Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)
Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Pochmarski, Erwin: Frühe Stelen aus Poetovio p. 39–53.
(1951, 1170.) davon ausging, daß die legio VIII Augusta bereits anläßlich der Neuordnung der Provinz Illyricum im Jahre 11 v. Chr., als Poetovio von Noricum getrennt worden sei, ihr Legionslager in Poetovio errichtet habe, meinte A. Mócsy zuletzt (1974, 43.), daß die Anwesenheit der legio VIII Augusta in Poetovio durch die epigraphische Evidenz seit wenigstens der Zeit des Tiberius bezeugt sei. Hier liegt allerdings wohl insofern ein Irrtum Mócsys vor, als nicht die Inschriften, sondern die oben zitierte Tacitusstelle die Anwesenheit der legio VIII Augusta spätestens für das Todesjahr des Augustus beweist. Allerdings wird man wohl annehmen dürfen, daß bereits zum Zeitpunkt der Teilung der Provinz Illyricum im Gefolge des pannonisch-dalmatinischen Aufstandes von 6-9 n. Chr. in die Provinzen Dalmatia und Pannónia die legio VIII Augusta in Poetovio stationiert wurde (Saria 1951, 1171; Fitz 1993, 119.). Der Zeitpunkt, an dem die legio VIII Augusta Poetovio verlassen hat, wurde von E. Ritterling (1925, 1647f.) überzeugend mit der Verstärkung des Heeres der Provinz Moesia um eine zusätzliche Legion anläßlich des unter Claudius geführten thrakischen Krieges in Verbindung gebracht: demnach hätte die Legion bereits 45 n.Chr. Pannonién verlassen und wäre 46 n.Chr. durch eine Inschrift (CIL, II, 3272; bei Saria 1951, 1171 ist irrtümlich CIL, III, 3272 zitiert.) als Bestandteil des mösischen Heeres nachweisbar. Die Forschung ist ihm in dieser Argumentation weitgehend gefolgt (AU, 120 [Saria]; Saria 1951, 1171; Mócsy 1962,613.). Die nach Mösien verlegte legio VIII Augusta wurde wohl bereits 45 oder 46 n.Chr. durch die legio XIII Gemina ersetzt. Deren Anwesenheit ist für Poetovio literarisch durch Tacitus (hist. 3, \) bezeugt, wonach 69 n.Chr. in das Winterlager der 13. Legion nach Poetovio die Anführer der vespasianischen Partei zusammengekommen seien (Vgl. Ritterling 1925, 1713; AU, 120 (Saria); Saria 1951, 1171; Mócsy 1962, 613; Mócsy 1974, 48; Fitz 1993, 120.). Darüber hinaus hat die legio XIII Gemina eine Reihe von epigraphischen Denkmälern in Poetovio hinterlassen, zu denen einerseits mehrere Grabsteine gehören (CIL, III, 4058; 4061; 10877; 10881. 10887.14355 2 ; 14355 3 ), andererseits eine Reihe von Ziegeln mit dem Stempel der Legion (CIL, III, 4660,l ab ; 11358 abcd ; 11359 a ) (Vgl. Ritterling 1925, 171; s. auch die unter Anm.2 angeführten Stelen.). Die legio XIII Gemina beteiligte sich an dem Bürgerkrieg des Jahres 69 n.Chr. zunächst auf der Seite Othos (Tac, hist. 2, 1 \), in der Folge auf der Seite Vespasians gegen Vitellius (Tac, hist. 2, 86), kehrte aber nach einem Einsatz in Gallien und am Rhein (Tac, hist. 4, 68) wieder nach Poetovio zurück. Zu welchem Zeitpunkt die legio XIII Gemina an die Donau nach Vindobona verlegt wurde, ist in der Forschung wiederum kontrovers. E. Ritterling (1925, 1714f.) sprach sich für eine Verlegung bereits unter Domitian nach dem Jahre 90 n. Chr. im Zusammenhang mit dem suebisch-sarmatischen Krieg aus, während B. Saria (AU, 121 [Saria]; Saria 1951, 1172.) argumentierte, daß die legio XIII Gemina direkt von Poetovio nach Vindobona gekommen sei, wofür einerseits Ziegelstempel aus Poetovio (CIL, III, 11359a) bzw. Vindobona (CIL, III, 11359b) mit der Nennung desselben Ziegeleiaufsehers (Vgl. Ritterling 1925, 1715.) und andererseits die in die trajanische Zeit (103 n.Chr.) zu datierende Bauinschrift des Lagers in Vindobona (CIL, III, 4566) sprechen würden. In ähnlicher Weise hat A. Mócsy (1962, 614; Mócsy 1974, 88.) gemeint, daß das Legionslager von Poetovio von der legio XIII Gemina erst gegen Ende des 1. Jh. n. Chr., vielleicht im Zusammenhang mit dem Besuch Trajans 98 n.Chr., aufgegeben wurde. Die Legion wäre zwar in das Expeditionsheer gegen die Daker versetzt worden, hätte aber vor dem Einsatz in den Dakerkriegen in Vindobona garnisoniert und sich dort am Bau des Legionslagers beteiligt. Die unter Trajan erfolgte Erhebung Poetovios zur colonia läßt sich gleichfalls nur schwer genauer eingrenzen. Jedenfalls erfolgte sie erst nach dem Abzug der legio XIII Gemina. M. Abramic (1925, 7.) hatte an eine Verleihung des Stadtrechtes (als municipium) an Poetovio noch unter den Flaviern gedacht, während die Stadt von Trajan bald nach 100 n.Chr. zur colonia erhoben worden sei. Demgegenüber hat bereits W. Kubitschek (1909, 171.) wohl richtig gesehen, daß wegen der in einer der Inschriften nach Poetovio deduzierter Legionäre erfolgten Nennung der legio I Adiutrix mit ihrem Beinamen pia fidelis 4 frühestens die ersten Regierungsjahre Trajans für die Gründung der colonia in Frage kommen, d.h. während des germanischen Krieges von 98 n.Chr. oder des ersten dakischen Krieges von 101102 n. Chr. Zuletzt hat J. Fitz (1993, 163; vgl. Saria 1951, 117; Mócsy. 1974, 118.) sich für einen Ansatz der Koloniegründung in die Jahre zwischen 98 - 105 n. Chr. ausgesprochen. Die colonia Ulpia Traiana Poetovionensis wurde durch die Ansiedelung von Veteranen durch einmalige missio nummaria (AU, Nr. 374 und 375) bzw. zweimalige missio agraria (AU, Nr. 373) begründet (Vgl. Saria, 1951, 1172; Mócsy 1962, 598; s. auch die unter Anm.3 genannten Stelen.). Nach A.Mócsy (1962, 598; Mócsy 1959, 28ff.) war die Deduktion mit Bürgerrechtsverleihungen auch an Einheimische verbunden, wobei die Neubürger in die Tribus Papiria eingeschrieben wurden. In diesem Zusammenhang ist auch die in Poetovio gefundene Grabstele eines Veteranen der legio XI von Interesse: da diese Legion seit dem Jahre 42 n.Chr. Stele des L. Gargilius Felix, Maribor (Marburg), PM Inv.-Nr. Л 2334 (3392): Rak 1909, 168ff. Abb. 5; 171 (Kubitschek); Schober 1923, 41f, Nr. 85; Abramic 1925, 7; 141; AU, 169, Nr. 375, Abb.; Pahiô 1993, 300. Stele des A. Postumius Seneca, Ptuj (Pettau), PM lnv.-Nr.28 : Abramic 1914, Bbl.l33ff., Abb. 123; Schober 1923, 211., Nr. 22; Abramic 1925, 154f„ Nr. 200, Abb. 108; Ritterling 1925, 1691, s.v.Legio (XI Claudia); AU, 171 f., Nr. 379, Abb.; Jevremov 1988, 35f., Nr. 1, Abb. 1; Jevremov 1989, 11 f., Abb.2. 40