Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Szilvia, K.: Römerzeitliches Pferdegrab in Tihany. p. 17–45.

Alba Regia, XXIV, 1990 S. К. PALÁGYI RÖMERZEITLICHES PFERDEGRAB IN TIHANY Der einzige, mit Bestimmtheit bekannte römerzeitliche Fun­dort der Halbinsel Tihany erstreckt sich im nordwestlichen Teil der Halbinsel, am Hügelhang über der Bucht von Sajkod und der Moorwiese entlang der Buch (Abb. 1) In den 1930er und später, in den 50er Jahren wurden hier wiederholt römische Baureste gefunden, sowie Steinplatten und Sarkophage, die angeblich zu Gräbern gehörten. Das mit Ter­razzoboden, Hypocaustum und Wandgemälde dekorierte römi­sche Gebäude wurde von E. Thomas vom 3. Jh. datiert. T. Szentléleky unterschied zwei Perioden eines 1959 entdeck­ten neueren Gebäudes (MRT 2, 194-195). Über die bei späteren Bauarbeiten auf Grundstücken von Sajkod zum Vorschein gebrachten archäologischen Funde wur­de das Museum von Veszprém leider nur sporadisch und auch dann erst zu spät verständigt, weshalb an diesem verheißungs­vollen Fundort eine Weile nicht einmal Fundrettungen unter­nommen werden konnten. Bei der Aushebung von Gräben im Jahre 1975 wurden in der Seregély Straße (auf der Strecke zwischen der Kreuzung Sere­gély Straße - Mályva Straße und Garda Passage) bzw. in der Fenyő Straße (800 m von der Wegkreuzung entfernt) Skelettgrä­ber gefunden. Die meisten der vertieften, gemauerten oder mit Steinplatten errichteten Gräber sind neuzeitlichen Aufwühlun­gen zum Opfer gefallen; das noch rettbare - z.Zt. noch nicht publizierte - Fundmaterial läßt auf die spätrömische Periode schließen (Golden-László-Palágyi, 1976, 48) (Abb. 2.). 1977 wurde in Tihany-Sajkod auf dem Grundstück Seregély utca 31 bei der Grundlegung eines Hauses Erde ausgebaggert. In der Erde der 7,20 m breiten Grube wurden keine Funde wahrgenommen, doch an drei Seitenwänden des sich nach NW neigenden Grundbaues wurden Flecken sichtbar. In Richtung NNW, deutete eine bogenförmig rotgebrannte Eingrabung auf einen Ofen hin, während in der SSW-Seitenwand zwei spätrömi­sche, mit Steinplatten ausgelegte bzw. bedeckte Skelettgräber und ärmlichen Beigaben zum Vorschein kamen. Das dritte Ske­lettgrab in der OSO-Seitenwand der Grube wurde vom Bagger vollständig zerstört, auch das vom dritten Grab 2,75 m entfernte Pferdegrab - Thema der vorliegenden Arbeit - wurde aufge­wühlt (Abb. 3). Der Pferdekadaver wurde mit der rechten Seite nach unten in eine 1,38-1,68 m breite Grube geworfen, von der gegenwärtigen Erdfläche 1,01-1,17 m tief, in Richtung SSO-NNW. Dabei kehrte sich der Kopf um (Abb. 4). Aus der Verrückung des Zaumzeuges und der Brustriemen können wir darauf schließen, daß das Zaumzeug zerreißen mochte, als der Pferdeschädel zurückschlug, oder bewußt gelockert oder zerschnitten wurde noch bevor das Pferd ins Grab kam. Die Reihenfolge der Be­schläge blieb am besten beim rechten Hintergeschirr und unter der linken Schädelhäfte im ursprünglichen Zustand erhalten. (Abb. 8, 10, 26b). Das linke Hintergeschirr sowie das Becken und die Hinterbeine des Pferdeskeletts wurden von der Greifma­schine zerstört. Der linke Riemenverteiler lag umgekehrt am Grubenrand. Neben die Vorderbeine des Pferdeskeletts wurden übereinan­der, mit entgegengesetzter Orientierung, zwei Hunde begraben (Dax-László-Palágyi 1978, 61-62) (Abb. 4-6). Nachdem die Rippen und das Schulterblatt ausgehoben wur­den, zeigte sich die Reihe fast völlig umgekehrter Beschläge des rechten Brustriemens, des Hintergeschirrs und des Bauchrie­mens sowie ein Teil des zerrissenen oder zerschnittenen rechten Zügels (Abb. 7-8, 25, 27). Die Beschläge des rechten Zaumzeuges kamen zwischen den beiden Schädelhälften zum Vorschein. Einige der offenbar nicht in ihrer ursprünglichen Reihenfolge gefundenen Beschäge lagen T/HA NY 0 1km s i I Abb. 1 : Fundort Tihany-Sajkod (nach MRT 2.) 17

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