Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)

Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Artner, W.: Einige Bemerkungen zur Keramik vom Übergang der Sptlatenezeit – in der Provinzial-römischen Zeit aus der Steiermark. p. 55–64.

Teipler Gefäß vorerst wohl ohne Parallelen außerhalb der Steiermark, verwandt scheinen noch einige Fragmente von Manching (Pingel 1971, Taf. 97, 1534 und 1535.), dem Gellértberg (Bonis 1969, Abb. 55/20 usw.) in Budapest und eventuell von Esztergom (Kelemen 1987, 190 f.). Inzwischen sind jedoch mehrere, sekundär verlagerte vergleichbare Stücke in latène - und kaiserzeitlichen Siedlungen der mittleren Steiermark bekannt geworden, sodaß Verf. versucht ist, an einen eigenen Formenkreis (Artner 1997, 22.) bei diesen Gefäßen zu denken. Ebenso eine Latèneform ist das Flaschenbruchstück (Taf. 1/3). Graue und rote, feintonige Flaschen sind in der Spätlatenezeit weit verbreitet (Horvát 1990, 226.) wie auch solche mit Wulst - bzw. Leistenzier (Kramer 1994, 33 ff., Urban 1995, 505 f.). Das Gefaßbruchstück (Taf. 1/8) könnte von einem Topf oder einem pokalartigem Gefäß stammen. Ton und Machartig sind latènezeitlich ebenso wie die gerundet ­verdickt gekantete Lippe - eine Randform, die häufig" in Spätlatenekomplexen, auch der Steiermark (Kramer 1994, Taf. 51/1, Taf. 45/5 usw.), vorkommt . Wahrscheinlich von einem Topf stammt das Fragment (Taf. 2/9) mit gleich ausgeprägter Randbildung. Diese erscheint häufig in Spätlatenhöhensiedlungen der Steiermark, u. a. auch auf der Riegersburg (Kramer 1994 A, Abb. 5/3.), von der auch (Bauer 1993, 41 f.) LT ­Dolien (Urban 1994, 38 f.) bekannt sind. Der Scherbenwirtel (Taf 2/16) mit Resten von Kammstrichverzierung kann nach Ton und Machart ebenso keltisch wie römisch sein, überdies sollte man diese nicht überbewerten, da oftmals ältere Keramik für solche Zwecke „recykelt" wird, wie beispielsweise Graphittonscherbenwirtel in römschen Siedlungen zeigen. Die Dreifußschalen und Deckel (Taf. 1/4 -7) und der bikonische Topf (Taf. 1/2) sind provinzialrömische Formen, die in unserem Raum in die ältere Stufe von Gleisdorf (Artner 1994, 15, Typ T8, 47.) und Kapfenstein (Urban 1984, 63 f.) gehören. Die Dreifußschale (Taf. 1/7) ist ohne Drehscheibe geformt. Ein vergleichbares Examplar aus Smatevc 12 soll aus einem spät(?)augus­teischem Fundzusammenhang stammen. Kalottenförmige Dreifußschüsseln mit vor dem Brand ausgeschnittenen Füßen sind während der ganzen Belegungszeit (Schindler­Kaudelka - Zabehlicky-Scheffenegger 1995, 183.) des Magdalensberges in Gebrauch, die Mehrzahl von ihnen ist freihändig geformt und danach meistens nachgedreht (Zabehlicky-Scheffenegger 1997, 127). In den Gräbern der älteren Stufe von Gleisdorf und Kapfenstein sind sie fast durchgehend auf der Drehscheibe geformt, wohl ältere, freihandgeformte Exemplare 13 stammen bei uns 11 Beispielsweise Horvát 1990, Taf. 4/11, Gabrovec 1994, Taf. 11/14, Zachar - Rexa 1988, Abb. 15/9 usw. 12 Freundliche Mitteilung von M. Novsak, Visnja Gora, SLO. 13 Beispiele bei Hebert 1991, 282 f., Anm. 29 f., Abb. 4 und 5. fast ausschließlich aus unbefugten (Hudeczek 1997, 63.) und nicht dokumentierten Grabungen. Bekanntlich ist die Herkunft der norisch ­pannonischen Dreifußschalen noch nicht befriedigend 14 geklärt. Bonis und Urban verweisen auf italische Beziehungen (Urban 1984, 32 f.). Indes scheint bemerkenswert, daß sie in den unmittelbar an Noricum angrenzenden Gebieten Oberitaliens nicht'" vorzukommen scheinen, sodaß sich die Frage aufwirft, ob ihre Wurzeln nicht in ihrem Hauptverbreitungsgebiet (Artner 1994, 26.). zu suchen sind. Als Vorbilder kämen in diesem Fall Dreifußschalen mit angesetzten Lappenfuß (Moosleitner 1992, 288 ff.) der Spätlatenezeit in Frage, die im hier behandelten Gebiet bislang weitgehend fehlen; dies kann m. E. durchaus forschungsbedingt sein. Zweifelsohne italische Formen sind der rottonige Henkelkrug 16 (Taf. 2/11) und die feintonigen sog. „italischen" Schälchen (Taf. 2/13 - 14). Verwandtes (Schindler -Kaudelka 1975, Taf. 5/25 a, Taf. 11; Mikl Cure 1987, Taf. 25 27 und 38.) findet sich am Magdalensberg, aber auch in späteren Komplexen. Nicht näher angesprochen werden kann das Boden­stück (Taf.3/12). Das Wandstück (Taf.3/15) mit aufgesetzter dreieckiger Leiste wirkt eher bronze- als latènezeitlich und hat im steirischen Latènematerial keine Entsprechungen. In Machart und besonders Magerung gleicht es völlig der Latènekeramik von Teipl. Daß in dem Zeitraum des oben besprochenen Materials von Teipl auch mit Flachgräbern zu rechnen sein wird, zeigt ein Befund vom selben Platz. Auf einer natürlicher Geländerippe südöstlich des Hügelgrabes wurden die allerdings vom Bagger schon dislozierten Reste eines Brandgrabes (Grab 1/91) aufgelesen. Außer Leichen­brand, Holzkohle und verziegeltem Lehm kamen die Reste eines Gefäßes (Taf.3/1)) zutage, das in Tektonik und Machart dem Fußgefäß aus dem Verbrennungsplatz gleicht und lediglich im Dekor davon abweicht. Eine versuchte Paßscherbenanalyse ergab jedoch keinen Hinweis dafür, daß es sich bei Grab 1/91 um den Bestattungsplatz des Flächenbustums handelt. 4. Zusammenfassung Mehrere Höhensiedlungen beinhalten Material der späten Latènezeit und frühen römischen Kaiserzeit 17 ohne bislang geschlossene Befunde, die eine chronologische Verzahnung ermöglichen würden. Eine Ausnahme bildet 14 Eine kurze Diskussion bei Artner 1994, 25 f. 15 Freundliche Mitteilung von S. Zabehlicky - Scheffenegger, Wien. 16 Schindler - Kaudelka 1989, 35 f. - ein vergleichbares Stück des 1. Jhdts. aus Emona bei Mikl Curk 1987, 108, Taf. 17/25 und 38. 17 Liste bei Bauer 1993, 124. 58

Next

/
Oldalképek
Tartalom