Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 28. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1999)
einem Blattkranz und senkrecht stehenden Volutenstämmchen rekonstruiert werden. Die Gestaltung von Ädiculawandplatten mit Reliefs in Bogenfeldern sind meist zurückhaltend mit floralem Dekor. Die Pilasterschäfte sind auch bei Beispielen aus Intercisa 3 häufig glatt, das Augenmerk liegt auf der in dem durch den Bogen betonten Relieffeld. Die dort dargestellten Figuren, Venus, Amor und Satyrn verharren in raffinierter tänzerischer Pose. Ein weiteres Beispiel aus Gorsium selbst ist ebenfalls hier anzuführen. Die fragmentarische Ädiculawand in Székesfehérvár (István Király Múzeum, Inv.Nr. 10.809; Erdélyi 1974, Nr. 113, 89; Fitz 1976, Taf. 36.), die linke Hälfte einer Wandplatte, zeigt über dem glatten Pilasterschaft ein sehr gut ausgeführtes Vollblattkapitell mit zwei Blattkränzen und Reste einer korrekten korinthischen Kelchzone, von der die Ansätze des linken Kelchblattes noch erhalten sind. In der von einem Segmentbogen ohne Profilierung überspannten Reliefnische ist ein nackter Satyr mit dem Pedum dargestellt. Der Reliefrest auf der Ädiculawand könnte vielleicht als erhobener und angewinkelter Unterarm und die abgeschlagene Hand eines Satyrs gedeutet werden, der einen Stock oder ein ähnlichen Gegenstand hält. Ein sinngemäß vergleichbares Beispiel findet sich auf Schloß Seggau (HainzmannPochmarski 1994, 66, Nr. 21 В.). Der Satyr hält eine Stange, wohl das Pedum, über die Schulter gelegt, ein erlegtes Tier hängt daran. Bei der Darstellung aus Gorsium müßte der Arm höher angewinkelt sein. 62 Rechte Seitcnwandplatte mit Postament B: 44, H: 51, T: 20 bei Pilaster, 17 im Zwischenfeld. Die Wandplatte ist auf beiden Seiten von Pilastern flankiert, die auf attischen Basen stehen. Das Basisprofil mit kantigen Profilleisten endet an der rechten Kante der Platte und wird links zur Vorderseite der Platte herumgezogen. Im Bereich der Pilasterschäfte erkennt man den unleren Teil eines Postamentes. Mit der Platte 146 liegt ein anpassendes Stück vor. Auf der Unterseite des Stückes sind keine Dübellöcher erkennbar. (Abb. 10, 74, 83; Taf. XI) 146 Rechte Seitenwandplatte mit Postament B:44, H:69, T: 16,5. Auf der an das Stück 62 anpassenden Platte setzen sich die Pilasterschäfte und das Postament fort. Beide feile zusammen erreichen eine Höhe von 1,15 m. Auf dem auffällig hohen und schmalen Postament steht eine bis zur Hüfte erhaltene Figur mit hoch geschürztem Mantel, das linke Spielbein vorgesetzt. Attribute mit Bezug zur Deutung der Gestalt, wie z. B. ein Pedum fehlen. Auch die Beinhaltung spricht nicht für Attis. Es könnte sich aber um die Darstellung eines in dieser Position typischen Dieners handeln. (Abb. 10, 74, 83) 63 Linke Seitenwandplatte mit Postament B: 43,5, H: 86, T: 19 bei Pilaster, 17 im Zwischenfeld. Die Wandplatte wird von zwei Pilastern gerahmt. Diese stehen auf hohen attischen Basen, die statt der Wülste aus geraden Leisten zusammengesetzt sind. Nur die Scotia ist als Kurvenlinie aufgenommen. Die oberen Profile der linken Basis sind verrutscht und liegen schräg. Die Basen sind 2 cm niedriger als bei der Platte 62, die Pilasterschäfte 3 cm schmäler. Die Gesamtbreite und Postamenthöhe der Stücke ist } Venus: Intercisa 1954, Nr. 153, 203 = Erdélyi 1974, Nr. 111, 89; Satyr: Hekler 1912, 190, Abb. 129; Intercisa 1954; Nr. 155, 203 = Erdélyi 1974 , Nr. 112, 89; Amor: Intercisa 1954, Nr. 153, 203. jedoch wieder gleich. Zwischen den Pilastern erkennt man das Relief eines hohen schmalen Sockels. (Abb. 10, 82; Taf. XI) Die drei Fragmente 62, 63 und 146 gehörten zu derselben Ädicula. Der Zeichnung nach zu urteilen, paßt das Fragment 62 an den unteren Bruch von 146 an. Beide Stücke zusammen ergeben eine 114 cm hohe und 44 cm breite Wandplatte. Ihre Gesamthöhe ist wohl auf mindestens 160 cm zu ergänzen. Die 12 bis 13 cm breiten Pilasterschäfte flankieren einen 18 cm breiten Zwischenstreifen. Ohne erkennbares Bodenniveau beginnt das übermäßig hohe Podest (70 cm ab der Oberkante der Pilasterbasen). Offensichtlich ist eine altarähnliche Form des Podestes angestrebt, wie sie auch in teilweise ebenfalls sehr schlanker Ausführung auf mehreren Seitenwänden aus Intercisa zu erkennen ist (Intercisa 1954, Nr. 148, 202 = Erdélyi 1974, Nr. 104 a, 87; Intercisa 1954, Nr. 152, 202 = Erdélyi 1974, Nr. 105 b, 87.). Auch die etwas gedrungeneren Podeste zeigen dort jedoch eine ausgeprägte Profilierung, das Postament steht auf einer erkennbaren Bodenlinie in Höhe der Unter- oder Oberkante der Pilasterbasen. Die zwei Stücke 62 und 146 aus Gorsium zeigen jedoch ein undifferenziertes, säulenartiges Gebilde. Die Pilasterbasen zeigen ein noch als attisch erkennbares, wenn auch starres Profil. Die linke Basis setzt sich auf der Schmalseite fort, sodaß es sich bei den beiden Fragmenten um eine rechte Seitenwand handelt. Auf der Seitenwand 63 ist das gesamte Podest bis zu einer Höhe von 86 cm erhalten. Die Ausführung ist hier deutlich schlechter wie bei den beiden Fragmenten der rechten Seitenwand. Die Pilasterschäfte sind hier nur 10 cm breit, wodurch sich bei gleicher Wandbreite der Mittelstreifen auf 23 cm verbreitert. Die oberen Profile der linken, hinteren Pilasterbasis ist völlig verrutscht, auch die der rechten Basis wirken unzuverlässig. Auf dem überhöhten Postament steht eine kleine Figur, die bis etwa zur Hüfte erhalten ist. Sie trägt ein kurzes Mäntelchen, das häufig an Attis zu sehen ist. Die Beinhaltung mit einem Spielbein links und dem Standbein rechts paßt aber nicht zu Attis, der die Beine stets überkreuzt hält. Die Figur wendet sich nach links, zur Vorderseite der Ädicula. Auch diese Haltung spricht gegen Attis, der immer frontal dargestellt wird, sondern weist auf eine Dienerfigur hin. Diener und Dienerinnen werden üblicherweise an den Innenseiten der Ädiculawände dargestellt, die aus Intercisa bekannten Beispiele in dieser Position zeigen jedoch eher den Charakter von Grabporträts {Intercisa 1954, Nr. 148-151, 202 = Erdélyi 1974, Nr. 104-107, 87.). Einige Darstellungen von Dienerpaaren auf Ädicula-Innenseiten stammen auch aus Dacien (Marinescu 1982, Nr. AE 31, 62.). Viele eindeutige Dienerdarstellungen in verschiedenen Positionen sind aus Noricum bekannt (Picottini 1977 Nr. 220 ff, 37 ff, Taf. 14 ff.). Ihre Attribute bestehen aus Schriftrolle und Schreibrequisiten, Krug und Opferserviette. Die Diener tragen eine gegürtete Ärmeltunika. Da die drei Fragmente aus Gorsium mit Pilastern geschmückt und auf 15