Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Probleme der Zweiteilung des Illyricums. p. 65–73.
Die norischen Städte, darunter auch Savaria, erhielten von Claudius den Rang von Städten, vermutlich nach der Provinzorganisierung. Nach 45 und vor 49 besetzte Rom das Gebiet Transdanubiens und stationierte ständige Garnisonen entlang der Donau und an strategisch wichtigen Punkten im Inneren. Die früher als Noricum bezeichnete Bernsteinstraßenzone mit der colonia Savaria war vor 50 bereits nicht mehr Teil des Noricums, als dieses Provinz geworden war. Plinius bezeichnet Carnuntum bei der Beschreibung der sich an das Jahr 50 knüpfenden Ereignisse als pannonisches Legionslager. Im Zusammenhang mit der Vannius-Krise führt Tacitus Palpellius Hister als Statthalter von Pannonién an. Die frühesten Hinterlassenschaften der legio XV Apollinaris sprechen nicht gegen einen Aufmarsch zur Zeit des Claudius. Mösien, das bisher an Makedonien angeschlossen war, hatte seit 44 einen consularen Statthalter. Zu dieser Zeit erfolgte der vollständige Aufmarsch bis zur Donau. In den Donauprovinzen östlich und westlich des Illyricums brachte die erste Hälfte der Herrschaft des Claudius unweigerlich Umgestaltungen mit sich, die Militärregierungen wurden von provinziellen Statthaltern übernommen und dort, wo die Bedingungen gegeben waren, bekamen die Siedlungen den Rang von Städten verliehen. Dabei kann Illyricum/Pannonien wohl kaum eine Ausnahme gebildet haben, dort, wo die bedeutendsten Umgestaltungen in dieselbe Zeit fielen. Bei der Untersuchung der Zweiteilung des Illyricums muß in der bisherigen Forschung in bedeutenderem Maße auf die antike Auslegung des geographischen Namens von Pannonién hingewiesen werden. Die ursprüngliche Bedeutung ist: das Land der Pannonier, das sich auf das Gebiet zwischen Drau und Save und einen Teil Bosniens erstreckte. Der andere Begriff Pannoniens kam bei der Zweiteilung des Illyricums, als das Gebiet der neuen nördlichen Provinz, zustande. Der Name der Provinz bedeutete nicht mehr das Land der Pannonier, ein Teil der pannonischen Stämme lebte seit dieser Zeit in Siedlungen Dalmatiens, zum anderen erstreckte sich ein bedeutender Teil der neuen Provinz auf Gebiete, die niemals etwas mit den Pannoniern gemein hatten. Die zitierten Stellen des Plinius und Tacitus beziehen sich eindeutig auf eine Zeit, als die Provinzorganisierung bereits vollzogen war und der Donauabschnitt bei Carnuntum als pannonisches Gebiet galt. Wenn man alle Argumente zusammenfaßt, die für die zeitliche Bestimmung der Zweiteilung des Illyricums in Fragen kommen, können im gegenwärtigen Stadium der Forschung folgende Feststellungen - die selbstverständlich durch neue Inschriften oder andere Funde auch weiterhin modifiziert werden können - getroffen werden: Es ist nicht anzunehmen, daß die Teilung im Jahre 9 n. Chr. erfolgte. Der Grund für diese Annahme, die Deutung des Velleius-Zitats, ist verfehlt, und aufgrund der Angabe in dem Monumentum Ancyranum kann die Teilung wahrscheinlich zur Zeit der Herrschaft des Augustus zustande gekommen sein. Der zweite Aufenthalt des Drusus im Illyricum kann mit der Zweiteilung des Illyricums in Verbindung gestanden haben, wobei auch die Grenzlinie beider Provinzen als Beweis dienen kann. Die zeitgenössische Betonung bei dem Auftrag des Drusus lag allerdings in der Lösung des Markomannenproblems, was auch der eigentliche Grund seiner Mission gewesen sein kann. Die Grenzlinie kann die sich seit 9 n. Chr. vollzogene militärpolitische innere Gliederung übernommen haben. Der wahre Grund für die von Drusus angenommene Teilung kann die potentielle Gefahr, die die illyrische Armee bedeutete, gewesen sein, die vorübergehende Umstationierung der legio Villi Hispana allerdings läßt daraufschließen, daß Tiberius zur Abwendung der Gefahr einen anderen Weg wählte. Gegen eine Zweiteilung um 20 n. Chr. sprechen einige Literaturhinweise, die die Provinz auch in den folgenden Jahrzehnten als Illyricum bezeichnen. Der mögliche späteste Zeitpunkt der Zweiteilung wird durch das Aufkommen des Provinznamens Pannonién in die Jahre der Herrschaft des Claudius bestimmt. Diese Datierung fällt mit den konsequent verwirklichten militärpolitischen Bestrebungen unter Claudius, mit der Organisierung der Provinzen im Donauraum, zusammen. Die Besetzung der östlichen Hälfte Transdanubiens war wesentlich mehr als die Inbesitznahme eines strategisch nicht zuvernachlässigenden Gebietes. Zwischen dem Noricum und Moesien war das die Voraussetzung, das fehlende Kettenglied zur Schaffung der von militärischem Gesichtspunkt aus besonders wichtigen Provinz, zu der auch das Donauknie gehörte. Das südlich der Drau gelegene Gebiet und die schmale Linie der Bernsteinstraße waren ohne Transdanubien nicht dazu geeignet, eine von Dalmatien unabhängige Provinz mit in erster Linie militärischem Charakter zu bilden. Die Voraussetzung dafür wurde durch die offensichtlich unblutige und schnelle militärische Besetzung möglich. Die Zweiteilung des Illyricums und die Organisierung der Provinz Pannonién - zu dem neben der Besetzung Transdanubiens auch die Angliederung der Bernsteinstraße gehörte - war Mitte der vierziger Jahre eine Notwendigkeit geworden. Die Provinzorganisierung kann aufgrund des einzigen datierbaren Lagers in die zweite Hälfte der vierziger Jahre, um 46/48, datiert werden. 70