Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)
Tanulmányok – Abhandlungen - Petres Éva, F. – Szabó Miklós: Bemerkungen zum sogennanten „Hatvan–Boldog” Schwerttyp. p. 87–96. t. I–V.
squat, enclosing round discs and surmounted by pronounced globular finials. .." Zugleich führte er aber den Namen „Kosd type" zur Bezeichnung einer Variante ein, die er folgendermaßen charakterisiert: „A closely related chape-end, also on a very short chape and with a short narrow blade, is sharply angular, but has the same inset discs and globular finials ..." Stead datiert die Scheiden mit den beiden Ortband-Typen in das „late fourth century" und betrachtet sie zugleich als den frühesten LT-I-Schwerttyp standardisierter Abmessung (1980, 492—493, 504). Dieser kurz umrissene Bericht der Forschungen dürfte recht deutlich die prinzipiellen und praktischen Schwierigkeiten veranschaulichen, die sich aus der übereinstimmenden Terminologie und Chronologie der westlichen und östlichen La-Tene-Funde ergeben (wobei unter letzterem das keltische Material von Mittel-Osteuropa zu verstehen ist). Im folgenden wollen wir diese Frage in ein schärferes Licht rücken, indem wir von der Untersuchung von Funden aus dem Karpatenbecken ausgehen. Die Ungewißheiten in bezug auf den Hatvan—Boldog-Тур sind vor allem daruaf zurückzuführen, daß das eponyme Exemplar seit Ende der 30-er Jahre höchstwarscheinlich nicht untersucht wurde, und das bereits damals in sehr schlechtem Zustand befindliche Stück während des II. Weltkrieges zunichte ging; im Magyar Nemzeti Múzeum ist es jedenfalls nicht aufzufinden. Die Lage ist aber jüngstens dennoch insofern vorteilhafter geworden als wir in der Sammlung des Museums „Jósa András" in Nyíregyháza ein analoges Stück des Fundes von Hatvan—Boldog entdeckten; Fundort: Gáva-Katóhalom (Inv. Nr: 64.1077.2. Taf. I. 2—3; II. 1—2). Das Exemplar von Gáva stimmt in jeder Hinsicht mit dem Schwert von Hatvan—Boldog überein, auch haben wir allen Grund anzunehmen, daß das Ortband, welches leider nicht erhalten ist, dem gleichen Typ angehörte. Unter den typologischen Merkmalen ist am wichtigsten die Übereinstimmung der Mündungsklammern bzw. der Schlaufe: An der Vorderseite bilden zwei sich berührende Rosetten sowie die an beiden Seiten angeschlossenen viereckigen Blechstücke die Mündungsklammern, die — auf die Vorder- und Rückseite gebogen — die Scheide zusammenhalten. Darunter wurde das obere, oblonge Blech der Schlaufe an die Rückseite eingefügt. Das untere Glied der Schlaufenplatte hat an der Scheide von Hatvan— Boldog die Form eines etwas zugespitzten, ovalen Schildes, am Stück von Gáva ist sie jedoch rund und verziert. Völlig identisch sind die Form des Scheidenrandes ebenso auch die Kantenverstärkungen mit plastischer Verzierung; auch hat keine der Scheiden eine Mittelrippe. Im wesentlichen stimmt auch die Verzierung überein; diese Rankenmuster dürfte vielleicht am besten als „Post-Waldalgesheimer" bezeichnet werden (JACOBSTHAL 1944/1969 94; Szabó 1977, 212—213). Schließlich, doch nicht zuletzt stimmen auch die Abmessungen genau überein — es handelt sich um einem charakteristischen kurzen und schmalen Typ aus der frühen LT-Zeit.).( 2 ) Auf Grund all dieser Merkmale ist die Feststellung, die beiden Schwerter stammten aus derselben Werkstatt, nicht von der Hand zu weisen. Dies geht aber mit der praktischen Konsequenz einher, das etwaige chronologische Schlußfolgerungen, die wir in bezug auf das eine Stück ziehen können, auf das andere als gültig anzusehen sind. Wie bereits erwähnt, ist der Fundzusammenhang des Schwertes von Hatvan—Boldog unbekannt (Posta 1895, 1—26; Márton 1933/34, 157—158). Aus einer Untersuchung der Fundorte in der Gegend von Hatvan ergibt sich folgendes Bild. An Hand der jüngsten Funde ist um das Ende von LT A in diesem Raum mit einer Ansiedlung zu rechnen. Darauf verweist die soeben publizierte Schüssel mit halbmondförmigem Henkel aus Hatvan-Bajpuszta (Eger, Museum „Dobó István"), ein typisches Exemplar des frühesten LT-Horizonts im Karpatenbecken.( 3 ) Unter den Funden aus Hatvan—Boldog kennen wir jedoch keine, die älter als LT В wären. (Abb. 2) Allerdings (2) Hatvan—Boldog Gáva Länge 69 cm 65 cm (ohne Ortband) Breite 3.5 cm 3.6 cm (3)Stupava (Stomfa): HUNYADY, 1944, Taf, LVI, 1—7; Wien-Leopoldau: Nebehay 1977, 51, Taf. III/3; Pilismarótsind innerhalb dieser Periode einige Typen nicht nur der späteren, sondern auch der Duchcov —Münsingen-Phase repräsentiert (Siehe Abb. 5; nach Márton 1933/34, Taf. LH, 29—30, LV—LVI, 20; Kruta 1979, 83) An Hand der Funde von Hatvan—Boldog können wir also sagen, daß das Schwert innerhalb der Periode LT В einzuordnen ist. Obwohl auch das Schwert von Gáva-Katóhalom ein Einzelfund ist, können wir die Datierung des Typs auf Grund des Fundortes einigermaßen präzisieren. Leider sind die Metallgegenstände der dort ausgegrabenen und 1915 publizierten Gräber sowie die Einzelfunde nicht eben charakteristisch (Jósa 1915, 197—206, Taf. II, 11—14, 17), doch ist auf Grund der ähnlichen nordostungarischen Gräberfelder immerhin festzustellen, daß dieses Material älter als LT B2, d.h. die letzte Phase der frühen LT-Zeit, nicht sein kann (Nepper 1976, 4, 8). Dementsprechend müssen wir bei der Datierung der Schwerter von Hatvan—Boldog und Gáva die Phase LT B2 als Höchstgrenze annehmen. Einen Fortschritt in der Untersuchung des Problems ermöglichen die Grabbeigaben des Gräberfeldes von Kosd. In den Gräbern 16 (Taf. III) und 25 (Taf. IV) kamen Schwerter zum Vorschein, die mit den Exemplaren von Hatvan—Boldog und Gáva-Katóhalom im wesentlichen übereinstimmen, wiewohl sie weniger verziert sind. Auf Grund der Scheide aus Grab 25 ist festzustellen, daß zwar die Kantenverstärkung der Vorderseite mit der der genannten Stücke übereinstimmt, an der Rückseite aber eine Schlaufenplatte in der weitverbreiteten Art durch zwei Scheiben ersetzt ist (Kosd, Grab 16, cf. HUNYADY 1944, Taf. XLVIII, 5—8; Kosd, Grab 25, unveröffentlicht). Im Grab 16 „wimmelt" es geradezu von plastisch verzierten Fibeln mit Fußkugel, während in Grab 25 einfachere Varianten dieses Typs vorkommen. Beide Bestattungen sind also in die Phase LT B2, d.h. die letzte Phase der frühen LT-Zeit, einzureihen. Diese Feststellung wird durch das vor kurzem publizierte Grab 38 von Chotin bestätigt, wo ein mit den genannten übereinstimmendes Schwert, leider mit unvollständiger Vorderseite der Scheide lag (Ratimorskà 1981, 69, Taf. XXVI A, Abb. 11.). Aufgrund der bisher geschilderten Stücke können wir feststellen, daß das Ortband der Schwerter vom sog. Hatvan—Boldog-Тур halbkreisförmig ist und einen Durchmesser von ca. 4 cm hat. Es sei noch bemerkt, daß einige der Scheiden (z.B. Kosd, Grab 16) Mittelrippen haben. Dieser Ortband-Typ hat eine breitere Variante, wie sie z.B. in Kosd, Grab 34, (Taf. V. 1) vorkommt ; leider sind die übrigen Teile der Klinge und der Scheide nicht erhalten. 'Das Ortband ist um 1,5 cm breiter als die eben genannten (d. h. 0 5,5 cm) (Unveröffentlicht, Inv. Nr. 46.951.342). Im Grab wurde übrigens eine Variante der Fußkugelfibel gefunden. In Kosd, Grab 77, kam ein Schwert des gleichen Typs zum Vorschein, Der obere Teil der Scheide ist zwar unvollständig, doch ist das Ortband erhalten (max. Breite: 5,8 cm). Die Schlaufe schließt sich an die Rückseite mit zwei runden Scheiben an. Die Gesamtlänge des Schwertes —67 cm —stimmt im wesentlichen mit der des Schwertes von Hatvan-Boldog und dessen nächsten Analogien überein (Unveröffentlicht, Inv. Nr. 46.951.727). Unter den Streufunden des Gräberfeldes von Kosd befindet sich ein relativ gut erhaltenes Exemplar dieser Variente — ein weiterer Beitrag zum engen Zusammenhang zwischen den Typen mit „breitem" und schmalem Ortband : An der Vorderseite der Scheide ist eine Befestigung mit zwei Rosetten (Unveröffentlich, Inv. Nr. 46.951.770). Als Prachtstück dieser Variante gilt ein Schwert aus Szob (Abb. 3) mit gravierter Verzierung am oberen Teil der Scheide und Lotus-Motiv an den Rosetten (Inv. Nr. 14.1950.38; Szabó 1982, 184, Abb. 4-5), doch sind auch weitere nennenswerte Repräsentanten des Ortbandes im Karpatenbecken aus Pecica (Zirra 1971, Abb. II/2— 3) und dem Fund von Silivas unbestimmter Provenienz zu finden (Márton 1933/34, 123—124, 161, Taf. LVII; Crisan 1973, 45—48, Abb. 3-4). Wir möchten erneut den engen Zusammenhang betonen, der zwischen den Basaharc Grab 376: Bognár-Kutzián 1974, 36,39 Taf. II, III/ll; Bognár-Kutzián 1983, 32; Bucany: Bujna — Romsauer 1983, Grab 8: 283, Taf. I 10—11, Grab 11: 284, Taf. VI/12, Grab 18: 285, Taf. VII/9, XII/4, Grab 19: 286, Taf. VIII/11, XII/2; Hatvan—Baj puszta: M. Szabó, EC XXII (1985) 54—6, Abb. 2—4. 89