Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gabler Dénes: Italische Sigillaten mit Stempel in Pannonien. p. 75–98.

Gebiete Pannoniens eben in diesem Zeitraum erreichte. Gerade deshalb kann man die Reduzierung der italischen Warenmenge wohl kaum mit der geringeren Nachfrage in der Provinz in Verbindung bringen; der Grund hierfür ist in Wirtschaftsprozessen außerhalb der Provinz zu suchen. Wahrscheinlich geht sie auf das Konto der allgemeinen Lage der italischen Industrie. Mit Beginn der claudischen Zeit erschienen in Italien die Produkte der südgallischen Manufakturen, und diese Konkurrenz dürfte einige Unternehmen empfindlich getroffen haben (Petit 1967, 312; Puccil977, 17; Goudineau 1980, 127; Martin 1985, 125-139; Martin 1991, 74). Es ist kein Zufal, daß Arezzo von da an nicht mehr nach Pannonién und in die Donaugegend lieferte und auch die norditalische Fabrikat verschwand. Die späteren Unternehmen waren vermutlich kleinere Werkstätten, deren Produktionsvolumen mit der Produktivität der Officina eines L. Gellius oder A. Terentius nicht vergleichbar ist. 3. Der Form nach sind die Stempel wie folgt verteilt: I. Rechteckstempel zweizeilig 21 einzeilig 23 II. Planta pedis 91 III. Oval 3 IV. Lunula 2 V. Kreis I Stempel unbekannter Form 3 Da der Name ein und derselben Töpfers in verschiedenen Rahmen vorkommen kann, gibt es mehr Formen von Stempeln, als stempelnde Töpfer bekannt sind, und die Zahl der Überschneidungen ist relativ hoch. Sowohl ein-, als auch zweizeilige Rechteckstempel verwendeten z.B.Helenus, Primus und Secundus. Rechteck und Sohlen(planta pedis)-Stempel wurden von Agatho, Asellus, Cladus, Eumenes, Hexoratus, Genialis, Hilarus, Ingenuus, Quadratus, Rufus, Severus und Secundus gleichermaßen verwendet. Von Atti(cus) oder Atti(us) kennt man ovale, rechteckige und Sohlenstempel. Der früheste Stempeltyp ist zweifellos der zweizeilige Stempel Rechteck; diese Signaturen kommen auf dem Magdalensberg am häu-figsten in den Fundkomplexen II­III und IV vor. Die 22 hierzu attributierbaren Stempel sind ohne Zweifel in die augusteische Zeit oder die ersten Jahre der Regierung des Tiberius zu datieren - im großen und ganzen in den Zeitraum zwischen 15/10 v. Chr. und 15/20 n. Chr. (Schindler-Scheffenegger 1977, 291). In dieser Gruppe findet man hauptsächlich die norditalische Ware В bzw. Produkte einer anderen, nicht näher lokalisierbaren italischen Keramikmanufaktur. Natürlich lassen sich aufgrund der Ausarbeitung der Details des Stempels - z.B. wie die Abtrennung der Zeilen erfolgte (durch Einschieben von Zweigen oder Blattmotiven) ­oder bei den Sohlenstempeln aufgrund der Richtung des Fußes weitere Untergruppen bestimmen. Die Zahl der einzeiligen rechteckigen Namenstempel beläuft sich auf 23, und zwar mit folgender Verteilung: Arretinisch 2 Norditalisch Fabrikat В 17 Fabrikat С 1 Sonstige 3 Erstmals erscheint die Planta pedis-Stempelform um das Jahr 9 n.Chr. Das früheste Exemplar fand man in Haltern, wobei S. von Schnurbein (1982, 69) nicht ausschließen möchte, daß sich auch an dem einzigen Stück von Haltern (das seither verloren ging) kein Sohlenstempel befand. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand der Forschung wurde der rechteckige Typ im großen und ganzen um 15­20 n.Chr. von den Planta pedis-Formen abgelöst (Comfort 1940, 13-15). (Auf ihr Vorkommen in späteren Fundkomplexen verweisen Graue 1974, 147; Schindler­Scheffenegger 1977, 295-296.) Planta pedis- Stempel wurden von 91 derjenigen Töpfer verwendet, die ihre Ware nach Pannonién exportierten, und zwar in der Verteilung: Arretinische 20 Norditalische Fabrikat В 38 Fabrikat D 5 Fabrikat E (bzw. Gruppe 6-7) 2 Fabrikat A2 4 Sonstige norditalische 13 Spätitalische (aus Pisa) 1 Sonstige italische 4 Unbekannte 1 Obwohl in dieser Gruppe alle Herstellungsorte mit einem bedeutenden Anteil vertreten sind, liegt die Wachstumsrate Arezzos dennoch höher. Das bedeutet, daß die etrurische Manufaktur ihre Ware nicht im Anfangszeitraum der Sigillataproduktion, sondern vorwiegend in der tiberisch-claudischen Zeit nach Pannonién bzw. in das Gebiet der Ostalpen lieferte (Schindler-Scheffenegger 1977, 208, 248, 329). Auch unter anderem Aspekt verdient die Verbreitung der arretinischen Ware Beachtung. I. Mikl Curk wies darauf hin, daß in Emona in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts die Ware der frühen padanischen Töpfer häufig ist, während Poetovio zur gleichen Zeit mit arretinischer Ware beliefert wurde Mikl-Curk 1979, 360). Dieses abweichende Spektrum zeigt, daß die Einwohner der Colonia Emona bei anderen Werkstätten bestellten als die in der Provinz stationierten Legionen. Die Sigillaten gelangten also nicht durch wandernde Händler in die Provinz, sondern sie wurden als Lieferungen auf den Weg gebracht, denen ein Auftrag vorausgegangen war (Gabler 1991, 93). Im Zeitraum nach der Regierung des Claudius stellte Arezzo den Export nach Pannonién ein. Mehrere padanische Töpfer verwendeten - haupt­sächlich in der Übergangszeit zwischen dem Ende der Herrschaftszeit des Augustus und eingangs der 78

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