Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Alba Regia 39. (2010) zwei namens Varó sowie zwischen 1574 und 1595 János, György und Mihály Szabó.* 251 252 253 254 Vielleicht sind die vielen auf Schneider lautenden Familiennamen kein Zufall. Weiss man doch, dass es im Gebiet der Weissenburger Nova Civitas (Vorstadt Sziget) schon 1512 eine Schneiderpunft gab.255 An ihre Tätigkeit lässt sich vielleicht auch ein 1978 im Gebiet der Vorstadt Sziget gefundener Fingerhut aus dem 15—16. Jahrhundert binden.256 Die als Zierde der Kleidung dienenden Borten und Tressen fertigten die Posamentiere an. Ein Defter von 1560 erwähnt den Posamentier Dschafer.257 Welcher Beschäftigung der 1416 im Domherrenviertel von Ingovány wohnhafte Tamás Gombus (Knopfmacher) nachging, geht ebenfalls aus seinem Familiennamen hervor.258 Aus dem Jahr 1560 ist der Name des Matrapenmachers N assuh bekannt.259 * Zahlreiche Weissenburger Meister beschäftigten sich mit der Verarbeitung von Veder. Die Gerber z.B. richteten das Rohleder her. 1560 schrieben die Defterdáré für den Gerber Keyvan Steuern aus.26() Das Anfertigen und Reparieren von Schuhwerk gehörte zur Tätigkeit der Schuster. Ihre Erzeugnisse fanden wir in Weissenburg an mehreren Punkten. 1998 kamen bei der Freilegung des Palotaer Tores Teile von Lederschuhsohlen zutage (um 1473), die sich allerdings nicht an eine bestimmte Werkstatt binden lassen.261 Bei den Grabungen am Gagarin (heute Orsgággásgló) tér wurden in einer Fäkalienschicht unversehrte Schuhe, Schuhsohlen und Vederstücke mit Nähspuren262 gefunden (Abb. 34), die vermutlich aus einer nahegelegenen Schusterwerkstatt (16—17. Jahrhundert) stammten. Eine ähnliche Schuhsohle aus früherer Zeit kam in Buda, in einem Haus Dísz tér 8. freigelegten Brunnen, zum Vorschein.263 Aus den Schriftquellen erfährt man 1544 von Benedek Varga (Schuster oder Schuhmacher) und Mihály Varga, 1546 von Mátyás Varga in der Szent Péter utca, zwischen 1574 und 1595 von Baláps Varga, János Varga bzw. Gáspár Varga und 1560 den Namen Gejvan Tabbag (Lohgerber).264 Ein Defter aus dem gleichen Jahr lobt die Stiefelmacher Schaban und Gasanfer, die sich beim Anfertigen und Reparieren von Stiefeln besonders hervortaten.265 Urkunden erwähnen 1544 einen Gergel Vrspénjártó (Beutelmacher) und 1546 einen Jakab TLrsgénjártó im Stadtteil Káptalan utca.266 Die Sattler stellten Pferdegeschirre, Riemen, Gurte und anderes Lederzeug her. Nach den zur Verfügung stehenden Deftern wohnte 1546 ein Máté Szíjártó (Riemer) im Stadtteil Nagytemplom, Mihál Szíjgyártó lebte zwischen 1574 und 1595 in Weissenburg, und PálHámos (Gürtler) war um 1560 Bewohner der Vorstadt.267 Der Name des in der Innenstadt wohnhaften Geschworenen Gál Nyerges (Sattler) wird 1471 und 1478 erwähnt, der Serradsch (Sattler) Kurd sowie die Sattler Mustafa und Hüssein kommen 1560 in Deftern vor.268 1544 hatte derBojadschi (Farbenhändler) Ahmed einen Laden in Weissenburg. Zwischen 1516 und 1526 erwähnen Urkunden den Maler (Pictor) Bertalan, 1560 den Maler Mumi Kara, und auch Zeugfärber gab es in Weissenburg.269 Kürschnern begegnet man in den Schriftquellen häufig: Registriert wurden unter anderem 1544 János und Tamás Spues (Kürschner), 1546 Mihály Prémös (Pelzer) im Stadtteil Kis utca, 1563—66 István und György Spűcs in der Innenstadt, János und Mihály Spues in der Vorstadt bzw. Antal Spücs im Stadtteil Ingovány sowie zwischen 1575 und 1595 der Weissenburger Petre Spues.270 1544 lebte in Weissenburg der Töpfer Miklós.271 Man darf jedoch sicher sein, dass in der Stadt mehrere Töpfer tätig waren. Bei einer Begehung im ehemaligen Gebiet der Ofner Vorstadt lasen wir 1987 m einem Gasleitungsgraben vor dem Haus Malom u. 27. das Bruchstück einer misslungenen grünglasierten Ofenkachel mit dem Wappen der Familie Cilii auf.272 Die Kachel hatte sich beim Brennen mit einem anderen Gegenstand verhaftet, ihre Glasur war beschädigt. Solche Stücke wurden gewiss weder transportiert noch gehandelt. Es ist also wahrscheinlich, dass sich in der Nähe des Fundorts in der gweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Töpferwerkstatt befand. 254 VELICS-KAMMERER 1890 II., 22-26, 49-50, 297-298; CSÁNKI 1897, 312; KÁROLY 1898, 265-266; ÉRSZEGI 1971, 255, 262; ENTZ 1984, 393; GYÖRFFY 1987, 281; FARKAS 1989, 202; VASS 1989, 83-84,96, 137; LAUSCHMANN 1993,113. 255 KÁROLY 1898, 257-258. 255 SZIKM 78.36. 257 VASS 1989, 95. 258 ÉRSZEGI 1971,208. 259 VASS 1989, 95. 2«' VASS 1989, 95. 251 SZIKM 98.141.1-3; SIKLÓSI 1999, 44. 252 SZIKM 91.784-363. 253 MELIS 1973,195-210. 254 VELICS-KAMMERER 1890 II., 26, 51, 252; VASS 1989,137; LAUSCHMANN 1993,128-129. 255 VELICS-KAMMERER 1890 II., 25, 50; VASS 1989, 95; LAUSCHMANN 1993, 128-129. 255 VELICS-KAMMERER 1890 II, 25, 50; VASS 1989, 95; LAUSCHMANN 1993,128-129. 257 VELICS-KAMMERER 1890 II, 50, 298; VASS 1989, 137; LAUSCHMANN 1993,128-129. 258 VELICS-KAMMERER 1890 II, 252-253; CSÁNKI 1897, 312; KÁROLY 1898, 265; VASS 1989, 95-96; LAUSCHMANN 1993, 83. 255 VELICS-KAMMERER 1890 II, 22, 254; ÉRSZEGI 1971, 255; VASS 1989, 83-84. 27" VELICS-KAMMERER 1890 II, 26, 52, 297-298; VASS 1989,137; LAUSCHMANN 1993,128,129. 271 VELICS-KAMMERER 1890 II, 25. 272 BOLDIZSÁR 1993, 86, TAF. XLIX; SIKLÓSI 1996; SZIKM 87.255. 21

Next

/
Oldalképek
Tartalom