Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Közlemények – Mitteilungen - Fitz Jenő – Bánki Zsuzsanna – Lányi Vera: Forschungen in Gorsium in den Jahren 1985/86. p. 93–136. t. I–XLVII.

KÖZLEMÉNYEK - MITTEILUNGEN Alba Regia, XXIV, 1990 FORSCHUNGEN IN GORSIUM IN DEN JAHREN 1985/86. I. GRABUNGEN Im 28. und 29. Jahr der Grabungen^) lag der Schwerpunkt der Forschungen auch weiterhin auf der Freilegung und Lokali­sierung der Stadtmauern. Auch in diesen beiden Jahren wurde der größte Fortschritt bei der Erschließung der westlichen Stadt­mauer erzielt, wo die Arbeiten den 2. Turm erreichten. Weiterge­führt wurde die Lokalisierung des nordwestlichen Eckturmes sowie an der Ostseite die Erschließung des 2. Turmes zwischen dem südöstlichen Eckturm und dem östlichen Stadttor. Die Grabungen an der südöstlichen Ecke setzten sich vor allem mit der Ausgrabung der südlichen Stadtmauer und der Erschließung des 1. Turmes fort, und vor der östlichen Stadtmauer wurde die Lokalisierung des Grabens versucht. Innerhalb der Mauern wurden an zwei Stellen Forschungen geringeren Ausmaßes durchgeführt : auf dem noch nicht hinreichend geklärten Gelän­de zwischen dem palatium und der größeren basilica wurden weitere Bauteile freigelegt, andrerseits konnten die an der Ost­seite der area sacra unterbrochenen Forschungen fortgesetzt werden. Außerhalb der Stadtmauern ergänzten wir lediglich in der Nähe des südöstlichen Eckturmes die Erschließung des Grä­berfeldes aus dem 5. Jh., ohne die Ränder des Gräberfeldes erreicht zu haben. Die westliche Stadtmauer Auf dem Gelände zwischen den Profilen 135/635 und 100/670 wurde die Erschließung der westlichen Stadtmauer fortgesetzt, die in in einer Länge von weiteren 52 m in ihren Grundlagen und in geringerem Maße im aufsteigenden Teil zum Vorschein kam. Vom südwestlichen Eckturm gerechnet, erreicht somit die Länge der freigelegten Mauer 110 m. In Anpassung an die gegen Nor­den langsam steigende Bodenebene weist auch die Grundmauer eine zunehmende Höhe vom Meeresspiegel auf. Auf dem Gebiet zwischen den Profilen 135/635 und 120/650, sodann von Profil 115/660 bis zum Profil 100/670 erstreckt sich ein äußerer Sockel, welcher von - 181 cm fortlaufend bis - 94 cm ansteigt, die Höhe vom Meeresspiegel nimmt also entlang der 52 m langen Mauer­strecke um 87 cm zu. Die Höhe der oberhalb des äußeren Sockels ausgehenden Mauer bewegt sich - je nach der mittelal­terlich-neuzeitlichen Steinausbeute - zwischen 66 cm (125/645) bzw. 57 cm (120/650) und 23 cm (114/665), ihre Durchschnitts­höhe beträgt 41-47 cm (130/635, 135/635, 125/640, 110/660). Das Fundament unterhalb des Sockels war im Profil 120/650 119 cm hoch, im Profil 115/655 102 cm und im Profil 110/660 100 cm. An den beiden Außenseiten wurde die aufsteigende (1) Die erste Reihe der Mitteilungen über die seit 1958 durchgeführten Grabungen behandelt die Jahre 1958-1966 und wurde in Bd. I—VIII/ IX der Alba Regia veröffentlicht. Die zweite Reihe über die neuen Forschungen und das Fundgut seit 1972 wird in Bd. XIII-XXIII der Alba Regia veröffentlicht. Mauer aus größeren, jedoch unregelmäßigen Steinen gebaut und der Zwischenraum mit kleinen Steinchen ausgefüllt. Als Binde­mittel benützte man weißen kalkhaltigen Mörtel guter Qualität. Vom 1. Turm - erschlossen in den Profilen 135-145/620-625 - 47.70 m entfernt wird die Mauerlinie vom 2. Turm durchbro­chen. Dieser ist kleiner als der 1. Turm. Zum Vergleich nachste­hend die Abmessungen der beiden Türme: l.Turm 2. Turm Grundmauern 7,80 x 6,00 7,20 x 5,90 Innenraum 3,80 x 5,60 2,30 x 3,80 Einsprung innen 1,00 0,50 Einsprung außen 5,30 4,70 Mauerdicke 1,80 1,70 Aus dem wesentlich engeren Innenraum führte an der Südseite kein Ausgang. An der Außenseite sind die Turmecken abgerun­det. Im Turm (Profil 105/655) und ringsherum, besonders im Pro­fil 110/665, kam eine große Menge von Tegula- und Imbrex­Bruchstücken zum Vorschein : Profil Tegula Imbrex Tubi Bauziegel insgesamt 100/665 58 13 105/660 47 8 105/665 138 28 110/665 525 115 71 55 169 640 768 164 935 Trotz der geringeren Abmessungen des Turmes sind die Ziegel fast doppelt so zahlreich wie die beim 1. Turm gefundenen Bruchstücke. Dieser erhebliche Unterschied läßt sich durch die anschließenden Baureste erklären. Ende des 4. und im Laufe des 5. Jahrhunderts stand ein an die Stadtmauer angebautes und auch den Turm umfassendes Haus. Die im Profil 100/665 gefun­denen zahlreichen tegulae lokalisieren nicht so sehr den Einsturz des Turmdaches, sondern vielmer des späteren Gebäudes, des­sen Dachwerk vermutlich wiederholt renoviert wurde. Unter den tegulae.v/k auch an anderen Stellen entlang der Stadtmauer, befanden sich keine Ziegelstempel. Im Turm (105/665) kamen 35 Münzen zum Vorschein, weitere 2 St. außerhalb des Turmes (165/660) und 8 St. innerhalb der Mauer (110/660-665). Bis auf einige Münzen aus der Mitte des 3. Jh. (Maximinus Thrax, Gordian III., Volusian) wurden die Geldstücke in der Periode von Diocletian-Gratian geprägt (ihre ausführliche Beschreibung s. S. 110-116, mit * Zeichen). Die Zahl der Münzen übertrifft wesentlich die der Münzfunde aus dem südwestlichen Eckturm und dem 1. Turm, was für eine längere Gebrauchszeit des Turmes sprechen dürfte. Zwischen dem südwestlichen Eckturm und dem 1. Turm gab 93

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