Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 26. 1989-1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1997)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Area sacra des niederpannonischen Kaiserkultes in Gorsium. p. 61–73.
1796 bereits in Sárpentele befanden (Manuskript). Bei der Benennung des neuen Fundortes handelt es sich nicht um die Berichtigung einer früheren, irrtümlichen Angaben (Sárpentele war kein römerzeitlicher Fundort), vielmehr können wir hierbei den Abtransport der Steine verfolgen. Föveny, zusammen mit den unterirdischen Ruinen von Gorsium, gehörte zum Gut Tác der Grafen Zichy. Die beim Weinbau freigelegten behauenen römischen Steine wurden regelmäßig bei den herrschaftlichen Bauarbeiten verwendet, so etwa zur Errichtung der Wohnung des Gutsverwalters von Nagyláng (Fitz 1983a, 11, 9.sz.) oder der Kirche von Seregélyes (RIU, VI, 1477). Sárpentele war eine bescheidene Meierei in der Nachbarschaft des Zichy-Dominiums und gehörte bis zum Anfang des 19. Jh. der Familie Farádi Vörös. Die behauenen Steine von Gorsium wurden mit sonstigem Baumaterial vermutlich infolge der Beziehungen zwischen den beiden benachbarten Gutsbesitzern von ihrem ursprünglichen Fundort wegtransportiert. Die in CIL. mit Fundort Sárpentele angeführten Steindenkmäler (weitere Inschriften aus Sárpentele: CIL III 3323, 3352) standen also ursprünglich ohne jeden Zweifel in Gorsium, ungeachtet der Diskussion, die über die Herkunft der in Stuhlweißenburg gefundenen Steindenkmäler geführt wurde. Falls wir also die Beweisführung Mommsens akzeptieren, befand sich das Zentrum des provinziellen Kaiserkultes in Gorsium. In der Beudeutung der beiden Inschriften entstanden in den letzten hundert Jahren durchaus unterschiedliche Meinungen. Die von anderswo unbekannte Versammlung des Dolichenus-Priester betrachtete die Forschung betrachtete die Forschung eindeutig als einen Sonderfall. András Alföldi brachte sie mit der Christenvervolgerung unter Diokletian in Verbindung als eine offizielle Demonstration im Schutz des antiken Glaubens (Alföldi 1940, 218-220). Die Dolichenus-Tempel in der Rhein- und Donaugegend sind jedoch nach der Severer-Ära nicht mehr nachweisbar, die meisten wurden nach 235 zerstört (Bánki 1981, 98). Die auf dem Altar nicht genannten beiden Herrscher waren demnach Septimius Severus und Caracalla und der Anlaß zur einmaligen Zusammenkunft der Priester dürfte der kaiserliche Besuch im Jahre 202 gewesen sein (Fitz 1959). Es ist schon eher eine Detailfrage, ob die Priester des städtischen Kaiserkultes mit dem Altar des von Septimius Severus besonders hochverehrten Dolichenus ihre Loyalität im Sitz des Provinzialkultes demonstrieren wollten oder ob es sich um eine einzigartige Ehrenbezeigung der DolichenusPriester in Anwesenheit der beiden Kaiser handelte, wie von István Tóth interpretiert (I. Tóth 1978, 201-216). Mit den provinziellen Feierlichkeiten des Jahres 202 ist auch die Inschrift bezüglich der Tempelrestaurierung in Zusammenhang zu bringen. Dieses Bruchstück führte vor allem hinsichtlich des Gottesnamens zu Diskussionen. Unter Bezugsnahme auf einen Mark-Aurel-Tempel, erwähnt in einer Stuhlweißenburger Inschrift (CIL III 2245), ergänzte Mommsen den Texteil in der Form templu(m) d[ivi Marci]. Diese Hypothese wurde von Alföldi mit Recht abgelehnt: zwei Jahrzehnte nach dem Tod des großen Kaisers dürfte der Tempel nich wohl kaum von Einsturz bedroht sein. Mit der kühnen und nicht nachweisbaren Hypothese, wonach die beiden Steine von Sárpentele auch in Aquincum demselben Heiligtum angehört hätten, empfahl Alföldi die Ergänzung templu(m) D[olicheni]. In diesem Falle hätte aber in der offiziellen Inschrift der Text Iovis Optimi Maximi Dolicheni stehen müssen. Rómer-Desjardins (1873, 62, Nr. 113), Rudolf Egger (1960, 168) und - von ihm unabhängig Géza Alföldi (1961, 300-302) setzten sich für die Ergänzung templu(m) D[ianae] ein. Neuerdings experimentierte Géza Alföldy mit der Auflösung templu(m) D[eorum Magnorum] (1997, 225-241) aufgrund eines gleichfalls unvollständigen Gottesnamens eines Inschriftfragments von Gorsium (Fitz 1972, 41, Nr. 5 = RIU, VI, 1534). Die gemeinsame Schwäche der angeführten Versuche besteht darin, daß sie den entscheidenden Faktor in Bezug auf der renovierten Tempel außer Acht ließen: die Renovierung wurde von den regierenden Kaisern veranlaßt, doch nur in sehr wenigen Inschriften steht zu lesen, daß ein Tempel auf kaiserlichen Befehl errichtet bzw. renoviert wurde. Hier nur einige Zahlen zur Veranschaulichung der Verhältnisse (Fitz 1993, 172): In Année Epigraphique werden von 1969 bis 1989 insgesamt 17 538 Inschriften veröffentlicht, von denen nur ein einziges Steindenkmal über Renovierung des Tempels von Luna durch Antoninus Pius berichtet (AnnÉp 1984, 390). Von den 748 militärischen und zivilen Inschriften von Carnuntum bezieht sich ebenfalls nur eine auf die Wiederherstellung eines Heiligtums: anläßlich des Kaiserbesuches im Jahre 308 wurde ein Mithraeum restauriert (Vorbeck 1980, Nr. 293). Die römischen Inschriften Ungarns sind unter den bisher veröffentlichten 1297 Inschriften keine einzige aus diesem Themenkreis zu finden. Von den Inschriften, die mit der Pannonienreise des Septimius Severus (im J. 202) zusammenhängen können, aber jedenfalls von 198 bis 209 gestellt wurden (Fitz 1959, 237-263), ist das Epigraph von Gorsium das einzige, das nicht von Gemeinschaften, Militärs oder Würdenträger, sondern von den Kaisern selbst gestellt wurde. Die Tempelrenovierung war also auf jeden Fall ein einmaliges, hochbedeutendes Geschehnis, eine Geste der die Provinz aufsuchenden Kaiser zur Anerkennung ihrer im Bürgerkrieg erworbenen Verdienste. Zur Ergänzung des Gottesnamens kommt der Name der Diana ernsthaft gar nicht in Betracht, zumal die Göttin wohl kaum etwas den militärischen Tugenden der Ortsansässigen, mit der Provinz oder mit dem Kaiser zu tun hatte. Gleichfalls unbegründet ist der Versuch mit dem Namen DU Magni, da im pannoni sehen Kulturbereich völlig bedeutungslos. Auch die Anführung von Dens Dol Elagabalus, Dea Syria und anderen orientalischen Gottheiten bringt die Lösung der Frage nicht näher. Die kaiserliche Geste von Septimius Severus war 62