Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Probleme der Zweiteilung des Illyricums. p. 65–73.

gestaltete sich die militärische Führung auch im Noricum, wovon Inschriften der illyrischen Legionen, die VIII Augusta und die XV Apollinaris, sowie die einer illyrischen Hilfstruppe, die cohors Montanorum prima, zeugen (Winkler 1969, 23-24). Der erste rätische Procurator kann vor 47 n. Chr., das heißt fast 60 Jahre nach der Eroberung, nachgewiesen werden (Winkler 1971, 53-55). Ähnlich übernahm auch im Noricum der erste Statthalter in der Person des С Baebius Atticus unter Claudius die Lenkung der Provinz (Winkler 1969, 33-35, Nr. 1). In staatsrechtlichen Belangen war die Lage im IHyricum wesentlich anders geartet als in den erwähnten Gebieten des Donauraumes. In letzteren ging die Eroberung mit der Organisierung neuer Provinzen einher, mit der Ausdehnung der Grenze des Illyricums wurde eine römische - sich bis zum Beginn des Krieges in der Verwaltung des Senats befindende - Provinz vergrößert. In der Praxis allerdings konnte kein wesentlicher Unterschied darin bestanden haben, wie die eroberte Bevölkerung innerhalb einer Provinz bzw. in einem besetzten Gebietes behandelt wurde, in einen orga­nisierten Rahmen gelangte. Ja, alles deutet darauf hin, daß den zähen Widerstand leistenden und durch mehrere Aufstrände protestierenden Pannoniern und Dalmaten gegenüber strengere Ordnungsmaßnahmen angewandt wurden als in dem ohne Widerstand unter römische Herrschaft gelangenden Noricum. Die Hinterlassen­schaften sind zu gering, um sich von der Tätigkeit der der Provinzorganisierung vorausgegangenen militärischen Ordnung ein entsprechendes Bild machen zu können, aber in dem späteren „Pannonién" kam ähnlich wie in Rätien und im Noricum eine militärische Aufsicht der civitatis der Eingeborenen zur Geltung, die auch noch zur Zeit des Nero {CIL, III, 14387) und {CIL, IX, 5363) nachweisbar war. Die Gebietsverwaltung - vermutlich auch die des Illyricums - konnte - mit Ausnahme der städtischen Territorien - jahrzehntelang auf den unter militärischer Lenkung stehenden civitatis basiert haben. 3 In der Forschung tauchte wiederholt die Annahme auf, daß das Gebiet des späteren Pannoniens bis zur Zeit des Claudius nicht über den Status einer Provinz verfügte, dementsprechend stand es unter militärischer Lenkung, mit einem legátus Augusti pro praetore exercitus an der Spitze (Tóth 1976, 202, Anm. 17; Sasel 173). Diese Anschauung schien solange annehmbar zu sein, wie die Forschung die Besetzung Pannoniens als Ergebnis des Feldzuges zwischen 12-9 v. Chr. betrachtete, das anfangs unter der Aufsicht der Armee gestanden haben konnte und später unter dem Namen Pannónia den Status einer Provinz erhielt. Augustus allerdings beendete in dem Monumentum Ancyranum den Satz nicht damit, daß Pannoniorum gentes ... imperio populi Romani subiueci, das heißt, das Volk Roms (das Reich) hat die Pannonier unter seine Macht gebracht, unmißverständlich aber bezeichnete er deren Stellung innerhalb dieser: protulique fines Illyrici ad ripam fluminis Danuvi: und ich dehnte die Grenze des Illyricums bis zur Donau aus. Wenn es irgendwann begründet gewesen wäre, das eroberte Gebiet unter militärischer Aufsicht zu belassen, dann war es gerade die Periode zwischen 9 v. Chr. - 9 n. Chr. Solange, wie es noch nicht zur Teilung des Illyricums gekommen war, kann eine solche Befehlsgewalt nur dann angenommen werden, wenn man dies mit konkreten Quellen Abweichend von der späteren Ordnung muß auch die Rolle der Armee gedeutet werden. Der sich später durchsetzenden eindeutigen Praxis gemäß wurden die Armeen provinzweise organisiert, nur in die statthal­terischen officii der Provinzen, in denen keine Legionen stationiert waren, wurden von den Legionen der benachbarten Provinzen principales geschickt (Doma­szewski - Dobson 1967, 53-66). Dies war der Praxis in der Zeit der Republik folgend zu Beginn des Principats wesentlich verbreiteter. Der Schutz Gallia Cisalpinas und des Illyricums waren nicht nur zur Zeit des Caesar (Sasel 1985, 547-555) miteinander verwoben gewährleistet, sondern so war es auch unter Augustus. Aus der Hinterlassenschaft der legio XV Apollinaris in Gallia Cisalpina kann man auf eine kontinuierliche Anwesenheit der Legion schlußfolgern. Es ist bekannt, daß die illyrischen Legionen zum Zeitpunkt des Todes des Kaisers bei Nauportus Manöver durchführten und dort auch deren Aufruhr begann (Tac, Anm. I, 20, 1-2). Dieses Gebiet, daß die Forschung gerade aufgrund dieser Angabe bis in die vergangenen Jahrzehnte nach Pannonién verlegte, kann anhand der Stationierung der 15. Legion in Norditalien eher Teil von Gallia Cisalpina gewesen sein. Über eine eventuelle frühe Verwaltung im Noricum existieren nur Vorstellungen, Beweise gibt es weder für eine Verwaltung auf niedrigem Niveau (Alföldy 1974, 62) noch für eine Zugehörigkeit zum IHyricum. Die militärische Aufsicht allerdings befand sich eindeutig in den Händen des Statthalters von Illyrien (Weber 1987/88, 191-199). Hinsichtlich des Noricums und des Illyricums sind die von den Autoren des 1. Jahrhunderts stammenden Aufzeichnungen, laut denen die Linie der Bernsteinstraße Savaria-Scarbantia-Carnuntum - Lacus Pelso zum Nori­cum gehörte, neu zu bewerten (Veil II, 109, 5: ipse a Carnunto, qui locus Norici regi proximus ab haec parte erat. - Plin. N. H., III, 14: Noricis iunguntur lacus Pelso, déserta Boiorum, iam tarnen colonia divi Claüdii Savaria et oppida Scarbantia Iulia habitantur). Die Angaben boten der Forschung die Möglichkeit zu den verschiedensten Auslegungen. Ich für meinen Teil habe dahingehend Stellung genommen, daß sich die Bewohner des zum bojerisch-tauriskischen Machtbereich ge­hörenden Gebietes nach der von den Dakern erlittenen katastrophalen Niederlage, der nicht viel später der Zerfall des Reiches des Buresbista folgte, dem norischen Königreich zuwandten (Fitz 1989-1990, 79-86), was auch durch den Begriff Noricis iunguntur zum Ausdruck kommen kann. Der engere Zusammenhang zwischen Namen (Mócsy 1959), Tracht (Fitz 1957, 133-154; Garbsch 1965) und Bräuche der norischen und panno­belegen kann. Diese aber existieren nicht. IHyricum war bereits vor 27 v. Chr. eine unter der Lenkung eines Proconsuls stehende Provinz mit zahlreichen Städten. Ihr Status veränderte sich auch dann nicht, als sie kaiserliche Provinz wurde (Fitz 1993/95, 126). Die Provinz wurde auch nach 12 v. Chr. mit weiteren Stadtgründungen bereichert. 67

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