Demeter Zsófia - Kovács Loránd Olivér (szerk.): Alba Regia. A Szent István Király Múzeum évkönyve - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 36. (Székesfehérvár, 2007)

Tanulmányok - Régészet - Zsolt Petkes: Friedhofabschnitt aus dem 12. Jahrhundert in der Sárbogárder Kirchensenke

Alba Regia 36 (2007) Zur Fortsetzung der Ausgrabungen kam es wieder zwischen dem 7. und 11. August, als im westlichen und südlichen Teil der Sandgrube sieben weitere Gräber zum Vorschein kamen (Grab 2—8.). Während den Ausgrabungen konnte man insgesamt acht Gräber retten. Die Zahl der verwüsteten Gräber schätzte Alán Kralovánszky auf 200-300, und setzte wegen der örtlichen Beschaffenheit weitere 50 unangetastete Gräber voraus.18 (1. Tafel 2.) Nach den Ausgrabungen versuchte Alán Kralovánszky vergebens, die Gräber zu schonen. Er kontrollierte die Ausgrabungsstelle des Öfteren, und musste jedes Mal neue Verwüstungen feststellen. An der Fundstelle sind die Spuren der Sandförderung bis heute noch deutlich sichtbar. Die Ausmaße der Zerstörung sind nicht festzustellen, jedoch wird bei der Beobachtung der Sandgrube klar, dass sich ihre Dimension seit 1961 nicht wesentlich verändert hat. Heutzutage fungiert in ihr eine illegale Müllhalde. Beschreibung der Gräber und Funde 1. Grab: Koordination: NW-SO 321,5°, Infans I, Länge des Skelettes: 60 cm, Tiefe: 50 cm. Beschädigt. Der Schädel neigt leicht nach rechts. Das Skelett liegt auf dem Rücken, in leicht gequetschter Haltung. Die linken Unterarmknochen liegen parallel mit der Achse des Skelettes, die rechten kamen nach der Beschädigung abhanden. Beide Beine liegen leicht eingezogen19 zur rechten Körperseite hin gerichtet (2. Tafel 1. Grabzeichnung). Grabbeilagen wurden nicht observiert. 2. Grab: Koordination: keine Angaben. Mannesgrab, Tiefe: 50 cm. Das Grab wurde fast vollständig durch die Sandförderung zerstört. Die Mehrheit der Funde konnte nur nach Durchsieben des Aushubs zusammengetragen werden; in der ursprünglichen Position blieben nur zwei Gegenstände. In Alán Kralovánszkys Protokoll von 1961 steht: „Köcherklappe (?) aus Knochen — in situ — waagrecht, “ und „2 Hufeisen /?/ eines davon - in situ — waagrecht neben der Köcherklappe als dessen waagrechte Verlängerung davon 5 cm entfernt, ca. in Höhe der unteren Beinknochen, ^wischen den selbigen und der südlichen Grabwand aufiptfinden. ‘20 Beilagen: 1. Fohlengebiss mit kleinem Ring und einem leicht asymmetrischen Stangenmundstück (61.137.5). Der Querschnitt der gelenkigen Gebisskonstruktion ist rechteckig; wegen der fehlenden Restaurierung ist das Maß des Ringdurchschnittes jedoch nicht feststellbar. Länge der Schäfte: ~ 9,3 und 9,5 cm, Durchmesser der Ringe: ~ 4,7 und 4,3 cm. (3. Tafel 1.) 2-3. Bruchstücke von zwei Steigbügeln (61.137.6). Beiden fehlt der obere Teil, somit kann man nur die Gestaltung der Sohlenhalterung, bzw. das Zusammentreffen der beiden Schäfte mit der Sohlenhalterung beobachten. Die Bruchstücke beider Steigbügel sind in Form und Maß auffallend ähnlich. Der Durchschnitt der Schäfte ist rechteckig, diese Form verläuft bis an die Anschlussstelle der Sohlenhalterung, wo es dann schmäler wird, um dann in der Sohlenhalterung, das rechtwinklig auf die Schäfte zuläuft, wieder breiter zu werden. Maße: Durchschnitt der Schäfte: 0,9x0,4 cm; Durchschnitt der Sohlenhalterung: 0,9x2,3 cm. (3. Tafel 2—3.) 4—5. Zwei Hufeisen (61.137.7) Im Grab lag eines in der ursprünglichen Position. Das andere Hufeisen ist fragmentiert. Maße: ~ Länge: 9,8 cm, Breite: 9,0 cm Länge: 10,2 cm, Breite: 8,8 cm.21 (3. Tafel 4—5.) 6. Bruchteil einer knöchernen Bogenverzierung (61.137.1).22 Bruchteil einer leicht gewölbten Knochenplatte, auf der einen Seite befindet sich eine 7 cm lange Einkerbung. Maße: 6,1 x2,8 cm. (2. Tafel 1.) 7. Knöcherne Köcherklappe (61.137.2). Im Grab lag es in der ursprünglichen Position, neben den rechten Beinknochen. Annäherungsweise ist es eine fast rechteckige Knochenplatte mit drei Bohrungen, in der mittleren mit einem Knochenstift versehen, der ehemals höchstwahrscheinlich eine Funktion hatte. Maße: 8,1x2,5 cm, Durchmesser der Bohrungen: 0,4-0,5 cm; Länge des Knochenstiftes: 3,2 cm, Durchmesser: 0,5 mm. (2. Tafel 4.) 8—9. Bruchstücke der auf dem Köcher angebrachten Knochenplatte. Die Oberfläche der Bruchstücke ist leicht gewölbt, und feingeschliffen. Maße: 2,6x0,8 cm, 2,6x1,3 cm, Durchmesser der Bohrung: 0,4 cm bzw. 0,6 cm. (2. Tafel 2-3.) 10. Geschnitzte Knochenöse (61.137.3). Auf der Längsseite der Knochenplatte befinden sich 5 Bohrlöcher, in der Mitte der entgegengesetzten Seite jedoch eine ovale, sehr verschlissene Bohrung. Die Knochenplatte ist fast auf der 18 Sofern Grabl eine gequetschte, vorzeitliche Bestattung ist, kann in dem Fall die Verwüstung des mittelalterlichen Friedhofes bedeutend geringer sein. 19 A sírról csak egy vázlatrajz készült. 20 Ich fand weder im Ausgrabungsprotokoll, noch in den Aufzeichnungen von Alán Kralovánszky Zeichnungen vom Grab, oder von der Lage der Gegenstände im Grab, somit behandle ich diese Fundstücke zusammen mit den anderen Gegenständen. 21 Die Objekte sind heutzutage in der Sammlung des König Stephan Museums nicht mehr enthalten. Die Funde waren bereits zur Zeit der Lagerraumrevision 1964 verschollen. 22 Auf der Grabplatte des 2. Grabes waren insgesamt 6 bogenverzierende Knochenplatten (2+2+2) aufgelistet, jedoch wurden beim Inventar der Objekte unter der Nummer 61.137.1. 10 verschiedene Bruchteile von Knochenplatten genannt. Von diesen läßt sich nur eine einzige eindeutig als bogenverzierende Knochenplatte identifizieren, somit behandle auch ich nur dieses eine Fundstück. 89

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