Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.

Septimius Severus läßt keine Zweifel darüber auf­kommen, daß der heilige Bezirk seine herausragende Wichtigkeit auch noch ein Jahrhundert später beibehalten hatte. Von den vor den Markomannenkriegen errichteten Tempeln wurde ein dreizelliger Tempel (Gebäude XLIÍ) aufgrund des hier gefundenen Iuppiter-Kopfes zu Ehren der kapitolischen Trias gebaut. Auf dem Gelände eines anderen Tempels kamen die Fragmente von zwei Mi­nerva-Skulpturen und ein Medusenhaupt aus Silber zum Vorschein (Gebäude XXV). In einem andern dreizelligen Tempel wurde unter anderen der Silvanus-Kult ausgeübt (Gebäude XXVII). Eine Inschrift aus dem Jahre 211 erwähnt den Tempel des zum Gott erklärten Mark Aureis. Inschriften und Skulpturfragmente zeugen vom Herkules­Kult. Eine andere Skulptur stellt Fortuna dar. Zwei kleine viereckige Heiligtümer haben keltischen Charakter (Gebäude CHI und CIV). In mehreren Inschriften ist der Hauptgott der keltischen Eravisker, Iuppiter Optimus Maximus Teutanus, angeführt. Ein weiteres Steindenkmal der autochthonen Bevölkerung ist eine Kleinbronze des Sucellus. In dem Material des während der Marko­mannenkriege zerstörten kleinen Tempels (Gebäude XVII) wurde eine Venus- und eine Luna-Bronzestatuette gefunden. Auf zahlreichen Reliefen sind aus der griechischen und römischen Mythologie bekannte Szenen dargestellt, die Darstellungen von zum 900. und 1000. Jahrestag Roms geprägte Münzserien verewigen. Auf dem als heiliger Bezirk betrachteten Gelände ist die Zusammensetzung der verlorengegangenen Gegenstände der zu den zeremoniellen Handlungen Erscheinenden ähnlich: Votivreliefs aus Blei (Minerva, Venus, drei Grazien), die Bleitafel der Donau-Reitergottheit. Gemmen mit Darstellungen von Fortuna-Nemesis, der Artemis von Ephesos, von Fortuna, Victoria, Minerva, Juppiter, Ceres u. a. Der östliche Kult ist durch Relief-Fragmente eines noch nicht vollständig zum Vorschein gekommenen Mithräum vertreten. Der aus Anlaß des Kaiserbesuches im Jahre 202 errichtete Sol-Elagabalus-Tempel wurde unter Berücksichtigung der Herkunft der Kaiserin Iulia Domna aus Hemesa und des Oberpriesterranges ihres Vaters von syrischen Soldaten aus Intercisa aufgebaut. Zu dem gleichen Anlaß stellten die (Dolichenus-)Priester der Provinz dem Dolichenus, der dem Septimius Severus nahestand, einen Altar. Eine andere Inschrift erinnert an den Bau des Tempels für Iuppiter Optimus Maximus Hero zur Zeit der Herrschaft des Severus Alexander. Die auf dem Gelände der area sacra zutage gekommenen Kleinbronzen sind durch eine Sabazios-Skulptur, die als Streufund betrachtet werden muß, vertreten. Die Gefäße aus Bronze, die in einem Suchgraben südlich des Forums gefunden wurden, können eventuell mit dem Dolichenus­Kult in Verbindung gebracht werden. Die Tempel und religiösen Hinterlassenschaften aus den Jahrzehnten vor den Markomannenkriegen können ohne Ausnahme an römisch-griechische Götter, an die Mythologie geknüpft werden. Spärlich ist die Anzahl der auf östliche Kulte deutenden Daten von der Wende des 2. zum 3. Jahrhundert und aus dem 3. Jahrhundert, was aber der allgemeinen Verbreitung der östlichen Kulte in Pannonién entspricht. 2 Die wenigen aus der Periode nach den Markomannenkriegen stammenden östlichen Kult­denkmäler also berechtigen in keiner Form, in Gorsium irgendeinen heiligen Bezirk des östlichen Kultes zu sehen, der - auf Anweisung Kaiser Trajans! - in den ersten Jahren des 2. Jahrhunderts errichtet worden wäre. Die nach den Markomannenkriegen langsam aufkommenden östlichen Kultdenkmäler gehören genauso zum heiligen Bezirk der Provinz, wie die zum Großteil aus der Periode vor dem Krieg stammenden Inschriften, Steindenkmäler der Urbevölkerung. Der Tempel des zum Gott erklärten Mark Aureis wiederum weist eindeutig auf den von Mommsen bestimmten Charakter der area sacra hin.Die Gegenmeinungen machten sich bei der Auslegung der schriftlichen Quellen unabhängig von den veröffent­lichten Ergebnissen der Ausgrabungen, dem Charakter der Funde und ließen die historischen Ereignisse (Kaiserbesuche) unbeachtet. Die in den letzten Jahren aufgekommenen Gegen­meinungen sind folgende: 1. Aufgrund der die templenses erwähnenden Inschrift würde sich die Wiederherstellungsinschrift 3 aus der Zeit des Septimius Severus auf den Tempel der östlichen Gottheiten D[iui] Magni beziehen. Dabei aber wird nicht beachtet, daß in Pannonién außer der angenommenen Inschrift aus Gorsium nur eine einzige andere von den östlichen Gottheiten, das heißt von deren Verehrung zeugt. Es ist eine irreale Annahme, daß Kaiser Trajan zu deren Verehrung eine 9 Hektar umfassende area sacra hätte errichten lassen. Das Vorkommen des östlichen Kults in Pannonién zu der Zeit als 106 mit dem Bau des zentralen Tempels begonnen wurde, wird durch keine Angabe bewiesen. (Selbst die Ergänzung Diui kann durch nichts bewiesen werden.) 2. Eine andere Bewertung, die sämtliche Feststellungen den heiligen Bezirk betreffend in Frage stellte, betrachtete diesen ebenfalls als östliche Kultstätte, 4 beweist dies aber nicht durch die Anführung auch nur eines einzigen Denkmals einer östlichen Gottheit aus dem 2. Jahrhundert oder gerade aus der Zeit Trajans. Was ja auch nicht mög­lich ist, da es ein solches nicht gibt. Die nicht bewiesene und auch nicht zu beweisende Feststellung macht die Argumentierung unannehmbar. 3. Abermals ist - ebenfalls ohne Beweisführung - die Annahme aufgetaucht, daß der Schauplatz des Kaiser­kultes Aquincum gewesen sein könnte. Dafür sind bisher keinerlei Beweise zum Vorschein gekommen. Die Umgebung Aquincums wurde durch breitangelegte jahrhundertlange Ausgrabungen durchforscht: Man kann 2 Kádár 1962, 17-18. 3 Alföldy 1997, 225 - 241.; AnnÉp 1972, 432. 4 Fishwick 2000, 309-331. 9

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