Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Die Anjovinen in Mitteleuropa - Kolba Judit, H.: Die Fragen der Chronologie der profanen Goldschmiedekunst im 14. Jahrhundert. p. 51–56. t. I–VI.

• Alba Regia, XXII, 1985 J. H. KOLBA DIE FRAGEN DER CHRONOLOGIE DER PROFANEN GOLDSCHMIEDEKUNST IM 14. JAHRHUNDERT Auch in den vorigen Referaten wurden die einzigartige Freigebigkeit, die teueren Gaben, die während Feldzüge, oder durch Gesandten ins Ausland geforderten wertvollen Geschenke des Königs Ludwig I. und seiner Gemahlin erwähnt; daneben sind auch seine Kirchenstiftungen, die für die neuen Kirchen verfertigten freigebigen — litur­gischen Zwecken dienenden — Gaben bekannt (DERCSÉNYI 1941, 67—72, 113—115). Unter den letzteren wurden zahlreiche wertvolle Reliquiare besonders in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts verfertigt — dies ist größten Teils dem bekannten Sammeltrieb des Kaisers Karl IV. zuzu­schreiben {ibid., 68), der Ende der Herrschaft Ludwigs I. sein guter Freund wurde (von vielen, extra für den Kaiser verfertigten wertvollen Reliquiaren zumeist mit Berg­kristall- und Edelmetallfassung, sind Angaben erhalten geblieben. All diese waren aber Werke der ausgesprochen höfischen Kunst, geschaffen von Goldschmieden, die am königlichen Hofe tätig waren und auf Bestellung des Königs arbeiteten, als solche waren diese Stücke die prächtigsten Produkte der Mitte des 14. Jahrhunderts besonders aufblütenden Goldschmiedekunst. Leider sind nur Reste davon auf unsere Tage erhalten geblieben, auch diese blieben ohne Ausnahme nicht im Lande; von den ins Ausland gesandten Geschenken sind das hohe Niveau der damaligen Goldschmiedekunst darstellenden Stücke: der Schatz von Aachen (Grimme 1972, Nr. 76—86, Taf. 88—101, 101—104), der Sarg und der Kelch St. Simeons von Zara (Oro ed argento 1972, Nr. 37, 175—178, 97—121 Bild, Nr. 21, Bild 55, 165), die Pazifikales von Igló (DIVALD 1905, III, 17; Mihalik 1964; Sniezynska-Stolot, 1981, 234) und Hédervár (Mihalik 1964; Sniezynska-Stolot 1981, 234—235), letztere verwahrt in London, die Hedwig-Kanne (DERCSÉNYI 1941, 164) usw. bekannt. Diese Stücke stehen aber irgendwie mit den liturgischen Handlungen in Verbindung, oder waren Bestandteile des Kirchenschatzes, sie konnten den Stürmen der Jahrhunderte besser widerstehen. Die Kirchenschätze wurden im allgemeinen zuletzt verschmolzen, im Gegensatz zu den profanen, alltäglich gebrauchten Gefäßen, die dieses Schicksal immer vorher erlitten. Wie wahr diese Feststellung ist, beweist auch eine Angabe über eingeschmolzene höfische Gefäße vom Hofe Ludwigs des Großen (ibid.). In kleineren Kirchen konnten die wenigen, besonders verwahrten Stücke viel leichter erhalten geblieben, als Teile großer Gruppen von profanen Gegenständen. Auf das 14. Jahrhundert standen die liturgischen und profanen Gegenstände aufgrund der Angaben zeitgenös­sischer, effektiv verfertigter Werke im Verhältnis von 50 zu 50 Prozent. Darunter können die profanen Gegenstände in zwei Gruppen geteilt werden: Gefäße für den alltäglichen Gebrauch oder Prunkgefäße und ausgesprochene Schmuck­sachen zur Tracht. Leider waren die heute bekannten weltlichen Gold­schmiedearbeiten alle in der Erde verborgen und kamen als Schatzfunde oder bei Ausgrabungen zum Vorschein. Die Zusammensetzung und Proportion dieser Gegenstände sind ebendeshalb besonders zufällig, die in der Erde versteckten Schätze wurden wahrscheinlich auf der Flucht, ohne besonderer Überlegung vergraben; die bei den Ausgrabungen entdeckten Fundsachen waren beim Begräb­nis dem Gestorbenen mitgegebene Schmücke, die als solche im Verhältnis zu den getragenen Schmuckstücken des Lebendigen zahlenmäßig nicht ganz authentisch betrachtet werden können. Die Schatzfunde tauchten seit Anfang des 19. Jahrhun­derts nacheinander, unter ganz unerwarteten Umständen auf. Ihre Auffindung geschah ohne Anwesenheit eines Fachmannes, deshalb ist auch heute fraglich, welche weitere Gegenstände zu einer bestimmten Fundgruppe gehören könnten, und wieviel Stücke beschädigt und unter den Entdeckern verteilt wurden. Die erste der Reihenfolge nach war die Auffindung der vielleicht schönsten Schätze aus dem 14. Jahrhundert in Körmend im Jahre 1812: 5 Schalen, 12 (heute nur 10) 4* 51

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