Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Lukács László: Volkstümliche Faschingsbräuche im Komitat Fejér. p. 83–91. t. I–IV.

die Jahrhundertwende zogen die über 18jährigen Burschen schlechte Kleider an, beschmierten ihr Gesicht mit Ruß oder bedeckten es mit einer Maske. Manche zogen Frauenkleider an und trugen Körbe für die Krapfen, Eier und Würste mit, die man als Spende erwartete. Zwei oder drei Burschen hatten je einen Besen bei sich, die übrigen Rechen oder Stöcke. Die Hühnerschläger zogen von Haus zu Haus und sangen dabei ein Lied, in dem sie um Spenden, namentlich um Eier baten. Ihr Wunsch wurde fast überall erfüllt. Gelegentlich kamen auch Würste in den Korb. Außerdem wurden sie von den Hausleuten mit Faschingskrapfen bewirtet. Wo die Burschen nichts beka­men, klaubten sie selber die Eier im Hühnerstall zusammen, beschimpften sie die Hausleuten und schlugen sie sogar mit den Besen usw. Zum Schluß teilten die Hühnerschläger die erhalte­nen Lebensmittel untereinander auf, verkauften sie die Eier und finanzierten mit dem Erlös die Ballnacht. Das letzte Hühner­schlagen fand in Iszkaszentgyörgy Ende der 40er Jahre statt; damals nahmen daran 14-18jährige Burschen teil. In Fehérvárcsurgó hielt der Brauch nur bis zum I. Weltkrieg an. Am Morgen des Aschermittwochs, nach dem Faschingsball, begannen die Burschen das Hühner schlagen. Sie beschmierten ihre Stirn und das Kinn mit Ruß, zogen einen schäbigen Mantel an und nahmen einen Besen zum „Schlagen" (ung. botozni) mit. Sie suchten vor allem die Familien mit hei­ratsfähigen Töchtern auf, denen sie spassige Reime aufsagten, besonders wenn sie aufgrund ihres Alters bereits im vergangenen Fasching heiraten hätten können. Sie beschmierten die Frauen und Mädchen mit Ruß, klaubten im Hühnerstall die Eier zusam­men, die sie sich sodann - zusammen mit den geschenkten Würsten und dem Geräucherten - als Eierspeise schmecken ließen. In Bodajk fand das Hühnerschlagen ebenfalls nach dem Faschingsball, am Vormittag des Aschermittwochs statt. Einige Burschen zogen Frauenkleider an, die übrigen blieben in ihrer Ballkleidung, nur die Pelzmütze wurde „verkehrt", mit dem Futter nach außen, getragen. In Gruppen von 5-6 Mitgliedern suchten sie die Häuser auf, wo es heiratsfähige Mädchen gab. Die Frauen und Mädchen beschmierten sie mit Ruß, in großen Körben sammelten sie Eier und geräuchertes Fleisch ein oder „verschafften" sich die Lebensmittel aus dem Hühnerstall bzw. aus der Räucherkammer selbst. Wo sie nichts bekamen, benah­men sie sich besonders frech. Die Beute (Eier, Geräuchertes) wurde anschließend im Wirtshaus zubereitet und gemeinsam verzehrt. In Magyaralmás wurde das Hühnerschlagen bis Ende der 40er Jahre noch am Faschingsdienstag durchgeführt. Die Burschen zogen schlechte Kleider an, trugen eine Maske oder beschmierten das Gesicht mit Ruß; an die Maske klebten sie Bart und Schnurrbart aus Hanf und trugen eine umgekehrte Pelzmütze auf dem Kopf. In der Hand hielten sie einen Stock, einen Stocher, eine Sense, einen abgenützten Besen oder einen alten Säbel. In der Zwischenkriegszeit gab es Jahre, da bis zu 5 Gruppen zu je 5-6 gleichaltrigen Burschen durch das Dorf zogen. Dazu József Gelencsér: „Eine bekannte Figur war der Pfeifenmann, er führte die Frau, die am Arm einen großen Korb für die Geschenke trug. In manchen Gruppen gab es ein oder gar zwei irre Mädchen. Auch der Rauchfangkehr er kam gelegentlich vor, andere zeichneten sich dadurch aus, daß sie sich ein Geflecht aus Maisblättern um die Hüfte banden, welches dann wie ein langer Schweif hinten herabhing. In der Gruppe der größeren Burschen begleitete einer den lauten Gesang der anderen mit der Ziehharmonika. Als sie den Hof betraten, führte ihr Weg zum Hühnerstall, wo sie die Hühner mit dem Stocher zum schnelleren Eierlegen anreizten. Mit rußigen Händen strei­chelten sie die Mädchen und jungen Frauen. Ab und zu wurde zu den Klängen der Ziehharmonika getanzt. Wo sie die erwarte­ten Gaben nicht erhielten, hatten die Hausleute das Nachsehen : die weißen Wände wurden von den Burschen mit rußigen Besen beschmutzt, sie beschmierten alles mit Ruß, was sie nur vorfan­den und kletterten in den offenen Kamin hinauf, um sich das Pökelfleisch zu holen. Ein Teil der gesammelten Eier wurde der Händlerin verkauft, aus dem Erlös veranstalteten sie bei einem Haus eine Unterhaltung, wo sie dann die übrigen Eier und die Fleischwaren zum Abendmahl verzehrten." In Sőréd beschmierten die Burschen die Mädchen am an­brechenden Aschermittwoch auf dem Heimweg vom Faschings­ball mit Ruß, entweder noch auf der Straße, oder schon im Elternhaus. Dies nannten sie Hühnerschlagen (ung. tikverözés). In Csókakő fand das Hühnerschlagen am Faschings­dienstag noch in den 1950er Jahren statt. Die Burschen zogen schäbige Kleider an und beschmierten ihr Gesicht mit Ruß. Einige verkleideten sich als Mädchen oder Zigeunerfrau. Laut lärmend zogen sie von Haus zu Haus, ehemals wurden auch Verse aufgesagt. Die Hausleute wurden mit Ruß oder schwarzer Schuhpasta beschmiert, die Hühner im Hühnerstall mit einem Besen „gestreichelt". Mittlerweile nahmen sich die Hühnerschlä­ger ziemlich alles, was sie vorfanden, etwa die Eier unter den Hühnern, oder sie brachen ein Stück von der Wurst ab, die im Kamin gerade geräuchert wurde. Alles landete im Ranzen oder im Korb, ebenso auch die Gaben der Hausleute (Eier, Krapfen, Pökelfleisch). Am Ende wurde die gesamte Beute entsprechend zubereitet und verzehrt. Nachher gingen die Burschen auf den Ball. Noch zu Beginn dieses Jahrhunderts war es in Csákvár üblich, daß sich die Burschen am letzten Faschingstag verkleide­ten und durch die Straßen zogen. In Pákozd erzählte mein Gewärsmann Gábor Csontos, 71, im Jahre 1975 folgendes über das Hühnerschlagen: „Hier fand das Hühnerschlagen am Faschingsdienstag statt. Ein als Mädchen verkleideter Junge trug einen Korb, in dem die Eier eingesammelt wurden. Der „Hundeschläger" war als Zigeuner verkleidet, er hatte an seinem Stock eine Kette, die er während des Tanzes klirren ließ. Es gab zwei Tänzer, der eine als Mann, der andere als Frau gekleidet. Der Harmonikaspieler war als Zigeuner verkleidet. Dieser spielte im Hof zum Tanz, die Tänzer tanzten, der Hundeschläger schepperte mit seinem Kettenstock, das „Mädchen" sammelte die Eier in den Korb. Am Ende wurden die Eier gebraten, was übrig blieb, wurde verkauft. Die Hausleute gaben ihnen auch Krapfen und Würste. Zum Schluß wurde alles aufgegessen. Wenn sie auch nach Kisfalud zum Kegl-Schloß gingen, bekamen sie dort 20 Pengő." István Ács (geb. 1900) erinnerte sich 1977 noch daran, daß die Hühner­schläger von Pákozd auch die Dörfer und Meierhöfe der Umge­gend aufsuchten: „Es gab einen Harmonikaspieler, einen mit dem Kettenstock, zwei die tanzten, aber das waren auch Män­ner, nur war der eine als Frau verkleidet. Doch niemand hätte sagen können, wer das ist. Die sprachen kein Wort. Der mit dem Kettenstock jagte die Hunde fort. Alle trugen zerlumpte Kleider und einen langen Hirtenmantel. Ihre Masken waren aus bemal­ten Papier. Sie bekamen Eier, Fleisch, Krapfen, am Arm trugen sie einen langen Korb. Im Hof begannen sie vor der Küchentür zu tanzen, ein Bursche und der andere, der als Mädchen verklei­det war; der Harmonikaspieler spielte dazu. Der mit dem Ket­tenstock schützte sie vor dem Haushund und ließ die Kette 85

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