Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gesztelyi Tamás: Gemmenfunde in Gorsium. p. 99–114. t. I–X.

sicher auch ein ähnliches drittes Stück ohne genauen Fundort (Kat. 26). Diese Funde zeigen auch gut, daß ab der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts nicht nur Herstellung und Tragen gravierter Steine, sondern auch von Glasintaglien drastisch rückläufig waren. Unter den spätrömischen Grabfelderfunden sind Ringe zwar nicht selten, aber größtenteils ohne Einlage (Lányi 1972, 118, 168). Die verhältnismäßig großen, 2,3-3,4 cm im Durchmesser und 0,5-1,3 cm dicken geschichteten Glasgemmen ohne Zeichnung konnten schon von ihrer Größe her nicht als Ringeinlagen gedacht gewesen sein, sondern dienten zur herstellung von Fibeln, Parade­helmen und Schwertscheiden. Von den geschichteten Glasgemmen von Gorsium sind zwei oval und zwei kreisförmig. Schichtung und Form der zwei ovalen {Kat. 14, 19) sind ähnlich, sie unterscheiden sich nur in ihren Maßen. Für beide ist die sorgfältige, den geschichteten Sardonyx täuschend nachahmende Ausführung charak­teristisch. Die Form der beiden runden geschichteten Gemmen ist weniger regelmäßig, ihre Oberflächen weniger glatt, so konnten sie gleich als Glasgüße identifiziert werden. Die größere ist nur zweischichtig (Kat. 26), die kleinere ähnlich wie die ovalen drei­schichtig (Kat. 15). Ein in den Maßen und der Form mit der kleineren ovalen Glasgemme übereinstimmendes, in eine Fibel gefasßtes Exemplar kennen wir aus dem Grab Nr. 1 im Friedhof Nr. I in Zengövárkony (Dombay, 1957, 185 Nr. 23, I. Taf. 23.). In den auf dem Gebiet von Contra Aquincum gefundenen Helm von Eskütér ist eine ganze Reihe von Glasgemmen gefaßt, von denen drei zum Typ der größeren ovalen und vier zu dem der kleineren ovalen gehören (Hampel 1900, 362-; Nagy, G., 1900, 72-). Von den zweischichtigen runden Glas-gemmen sind ebenfalls vier auf ihm erhalten geblieben, deren Querdurchmesser ist aber kleiner, ihre Ausführung dagegen sorgfältiger als bei den in Gorsium gefundenen Stücken (Kat. 26). Diese Glasgemmen, von denen man annimmt, daß sie den geschichteten Sardonyx nachahmen, wurden sicherlich am selben Ort hergestellt, nach E. Thomas' Annahme in Sirium in den Jahrzehnten um die Mitte des vierten Jahrhunderts, nach J. Fitz in den Werkstätten von Thessalonike, Nikomedia oder Antiochia in den Jahren um 320 (B. Thomas, 1971, 25; Fitz, 1973b, 236-). Diese Datierung stimmt mit der Datierung der Fibel aus dem Grab in Zengövárkony überein. Die Wahrschein-lichkeit ist groß, daß diese verzierten Gebrauchsgegenstände am ehesten bei den sich zu beiden Seiten des pannonischen Limes in größerer Zahl ansie-delnden und sich romanisierenden germanischen Stämmen beliebt waren und zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse in römischen Goldschmiedewerkstätten hergestellt wurden (Thomas 1971, 25). Das Erscheinen dieser Glasgemmen in Gorsium kann also mit den hunnisch-alanisch-gotischen Siedlern in Zusammenhang gebracht werden. Abb. 32: Grabstein von Flavia Usaiu Aus den Jahrzehnten um die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert stammt eine Karneol-Gemme (Kat. 22) aus dem Grab Nr. 245 des Friedhofs von Margit-telep, die ganz sicher im ersten Jahrhundert nach Christus hergestellt worden war, so daß wir in ihr ein über lange Zeit hinweg bewahrtes Schmuckstück sehen können. Als Beigabe im Grab Nr. 78/79 kam eine mit einem Aufhänger versehene Bleibulle (Kat. 23) ans Tageslicht, die nach dem Muster der im 4. Jahrhundert Verbreitung findenden Glaskameo-Anhänger hergestellt worden war. Da das Objekt verlorengegangen ist, kann ein auf dem spätrömischen Friedhof von Keszthely-Dobogó ge­fundener Glasanhänger mit ähnlicher Zeichnung als Analogie dienen (Sági 1981, 30, Grab Nr. 56). Noch drei 106

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