwirtschaft hatte alles jahrhundertelange Tradition: die alltäglichen Tätigkeiten des Lebens konnten nicht verändert werden - man konnte nur in einer Weise richtig pflügen, ernten, die Tiere weiden lassen. Davon ausgehend konnte man auf eine Weise richtig Gespräche führen, Anekdoten und Märchen erzählen, singen und tanzen: mit Herz und Seele... Die Hajóser Schwabenbauern waren im Grunde zufrieden in ihrer eigenen Welt: sie hatten kein anderes Ziel, als den von ihren Urahnen geerbten Traditionen zu folgen.” (S. 924—925.) In seinem Vorwort empfiehlt Volkskundeprofessor Vilmos Voigt das Buch als Pflichtliteratur für alle ungarische Volkskundler. Er hält es sehr passend für den Vergleich der ungarischen und ungarndeutschen volkstümlichen Kultur, für die Aufdeckung der Ähnlichkeiten und Unterschiede. Wir können Hajós mit dem naheliegenden ungarischen Kecel, dessen Volkstraditionen von János Bárth und seinen Mitforschern gesammelt wurden (1984), oder mit dem deutschen Harta, dessen Volkskunde wir aus der Dissertation von Edit Fél kennen (1935), vergleichen. Außer den Volkskundlern kann die nach 1945 geborene Generation, die wegen der Verbote nicht „schwäbisch“ erzogen werden konnte, jetzt aus dem Buch von Zsuzsanna Bereznai und Mária Schön ihr Schwabentum und die Hajóser Schwabenmentalität zurück erlernen, auch wenn sie nicht deutsch sprechen kann. Fásuló Lukács 422