Kulcsár Mihály (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 43. (Székesfehérvár, 2015)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - László Lukács: Oberhirt Sankr Wendelin, Patron der Viehs…

Tage sind: der Antaltag in Kaposfüred und der Wendelinstag in Szülök, an dem das Vieh nicht arbeitet. Die Ahnen haben ein Gelöbnis zur Zeit einer großen Viehseuche abgelegt und halten es bis zur Gegenwart ein.”6 Aus dem Buch Somogy megye népművészete [Volkskunst von Komitat Somogy] lässt sich ersehen, dass Sankt Wendelin, Patron der Hirten, viele Statuen im ganzen Komitat besitzt: in Bize, Buzsák, Nagyszakácsi, Ordacsehi, Somogyzsitfa, Szőkedencs und Ráksi. Die Ikonografie der Stamen ist überall fast identisch. Mária L. Imre hat bezüglich der architektonischen und gegenständischen Erinnerungen der sakralen Umgebung Folgendes geschrieben: „1897 hat eine Seuche die Haustiere von Mike dezimiert. Im darauf folgenden Jahr hat ein Ehepaar eine Wendelin- Statue zur Abwehr dieser Bedrohung in der deutschen Gasse aufgestellt. Die Inschrift lautet: „Errichtet von János Brandmüller und seiner Gattin Rozália Frank zu Ehren des heiligen Wendelin, 1898.” Seitdem feiert die Dorfgemeinde jedes Jahr den Tag von Sankt Wendelin. Am Vorabend des Festes „brannten Hunderte von Kérgén” bei der Statue. Wegen des Gelöbnisses haben die Hirten am Wendelinstag (am 20. Oktober) die Tiere nicht auf die Weide getrieben. Abgesehen von kleineren Gartenarbeiten hat man keine Arbeit verrichtet. In der Kirche wurde eine Morgenmesse, danach Heiligtumsanbetung den ganzen über Tag abgehalten.”7 Meine Mutter Mária Kéfesz (1916—1982) stammt aus Mernye (Kom. Somogy). Sie hat oft über den Kirchtag am Wendelinstag gesprochen. Auf dem Land des Székesfehérvárer Custodiaten in Mernye wurde 1760 eine Pfarrkirche zu Ehren der Mariä Heimsuchung auf einen Mittelalterlichen Grundsatz gebaut. An der südlichen Seite der Kirche wurde die fast kirchengroße Wendelinskapelle mit einem eigenen Eingang an der westlichen Seite auf Drängen der sich ständig ausbreitenden Marktgemeinde gebaut. König Franz I. hat den Gutshof in Mernye 1807 dem Piaristenorden geschenkt, der hier seine zentrale Güterverwaltung eingerichtet hat.8 Die Wendelin-Kapelle in Mernye wurde von den Landwirten aufgrund eines Gelöbnisses nach einer Viehseuche erbaut. Sie haben auch das Altarbild in Auftrag gegeben. Auf dem Ölgemälde ist Sankt Wendelin, gekleidet als Mönch, vor einer Bildsäule am Straßenrand knieend zu sehen, vor ihm liegen ein Hirtenhut, ein Hirtenhacken, eine königliche Krone, über ihm sieht man auf einem Berg ein Kloster und zwei Engel im Himmel, der eine hält einen Hirtenstock, der andere eine Abthaube. Über die Verehrung des heiligen Wendelin in Mernye hat mir der Kirchenvater Dénes Bizderi (1938—2007) 1989 Folgendes erzählt: Vor 1945 hat man zwei Kirchtage abgehalten. Am Tag Mariä Heimsuchung wurde eine Messe, am darauffolgenden Sonntag ein Kirchtag auf dem Platz vor der Kirche begangen. Am Wendelinstag (am 20. Oktober) fand eine Messe in der Kapelle statt, hier konnten sich nur Männer setzen, die Frauen blieben im Schiff der Kirche stehen. Seit die Kapelle steht, lassen die Landwirte, die Leute auf dem Gutshof und die Hirten an diesem Tag die Tiere nicht arbeiten. Die Hirten kamen auch zur Messe am Wendelinstag. Sie besuchten die Messe zweimal im Jahr: am Wendelinstag und bei der Mitternachtsmesse zu Weihnachten. Der Kirchtagmarkt fand eine Woche nach dem Wendelinstag auf dem Platz vor der Kirche statt. Dies war der größte Kirchtag, selbst die Verwandten kamen aus den Nachbardörfern. Der Piaristengutshof hat diesen Tag auch eingehalten, seine Knechte hatten frei und arbeiteten nicht mit den Tieren. Selbst die Dorfschäfer hatten frei, die Landwirte hielten 3-4, aber gelegentlich auch 10-12 Schafe. Nach 1945 blieb nur der Kirchtag am Wendelinstag übrig. Am Tag Mariä Heimsuchung (am 2. Juli) wird immer noch eine Messe abgehalten, aber ein Kirhtagmarkt wird nur nach dem Wendelinstag in Mernye organisiert. In der Nachbargemeinde von Szentgáloskér steht eine Wendelin-Statue am Straßenrand, aber es fehlt ihr der Kopf. Der Patron der Kirche von Kaposhomok ist Wendelin. Die Kirche von Attala wurde ebenfalls Sankt Wendelin gewidmet; an seinem Tag wurde dort vor 1945 ein Kirchtagmarkt abgehalten.” Die Monografie über das Komitat Somogy hat über den Viehbestand des Piaristengutshofes in Mernye am Anfang des 20. Jahrhunderts Folgendes berichtet: Unter den englischen Halbblutpferden gibt es 94 alte Stuten, 52 alte kastrierte Hengste, 15 vierjährige Stuten, 3 vierjährige kastrierte Hengste, 8 dreijährige Stuten, 6 dreijährige kastrierte Hengste, 63 Zweieinhalbjährige, 34 Fohlen. Sie werden im Gestüt von Taszár für militärische Zwecke gezüchtet. Rinderbestand: 667 Arbeitsochsen, 55 Kühe, 257 einjährige Jungochsen, 79 fünfjährige Jungochsen, 611 zwei, drei­­oder vierjährige Jungochsen, 38 Kuhkälber, 159 Rinder in Herden, 28 Zuchtbullen. Schafbestand: 14.002 Merino- Negretti und französische Zuchtwidder. Schweinebestand: 305 Mutterschweine und deren Zucht, Mangalitzenschweine mit 43 Vaterschweinen. 1912 wurde der Gutshof auf die Zucht von Schweinen aus Lincolnshire im Vadé-Meierhof umgestellt. Die Milchwirtschaft ergibt 500 Liter pro Tag, die in Kaposvár verkauft werden.”9 Für den Schutz seines Viehbestandes hat der Gutshof um Hilfe von Sankt Wendelin gebetet. In Mernye war der Vornahme Vendel (Wendelin) im 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. Im Friedhof konnte ich 1989 den Namen an 6 Grabsteinen entdecken: Vendel Décsi starb den Heldentod 1917 (er war 39 Jahre alt); Vendel Javós starb mit 39 Jahren 1930; Vendel Gyergye starb mit 46 Jahren 1925; Vendel Kiss 1902— h ENDREI o. J. 208. 7 L. IMRE 2001, 402. 8 REISZIG-VENDE o.J. 108. 9 UJVÁRY o. J., 335-336. Vgl. TÓTH 1977, 211-273. 286

Next

/
Oldalképek
Tartalom