Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)

Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Pochmarski, Erwin: Frühe Stelen aus Poetovio p. 39–53.

erkennen (Pflug 1989, 39ff.), wobei wegen des fehlenden oberen Abschlusses es allerdings nicht eindeutig ist, ob es sich um eine Aediculastele (Pflug I d-e), eine Bogen­giebelstele bzw. Arkadenstele (Pflug II d-e) oder eine architektonische Rechteckstele (Pflug III d) gehandelt hat. Nach der typologischen Einteilung von A. Schober würde es sich um eine anikonische Stele (Schober 1) oder um eine Stele der Gruppe 2a-d handeln (Stelen mit einem die Inschrift tragenden Hauptfeld und kleinen unter­geordneten Bildfeldern). Es läßt sich nicht entscheiden, ob die Stele einen dekorierten Giebel gehabt hat, während ein Sockelbild nach dem Erhaltenen eher ausscheidet, so daß eigentlich nur Schober 2 a als Möglichkeit übrigbleibt. Aus der Inschrift geht hervor, daß es sich bei dem Verstorbenen um einen missicius, also einen Veteranen der legio VIII Augusta handelt, der sich anscheinend in Poetovio niedergelassen hat, wo er bereits als aktiver Soldat stationiert gewesen war, wobei sich ähnlich wie im Falle der bereits besprochenen Stele des A. Postumius Seneca die Frage nach einer vortrajanisciien Deduktion von Veteranen ergibt. B. Jevremov hat für das Stelenfragment eine Datierung in die Mitte des 1. Jh. n. Chr. vorgeschlagen (1988, 45, Nr. 13.). Jedenfalls handelt es sich vom Aufbau her um eine verhältnismäßig einfache Stele, die vielleicht eher gegen 25 n.Chr. als im 2.Viertel des 2. Jh. n. Chr. anzusetzen ist. Schließlich ist als letztes Denkmal der legio VIII Augusta in Poetovio die Stele des M. Petronius Classicus u , eines centurio der legio VIII Augusta aus dem Marrucinerland (Teate Marrucinorum), zu besprechen, dessen Leiche zwar in Poetovio verbrannt, aber zu Hause beigesetzt wurde, so daß die in Poetovio errichtete Grabstele eigentlich als Kenotaph zu bezeichnen ist (Vgl. Abramic 1925, 45.). Vom Aufbau handelt es sich um eine leicht variierte Form einer Aediculastele mit Architrav (Pflug I d), da die architektonische Rahmung durch kannelierte Pilaster nur das Inschriftfeld umfaßt, während das Sockelbild und das Hauptbild über der Inschrift nur ein einfache Profilleiste als Rahmen haben. A. Schober hat die Stele seinem Typus 3 с zugeordnet (1923, 59ff.): es handelt sich dabei um Stelen mit einem dem Inschriftfeld gleichwertigen Hauptbild und kleinen Nebenbildern (Schober 3), genauer gesagt mit Giebel, Hauptbild, Inschriftfeld und Sockelbild (Schober 3 c). Der bildhauerische Schmuck der Stele nimmt auf den Rang des Toten unmittelbaren Bezug: unterhalb des Inschrift­feldes findet sich der Brustpanzer (lorica), an dem fünf phalerae angebracht sind, die beiden oberen mit Halsring {torques). Im Sockelbild sind die Beinschienen (ocreae) " Stele des M. Petronius Classicus, Ptuj (Pettau), PM Inv.-Nr.RL 825: CIL, III, 4060 und 10869; Schober 1923, 59f., Nr. 130, Abb.59; Abramic 1925, 45ff., Nr. 1, Abb. 9; Ritterling 1925, 1645, s.v.Legio (VIII Augusta); AU, 117f., Nr. 260, Abb.; Mócsy 1974, 43, Anm.69; Jevremov 1988, 39f., Nr. 6, Abb. 1; Jevremov 1989, 12f, Abb. 3,49; Fitz 1993,304, Nr. 174; vgl. Anm.l. und der Kommandostab (vitis) des centurio wieder­gegeben, im Hauptbild über der Inschrift der Helm des centurio mit dem quergelegten Federbügel (crista transversa) und im Giebel zwischen Halbpalmetten ein Kranz, in dem A. Schober einen Lorbeerkranz mit Tänie und Clipeus bzw. Rosette in der Mitte sehen wollte (Schober 1923, 59 Nr.130.), während M. Abramic und B. Saria im Sinne der Einheitlichkeit des Bildschmuckes wohl richtiger an einen Eichenkranz mit Edelstein (corona gemmata) gedacht haben (Abramic 1925, 46; AU, 117, Nr. 260 [Saria]). Die Grabstele ist wegen der Geschichte der legio VIII Augusta ziemlich einhellig in die 1.Hälfte des 1. Jh. n. Chr. datiert worden (Abramic 1925, 45; Jevremov 1988, 40, Nr.6; Fitz 1993, 304, Nr. 174.); nur A. Schober gibt lediglich das Jahr 46 n.Chr. als terminus ante quem für die Entstehung der Grabstele an (1923, 59, Nr.130.). Ausschlaggebend war für A. Schober wohl wieder die Verwendung eines Cognomen in der Inschrift sowie der verhältnismäßig reiche bildhauerische Schmuck der Stele. Man wird im Hinblick auf diese Argumente eine Datierung in das 2. Viertel des 1. Jh. n. Chr., näher gegen 46 n.Chr. anzunehmen haben. In der Folge sollen nun die Grabstelen behandelt werden, die von Angehörigen der legio XIII Gemina in Poetovio hinerlassen worden sind. Es handelt sich dabei nach der Typologie von H. Pflug zunächst um drei profilgerahmte Giebelstelen 12 (Pflug I c), die nach der Einteilung von A. Schober seiner Gruppe 2 a (Stelen mit einem die Inschrift tragenden Hauptfeld und kleinen untergeordneten Bildfeldern: Schober 2; Stelen mit Giebel und Inschriftfeld: Schober 2 a) zuzurechnen sind. Auffällig ist an allen drei Stelen, daß sie von der Einfachheit des Aufbaues und der Dekoration her unmittelbar mit den beiden profilgerahmten Stelen der legio VIII Augusta bzw der legio XI Claudia (Schober 1923, 16, Nr.l, Abb. 3; 21 f., Nr. 21, Abb. 10; Modrijan­Weber 1981, 210, Nr. 60.) zusammengehen, die aufgrund der Legionengeschichte eindeutig in die 1.Hälfte des 1. Jh. n. Chr., genauer gesagt in das 2.Viertel des 1. Jh. n. Chr. einzuordnen sind, während die drei Stelen von Angehörigen der legio XIII Gemina wieder aufgrund der Legionengeschichte mit Sicherheit der 2.Hälfte des 1. Jh. n. Chr. angehören, genauer gesagt der Zeit nach 46 n.Chr. Die einfachste Form und Dekoration weist die Grabstele 13 des L. Annaeus Surus aus Celeia auf, der als Soldat der legio XIII Gemina mit 30 Lebensjahren 12 Stele des L. Annaeus Surus, Ptuj (Pettau), PM Inv.-Nr. RL 968: Jevremov 1988, 42, Nr.9, Abb. - 2) Stele des С Memmius Primus, Ptuj, PM: Abramic 1925, 47f, Nr. 7; AU, 170, Nr. 377, Abb.; Jevremov 1989, 51; 3) Stele des C.Cornelius Proculus, Ptuj, PM Inv.-Nr. RL 56: CIL, , III, 14355 2 ; Schober 1923, 23, Nr. 24, Abb. 12; Abramic 1925, 49, Nr. \\;AIJ„ 167f„ Nr. 372, Abb.; Jevremov 1988, 46, Nr. 14, Abb.; Jevremov 1989, 14, Abb. 1; vgl. Anm.2. 13 Stele des L. Annaeus Surus, Ptuj (Pettau), PM Inv.-Nr. RL 968: Jevremov 1988, 42, Nr.9, Abb. 43

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