Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczy László: Römerzeitliche Steindenkmäler aus dem dritten Jahrhundert im Komitat Fejér. p. 97–107. I–XV.

sind zwei Kinder dargestellt, beide mit kurzem Haar, schmalem Gesicht, abstehenden Ohren und langen Fingern. In einem Streifen, vom Bildfeld durch eine schmale Latte getrennt, ist die reduzierte Darstellung eines Totenschmahles zu sehen, an beiden Seiten mit dem bereits bekannten barockartigen Abschlußornament. Der Rand des dreibeinigen Tisches ist mit einer Wellenlinie verziert, darauf liegen Früchte und Brot, links eine Pfanne mit auswärtsstehendem Stiel. Rechts vom Tisch steht eine Frauenfigur mit einem Krug in der Hand, das zurück­gesteckte Haar reicht ihr in den Nacken, links eine Männerfigur, die mit der hochgehaltenen Hand den Pfannenstiel berührt. Das Inschriftenfeld mit profiliertem Rand ist mit plastischen Eufeuranken umrahmt, auch die Hauptadern der Blätter sind plastisch gearbeitet. Kalkstein. {CIL, III, 3362 = 10 347, Bar­kóczi 1964, 348.) In die gleiche Gruppe wie die beiden Grabsteine aus Vereb gehört ein Kopf von einem Grabmal aus Intercisa (Taf. IV, 2 ), abgebrochen, stellenweise mit Resten des Hintergrundes. Es ist der Kopf eines jungen Mannes mit kurzem, bei der Stirn bogen­förmig endendem, ungegliedertem Haar. Das Gesicht ist schmal, länglich, abstehend die Ohren, die ovalen Augen ein wenig verzo­gen, nur das obere Augenlid ist ausgearbeitet. In den Augen wer­den Iris und Pupille einheitlich durch je ein tiefes Loch, das sich an das untere Augenlid anschließt, dargestellt. Kalkstein. (H. des Bruckstückes: 17,5 cm, B: 17 cm, D: 10 cm. Erdélyi 1954, Kat. 276, Taf. XCI, 5). In denselben Kreis ist auch ein anderer Kopf einzuordnen, der in Gorsium gefunden wurde und ebenfalls von einem Crabmal abgebrochen ist (Taf. IV. 1 ). Auch dies ist der Kopf eines jungen Mannes mit kurzen Haar und schmalem Gesicht. Die Ohren stehen ein wenig ab, die Augen und der Mund sind recht undeut­lich angezeigt. Trotzdem ist der recht schwach, vielleicht nicht einmal vollständig ausgearbeitete Kopf ausdrucksvoll und charakteristisch. Am Hintergrund sind blaue, am Gesicht rote Farbspuren zu beobachten. Kalkstein. (H: 29 cm, Br: 37 cm, D: 17 cm, unveröffentlicht). Zu diesem Kreis gehört ein unvollständiges und heute in zwei Stücken erhaltenes Grabmal, welches in Gyúró gefunden wurde (Taf. V). Das Bildfeld ist schräg abgebrochen; an der rechten Seite ist nur mehr das kopflose Brustbild eines Mannes zu sehen. In der Linken hält er eine an beiden Enden dickere Rolle, die er mit dem Zeigefinger der Rechten berührt. Weiter links ist das Brustbild eines Kindes ohne Kopf. Hinter dem Kind stand ein Erwachsener, dessen Rechte auf der rechten Schulter des Kindes ruht. Noch weiter links ist das fragmentarische Brustbild eines kleinen Mädchens. Das über die rechte Schulter geworfene Kleid ist deutlich sichtbar. Rechts vom unvollständigen Brustbild des Mädchens ist das Fragment einer Gestalt zu sehen, wahrschein­lich der dritte Erwachsene im Bildfeld. Durch eine schmale Latte vom Bildfeld getrennt ist ein Streifen mit der Opferszene, an beiden Seiten umgrenzt von einer Ranken­kombination mit Efeulaub und Weintrauben, welche auch das Ischriftenfeld umrahmt. In der Mitte ist ein dreibeiniger Tisch, rechts eine schreitende Frauenfigur in langem Kleid, die in den ausgebreiteten Händen ein wallendes Tuch hält. Ihr Haar ist hinten zurückgesteckt. Rechts vom Tisch steht eine Männerfigur in kurzem Kleid, mit einem Becher in der erhobenen Rechten. Das Inschriftenfeld unterhalb der Opferszene hat einem mehr­fach profilierten Rahmen, es ist keine Inschrift zu sehen, mög­licherweise waren die Buchstaben gemalt. Unter dem Inschriftenfeld ist ein Kantharos dargestellt, aus dem eine mit Weintrauben und -blättern geschmückte Ranke in zwei Richtungen hervorwächst (an den Wein-blättern ist die Verwendung eines Bohrers erkennbar), die an beiden Seiten des Inschriftenfeldes emporkriecht, wo sie mit Weintrauben und Efeulaub kombiniert wird. Der Kantharos ist typisch, aber nicht vollendet, denn der Absatz ist eher nur angedeutet als ausgear­beitet. Der bogenförmige Rand hat an beiden Seiten je einen S-förmigen Henkel, der Hals ist, gerillt, der nach unten sich verjüngende Körper mit stilisierten bogenförmigen Blättern verziert. Kalkstein (H der beiden Bruchstücke: 270 cm, В : 103 cm, D : 27 cm, unveröffentlicht). In Vértesacsa kam das große Grabmal des Aelius Serenus zum Vorschein (Taf. VI); oben gerade abgeschlossen, das Bildfeld hat einem glatten Rahmen, darin sind drei Erwachsene und ein Kind in Ganzformat. Rechts ein Mann in Militärkleidung drückt die Hand an die Brust, zwei Finger sind vorwärtsgestreckt, die Hüfte ist gegürtet. Das Haar ist gefurcht, das schmale Gesicht bartlos, das obere Augenlid ausgearbeitet, der Augnapfel leer weder Pupille noch Iris sind ausgearbeitet. Links von ihm steht eine Frauenfigur, ihr Haar reicht bis zum Hals. Das schmale Gesicht, die oberen Augenlider sind ausgearbeitet, aber Iris und Pupille nicht angezeigt. Das Kleid mit drei typischen Längsfalten ist beim Hals stark ausgeschnitten. Am linken Rand steht ein Mann in Soldatenkleidung mit einer Fibel auf der rechten Schulter und einem Gürtel mit runder Schnalle um die Hüfte. Das kurze Haar endet wie beim anderen Mann, bogenförmig, bei der Stirn. Das schmale Gesicht ist bartlos die oberen Augenlider sind die ausgearbeitet weder Iris noch Pupille angedeutet. In der Linken hält er eine Rolle, darauf zwei Finger der Rechten. Vor der Frauenfigur steht ein kurzhaarieger Knabe in Soldaten­kleidung und hält einen Apfel in der Hand. Unter dem Bildfeld ist eine Opferszene dargestellt mit einem Tisch in der Mitte rechts in Profil eine Frauenfigur in langem Kleid, am Hinterkopf ein Haarknoten. Links berührt ein Mann mit der Rechten den Rand des Opfertisches. Das schräg profilierte Inschriftenfeld ist durch kaum geglie­derte, glatte Säulen umgrenzt. Es fehlt der untere Teil der Inschrift, somit auch der untere Teil des Grabmals {CIL, III, 6454 = 10 349; SCHOBER 1923, 249; Fitz 1967/68, No. 67, Taf. LH, 2). Den Aufbau der Steindenkmäler betreffend können zwei Varianten unterschieden werden. Der Grabstein des Septimus Constantinus (Taf. I.) ist in der herkömmlichen Art oben mit frei stehenden Giebel und zwei Akroterien aufgebaut. Zwar fehlt der obere Teil der Grabtafel des P. Aelius Fronto (Taf. II) war aber oben höchstwahrschein­lich ebenfalls mit einem Giebel und Akroterien versehen. Das Grabmal aus Gyúró (Taf. V) ist gleichfalls unvollständig, doch ist angesichts der inneren strukturellen Einteilung auch hier eine den vorangehenden ähnliche Lösung anzunehmen oder waren allenfalls — wie am Grabmel der Aurelia Sabina (Taf. XI) aus Gorsium — innerhalb des oberen geraden Abschlusses der Giebel und vermutlich auch die Akroterien angedeutet. 0 ) Der frei stehende Giebel und die Akroterien, oder die Grabmäler mit einem geraden oberen Abschluß, doch innerhalb desselben mit ebenfalls ausgearbeitetem Giebel, Seitendreicken oder Akroterien sind aus derselben Zeit — im vorliegenden Falle aus der ersten Hälfte des 3. Jh. — an mehreren Stellen zu finden. Im Unterschied zu den beschriebenen Stücken hat das in Vértesacsa gefundene Grabmal des Aelius Serenus (Taf. VI) ein großes Bildfeld und oben einen geraden Abschluß, jedoch ohne Giebel und Akroterien. Das Grabmal aus Balatonarács {Taf VII, 1 Hampel 1907, 301; KUZSINSZKY 1920, Abb. 36) kann trotz der Entfernung zwischen den beiden Fundorten mit dem vorangehenden Stück in Verbindung gebracht werden: oben ebenfalls gerader Abschluß, ohne Giebel und Akroterion. Wir werden des weiteren noch sehen, daß ein unvollständiges Grab­mal aus Aquincum (Taf. VIII, 1 ) mit ähnlichem oberem Abschluß in bezug auf sein Alter und die Formgebung des Porträts auch hierher zu zählen ist (unveröffentlicht). Es fragt sich, wie der im Komitat Zala — Südwest-Pannonien — gefundene obere Teil des Grabmals der Apuleia Paula (Taf. VII, 2) gewesen sein konnte, zumal er mit beiden Gruppen in Verbin­dung gebracht werden kann. Der aus Blättern zusammengestellte schmale Fries oberhalb des Bildfeldes kann nicht den oberen Abschluß gebildet haben ; andererseites gibt es im oberen geraden Teil keine Zapfenlöcher, die die Befestigung eines eigenen Giebels ermöglicht hätten. Obendrein ist die Grabtafel nicht all zu dick, es könnte also ein eigener Giebelteil nur dann darauf gewesen sein, wenn er irgendwo eingebaut worden wäre (H: 168 cm, Br: 81 cm, D: 14 cm; FÜLEP 1963, Abb. 15; Mócsy 1976, 29). (1) Das Grabmal der Aurelia Sabina ist heute in zusammen­gestellten Zustand in Gorsium zu sehen. Der schriftete Teil war schon früher bekannt {CIL, III, 3351), der obere Teil wurde aber erst später in Szabadbattyán, unweit von Gorsium, gefunden. Im Corpus wird zur Inschrift ein anderes Bildfeld angeführt. Die richtige Zusammengehörigkeit der Stücke wurde von Jenő Fitz erkannt. 98

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