Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 26. 1989-1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1997)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Area sacra des niederpannonischen Kaiserkultes in Gorsium. p. 61–73.

Im Auxiliarlager von Intercisa, im dazugehörigen vicus und im Gräberfeld wurden mehr als 500 Steindenkmäler, darunter 244 Inschriften gefunden, mehr als in allen übrigen pannonischen Kastellen und auch mehr als so großen Städten wie Sirmium und Savaria insgesamt, und ebensoviel wie im Legionslager, den canabae und Gräberfeldern von Brigetio (Fitz 1991, 54). Es bestand schon seit langem der Verdacht, daß die überwigende Mehrheit der Steine ohne lokale Beziehungen für einen unbekannten Bau von anderswo hingeschleppt wurde (Eine Zusammenstellung s. Fitz 1991, 55). Zahlreiche In­schriften stammten aus Militärlagern nördlich von Intercisa und wurden mit Schiff zur Baustelle trans­portiert. Altäre mit v/7/a-Namen sowie ein Teil der von Eigenborenen zurückbliebenen Steine stammten ver­mutlich aus der Gegend. Szenen aus der griechischen und römischen Mythologie, die hier in höheren Anzahl zum Vorschein kamen als in Aquincum oder Carnuntum, konnten keinerlei Beziehungen zu der im Lager stationie­renden syrischen Truppe, noch zur geschlossenen Gemeinschaft der Diaspora von Hemesa und deren Gott, Deus Sol Elagabalus, haben. Der orientalischen Auxiliär­mannschaft waren auch jene feinen Porträte fremd, die eher die römische Elite repräsentieren mochten. Die mythologischen Reliefs, Porträte und Götterstatuen, die auf Grund der gleichen Werkstatt und der thematischen Zusammenhänge am ehesten mit dem Kaiserkult und der Provinzversammlung in Zusammenhang gebracht werden dürften, könnten aus Gorsium stammen, wo gerade Kunstwerke dieser Art fehlen. Steintransporte aus Gorsi­um waren nur zu einem einzigen Zeitpunkt möglich: nach 260. Gorsium wurde durch den Ansturm der Roxolanen zerstört und erst unter Diokletian, vermutlich in den 290er Jahren, wurden die Grundlagen der neuen Stadt Herculia niedergelegt. In der Zwischenzeit, als die Wiederauf­richtung der Provinz mit der Instandsetzung bzw. dem Wiederaufbau der Limesfestungen begann, dienten die Trümmer als Baumaterial. Für diese Arbeiten wurden in Intercisa große Mengen von Steinmaterial angehäuft, vielleicht für ein geplantes neuen Steinlager, welches dann infolge der andauernden Gotenkriege oder aus ande­ren Ursachen doch nicht errichtet wurde. Im Falle der nach Stuhlweißenburg verschleppten Steine gibt es keinen realen Grund, aus dem ihre Herkunft aus Gorsium bezweifelt werden könnte. Auch ungeachtet der Beweise von Gorsium sind die Steintransporte aus Aquincum schon wegen der unbegründeten zehnfachen Entfernung von vornherein unwahrscheinlich. Einzel­transporte auf unwegsamen Wegen aus den römischen Fundorten der Umgegend wären ein langsames, um­ständliches, daher sinnloses Unterfangen gewesen. Die Vermutung beider Transporten bedeutet zugleich, das den mittelalterlichen Bauherren selbst die elementarste Realität fehlte, als sie nicht die mit einer ausgebauten Straße verbundenen große Steingrube benützten. Es ist aber gerade diese Vermutung, der es an elementarer Realität fehlt. All dies vorausgeschickt, ist es gewiß keine unbegründete Kühnheit, wenn wir das Steinmaterial aus Stuhlweißenburg in Bezug auf Gorsium bzw. den Kaiser­kult in Betracht ziehen. Dasselbe bezieht sich auch auf einem Teil des Steinmaterials von Intercisa: hier ist aber bei einem Teil der Denkmäler die Zugehörigkeit höchs­tens vermutbar, für Schlußfolgerungen jedoch ungeeignet. Wie auch in Savaria mehrere Inschriften bezeugen, daß Persönlichkeiten anderer Städte Oberpannoniens im Zent­rum des provinziellen Kaiserkultes Denkmäler stellten (CIL III 4192 = RIU, VI, 134; CIL III 4193 = RIU, VI, 133), bedürfen die mit Aquincum - und Brigetio (CIL III 3355, 10338) - zusammenhängenden Inschriften auch in Gorsium keiner besonderen Begründung. Die Provinz­versammlungen oder städtischen Gemeinschaften setzten auch anderswo in der area sacra Denkmäler ehemaligen Statthaltern oder sonstigen Persönlichkeiten, die im Leben der Provinz bedeutende Erfolge erzielt hatten. Zu diesen ist auch die Statuenbasis zu rechnen, die die Bewohner der Militärstadt von Aquincum - canabenses - Claudius Maximus zu Ehren stellten, zehn Jahre nachdem er als Statthalter im Raum von Aquincum einen entscheidenden Sieg gegen die Barbaren davontrug (CIL III 10646 = RIU, VI, 1499). Einen anderen Altar stellten die duumviri von Aquin­cum am 11. Juni 178 den Kaisern Mark Aurel und Com­modus zu Ehren (CIL III 3347). Das Datum von 11. Juni ist in beiden Teilen Pannoniens von besonderer Bedeu­tung. An diesem Tag stellten die duumviri von Aquincum auf dem Budapester Blocksberg im Heiligtum der civitas Eraviscorum Altäre, von denen der letzte aus der Zeit von Diokletian stammt (Soproni 1992, 137-141). Die aus den Festungsmauern von Blocksberg bzw. Bölcske (4. Jh.) ausgehobenen und zweifellos vom Blocksberg mit Schiff abtransportierten Altäre waren dem Iuppiter Optimus Maximus Teutanus gewidmet, in dem wir den keltischen Hauptgott der örtlichen Bevölkerung sehen können. In Oberpannonien wurden die vom 11. Juni datierten Altäre auf den Pfaffenberg bei Carnuntum freigelegt (AnnEp 1982, Nr. 778-785), ebenfalls in einer area sacra. Hier ist der Name der Gottheit in der Form Iuppter Optimus Maximus K[ —] erhalten geblieben. W. Jobst ergänzte das К auf auf K\arnuntinus\ (1978, 6). Es besteht aber eine größere Wahrscheinlichkeit dafür, daß hinter dem K[ —] der Name des Hauptgottes der im Umkreis von Car­nuntum lebenden, ebenfalls keltischen Boii steckt. Diese Gottheit könnte beispielweise Kernunnos sein. Am 11. Juni 178, als sich die zwei Kaiser in der zweiten Phase der Markomannenkriege in Pannonién aufhielten, konnte die Weihe eines, der lokalen Gottheit gewidmeten Altars - vielleicht gar in Anwesenheit der Kaiser - als ein Gebet um die Beschützung Pannoniens aufgefaßt werden. Mit dem Besuch von Septimius Severus in Pannonién ist auch ein drittes Denkmal in Verbindung zu bringen. Die zwischen beflügelte Victoria-Figuren gesetzte In­schrift der 202 cm langen Tafel begrüßte Septimius Seve­70

Next

/
Oldalképek
Tartalom