Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 24. 1986-1988 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1990)

Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Neuere Ergebnisse in der Pannonia-Forschung. p. 157–160.

zurückzog, wo sie sich noch Jahrzehnte hindurch halten konnte, obschon von den Barbaren ständig drangsaliert. Auch mit einer gewissen provinzinternen Reorganisierung ist zu rechnen, vor allem um das weslichen Ende des Plattensees, im Umkreis von Sopianae und in den Gebieten südlich der Drau. Die frühen Ansiedlungen der Langobarden und sodann der Awaren erreichten nicht den Süden und Südwesten Transda­nubiens, wo sie auf eine größere, geschlossene Population gesto­ßen waren (Fitz 1984, 139-153). In bezug auf das Ende des Römertums müssen wir auf jeden Fall einen Unterschied zwischen den vier pannonischen Provin­zen machen. Am schlechtesten war Valeria dran, wo bereits im Jahre 380 die Völker von Alatheus und Saphrak zuge­lassen wurden und der Zersetungsprozeß durch die Anwesenheit der foederati zweifellos beschleunigt wurde. Von 430 an gehörte die Provinz auch vertragsgemäßig den Hunnen. Etwas langsa­mer trat das Ende von Pannónia Prima ein, wo wir über die Städte auch nach dem Zusammenbruch des Hunnenreiches hö­ren können und das Fundgut auf ein kontinuierliches Dasein schließen läßt. Die beiden südlichen Provinzen galten - mit Übergängen und ostgotischer Herrschaft - bis zur endgültigen Räumung von Sirmium als Teile des oströmischen Reiches. Das meiste wissen wir verhältnismäßig über die militärischen Belange. Die Katastrophe im Jahre ging mit einer fatalen Ab­schwächung des Grenzschutzes einher. Vermutlich erlitten nicht wenige Lager schwere Schäden, manche wurden ganz unbrauch­bar und wurden auch nicht mehr renoviert. In den 80er Jahren wurden Rekonstruktionsarbeiten und Neubauten unternom­men, doch schon unter Beachtung der veränderen Lage. Die innerhalb der Auxiliarlager errichteten kleinen Festungen zeigen den vollzogenen Prozeß deutlich an : Aus den Grenzgarnisonen wurden die noch schlagkräftigen Truppen abkommandiert, um damit die mobile Armee zu stärken. Die kleinen Festungen paßten sich der verringerten Kopfzahl der hinterbliebenen Ein­heiten an. Seit ungefähr 380 zieht die allgemeine Verbreitung der geglätteten Keramik eine Trennungslinie zwischen den noch in Gebrauch befindlichen und den bereits aufgegebenen Kastellen. Im Grenzschutz, dessen Bedeutung zunehmend formell wurde, spielten die foederati eine wachsende Rolle. Um die Jahrhun­dertwende wurde der Schwerpunkt der mobilen Armee van Valeria nach Süden und Westen verlegt: zur Zeit der großen barbarischen Aktionen im angehenden 5. Jh. stationierten die meisten Truppen bereit in Dalmatien. Nach wie vor unsicher ist die Beurteiling der Angaben der Notitia Dignitatum. Zur Zeit scheinen die Hinweisen auf den Abzug der limitanei umgrenzbar zu sein. Einige dieser Truppen bekamen zweifellos unter Honorius, um die Wende des 4. zum 5. Jh., eine neue Organisationsform (Honoriani uictores, Mauri Honoriani seniores, Mattiarii Honoriani Gallicani, Not. Dign. occ, VII, 48, 51, 52). Allerdings sollten wir mit den Hypothesen vorsichtig umgehen, die die pannonischen Truppenlisten der Notitia Dignitatum mit irgendeinem Zeitpunkt verbinden und aus dieser labilen Vermutung zu festen Schlußfolgerungen kom­men. Auf die Verschiedenheit der Ansichten und die Ungewiß­heit der Auswertung verweist die unterschiedliche Deutung der in der Notitia Dignitatum mit nunc angeführten Einheiten. Ge­wiß zeigt dieses nunc die späteste Veränderung in der Truppenli­ste an, ob aber diese Veränderung um 378-380 erfolgte, wie von S. Soproni vermutet (1978, 161-163, 205: 1985, 96-97), oder um 409, wie von L. Várady interpretiert (1961, 83), oder eben jene Situation festhielt, die zum Zeitpunkt galt, als die Notitia Dignitatum angefertigt wurde (laut Autoren: gegen­wärtig), wie von O. Seeck (1876, 80) und von mir befür­wortet (1983, 85), läßt sich heute noch schwerlich entscheiden. Über das Schicksal der Zivilbevölkerung besitzen wir wenige­re und ungewissere Angaben. Immerhin zeigen die neueren Er­forschungen von Siedlungen und Städten, etwa in bezug auf Tokod (Tokod 1981), Scarbantia, Herculia, Sopianae (FÜLEP 1984) oder Aquincum, daß die Spuren der römerzeitlichen Be­völkerung wesentlich weiter verfolgt werden können als früher vermutet. In Herculia ist die letzte bedeutende Bauperiode - die wir mit der aus der weiteren Umgegend zwischen die Mauern fliehenden Bevölkerung in Zusammenhang bringen können ­von den ersten Jahrzehten des 5. Jh. zu datieren. Aus dieser Periode stammen das Taufbecken und der Altar - ein in Valeria weitverbreiteter Typ (Thomas 1978, 573-587) - der späten Basi­lika. Die Untersuchung der Gräberfelder spricht für eine langsa­me Veränderung der Provinzbevölker. In den Gräberfeldern aus der Jahrhundertwende von Csákvárer Typ (Barkóczi-Salamon 1970, 35-80: 1982, 147-178) wurde neben provinziellen Tradi­tionen und Trachtenstücken das Erscheinen neuer Geräte beo­bachtet, während in Szabadbattyán, dessen Gräberfeld eine spätere Periode repräsentiert, die Grabfunde aus dem 4. Jh. bereits fehlten den neuen Objekten, die im Csákvárer Gräber­feld-Typ auftauchten, gesellten sich noch spätere Funde. Spuren der Gräberfelder des Szabadbattyáner Typs sind bis Mitte des 5. Jh. zu verfolgen (Barkóczi-Salamon 1974/75, 89-111). Die Frage des Fortbestandes können wir auch weiterhin nicht als abgeschlossen betrachten. An die Stelle der früheren steifen Verneinung traten in den letzten anderthalb Jahrzehnten immer mehr nuanciertere Ansichten. Die grundlegende Schwierigkeit der Forschung ergibt sich aus dem Umstand, daß die provinziel­le Bevölkerung sehen im 4. Jh. nicht auf einem besonders hohen Grad der Romanisation stand; die Verbarbarisierung durch die Neusiedler verwischte besonders nach 380 immer mehr die Un­terschiede zwischen den beiden Seiten des Limes. Dem sei noch hinzugefügt, daß es gerade die stärker romanisierte Bevölke­rungsschicht war, die zu Beginn des 5. Jh. geflohen ist. Je weiter wir zeitlich forschreiten, um so verschwommener wird die Ab­grenzung der ehemaligen Provinziellen und ihrer Nachkommen von den zugewanderten Barbaren. BIBLIOGRAPHIE Barkóczi-Salamon 1984 Birley 1971 Braunért 1977 Buocz-Szentléleky 1982 Buocz-Szentléleky 1983 Buocz-Szentléleky 1984 Buocz-Szentléleky 1985 L. BARKÓCZI-Á. SALAMON, Tendenzen der strukturellen und organisatorschen Änderungen panno­nischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. Alba Regia, XXI, 147-187. A. R. BIRLEY, Roman frontier policy under Marcus Aurelius. In: Roman Frontier Studies 1967., 10. H. BRAUNÉRT, Omnium provinciarum populi Romani... fines auxi. In: Chiron, VII, 207-217. T. P. Buocz-T. SZENTLÉLEKY, Szombathely, Alkotmány и. 1-5. Járdányi Paulovics-Ruinengar­ten. AÉrt, CIX, 303, Nr. 45. T. P. Buocz-T. SZENTLÉLEKY, Szombathely. Alkotmány u. 1-5. Járdányi Paulovics­Ruinengar•­ten. AÉrt, CX, 297-298, Nr. 35. T. P. Buocz-T. SZENTLÉLEKY. Szombathely. Alkotmány u. 1-5. Járdányi Paulovics­Ruinengar ­ten. AÉrt, CXI, 268, Nr. 35. T. P. Buocz-T. SZENTLÉLEKY, Szombathely. Alkotmány u. 1-5. Járdányi Paulovics­Ruinengar ­ten. AÉrt, CXII, 278, Nr. 38. 159

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