Demeter Zsófia - Kovács Loránd Olivér (szerk.): Alba Regia. A Szent István Király Múzeum évkönyve - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 36. (Székesfehérvár, 2007)

Tanulmányok - Régészet - Zsolt Petkes: Friedhofabschnitt aus dem 12. Jahrhundert in der Sárbogárder Kirchensenke

Alba Regia 36 (2007) es sich zwischen der Gruppe I.l.b oder 1.3. einreihen.37 Parallele zu Bestattungsbräuchen findet man unter anderem in den Gräbern 55. und 106. auf dem Friedhof des Ibrány-Esbó-Hügels.38 Im Fall von vier Gräbern ist die Lage der Unterarme zu untersuchen, wobei in dreien die Arme gestreckt neben dem Körper liegen. In Grab 8. wurde der linke Unterarm auf die linke Beckenschaufel gelegt. Diese Art von Armhaltung entspricht der Tabelle von Attila Kiss, der diesen anhand des Friedhofes von Majs erstellte.39 Die Funde der Gräber 1. Waffen und Zaumzeug 1.1. Ausrüstung von Bogenschützen Bogen: Aus dem nach der Münze von Stephan II. (1116—1131) datierten Friedhofabschnitt befindlichen, geplünderten Grab 2. siebte man aus dem Aushub einen Bogenmittelknochen, der jedoch dermaßen fragmentiert war, dass man weder die ursprüngliche Form, noch die Maße rekonstruieren konnte. In den Gräbern aus der Zeit der Landnahme sind neben den Pfeilspitzen die am häufigsten gefundenen Waffen die Reflexbögen mit einer Knochenversteifung. Im 10. Jhd. ist sie in fast allen Gräbern als Grabbeilage aufzufinden. Während des 11. Jahrhunderts, als sich das Christentum festigte, wurden die heidnischen Bräuche, Waffen und Zaumzeug ins Grab zu legen, im Kreis der Magyaren aufgegeben.40 In den Gräbern, die durch Münzen aus der Arpäd-Zeit datiert wurden, findet man nur noch vereinzelt Reflexbögen mit Knochenversteifung, (Békés-Povád 58. Grab41), oder Pfeilspitzen (Magyarhomorog-Könyadomb 25. Grab42). Von den seltenen Fällen abgesehen findet man in den Gräbern der Magyaren des 11. Jhd. im Karpatenbecken keine Waffen und kein Zaumzeug mehr. Ausgehend von der Kriegsführung der leichten Reiterei steht der Reflexbogen mit Knochenversteifung auf den Steppen im östlichen Europa in petschenegischen, 43„Schwarzhaubigen”44und kumanischen45 Kreisen weiterhin an erster Stelle. Blattförmige Pfeilspitze mit einer Buchse: Károly Cs. Sebestyén hielt die Pfeilspitzen mit Buchse für eine besondere Rarität. Er vermutete ihre Herkunft aus einer fremden Umgebung.46 Zwar sind diese im 10-11. Jhd. in ungarischen Materialien nicht unbekannt, jedoch selten, 47 somit entspricht dies schon der Wahrheit; jedoch wurden in Friedhöfen, die als bereits offengelegt gelten, auch welche gefunden (Kiskeszi 500. Grab48). Die Pfeilspitzen mit Buchse findet man sowohl bei den spätnomadischen Reitervölkern, als auch bei den altbulgarischen, und Anfang 11. Jhd. in den bulgarischen Gebieten gebildeten byzantinischen Provinzen.49 Köcherklappe: Die Köcherklappe ist bereits seit der Studie von Károly Cs. Sebestyén eine wohl bekannte Gestalt in den ungarischen Materialien: eine schmale Holzplatte, dessen Oberfläche mit einer leicht gewölbten Knochen- oder Metallplatte beschlagen wurde.50 Die Kerbung auf der Unterseite der Knochenplatte weist auf die Befestigungsart, auf kleben hin. 51 Die Köcherklappe aus Grab 2. der Kirchensenke kann man auf jeden Fall als einzigartig bezeichnen, sowohl in den ungarischen Materialien des 10-12. Jhd., als auch in denen der spätnomadischen Reitervölkern. Die Durchschnittsgröße der Knochenbeschläge auf den Köcherklappen ist etwas kleiner als 10 cm,52 jedoch kann man anhand der neuesten Funde53 behaupten, dass ihre Längen bei ca. 10 cm, und ihre Breiten zwischen 2,6 und 3,6 cm variieren. Die Köcherklappe wurde meist durch zwei, an der Köcherseite befestigten Metallbändern befestigt, die im rechten Winkel auf den Köcher trafen, und mit je einer Niete angebracht wurden.54 37 Die Korrekte tabellarische Einordnung anhand der Skizze ist nicht möglich. SZABÓ 1976, 36. 15. Tafel. 38ISTVÁNOVITS 2003,563. 61. Tafel ; 572. 70. Tafel. 39 KISS 1983,157. 71. Tafel. 40 KOVÁCS 1975, 516. 41 Trogmayer 1960-62,25. 42 Ich möchte auch hiermit László Kovács für seine Korrespondenz danken. Im Grab lag neben einer rautenförmigen Pfeilspitze eine Münze des Typs CNH-I. 12 von Andreas I. (1046—1060) 43 PLETNÊVA 1958,156-157. 3. Tafel. 44 PLETNËVA 1958,166-169. 45 U. KŐHALMI 1972,41, PLETNËVA 1974,30. 9. bilde 10-19, PLETNËVA 1981,220. 46 Cs. Sebestyén 1932,200-201. 47 Kovács 2003,311. 48 HANULIAK 1994, 232. XCIII. Tafel. 49 VITLÂNOV 1996, 2. Tafel. 50 Cs. Sebestyén 1932,219-220. 51 MESTERHÁZY 1994, 323. 52 MESTERHÁZY 1994, 324. 53 Sárrétudvari-Hízóföld 5, 80,106, 112, 167 Grab. Maße zischen 7,6—10,9x3,2—3,6 cm. M. NEPPER 2002, II. 54 MESTERHÁZY 1994, 223; RÉVÉSZ 1985, 42; RÉVÉSZ 1996,172; STRAUB 1999, 420. 1. Bild. 92

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