Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Tanulmányok – Abhandlungen - Demeter Zsófia: Summások Fejér megyében. – Gedingarbeiter im Komitat Fejér. p. 221–234.
derts. Im Komitat Fejér und im südwestlich gelegenen Mezőföld hatten sich unzählige abweichende Formen eingebürgert. Die Agrarbewegungen der Jahrhundertwende steigerten die Nachfrage für die aus anderen Gebieten kommenden Saisonarbeiter. Im Komitat Fejér wurde die Lage noch dadurch verschlechtert, daß sich hier, obzwar der Großgrundbesitz vorherrschte, viele Zwergwirtschaften (unter 5 Joch) befanden, die keine Waren für den Markt erzeugen konnten und ebenfalls auf die Lohnarbeit in den Großgrundbesitzen — hauptsächlich zur Zeit der hohen Arbeitssaison im Sommer — angewiesen waren, ebenso wie die von der Lohnarbeit lebenden ansässigen Dorfarmen. Wegen den Arbeiterbewegungen zur Erntezeit und den Streiks der Jahrhundertwende stellten die Großgrundbesitzer bewußt nicht lokale Arbeiter an, um deren — ihrer Ansicht nach — zu hohen Lohnansprüche niederzudrücken, und nahmen fremde, „bereitwilligere", mehr darauf angewiesene und deshalb billigere Arbeitskräfte in ihren Dienst. Das Resultat dieser Maßnamen war, daß zwischen den ansässigen Arbeitern und den fremden Saisonarbeitern sich ein scharfer Gegensatz entwickelte, der so lange dauerte als es Saisonarbeiter gab. Diesem Gegensatz zufolge verachteten die ansässigen Arbeiter die Fremden, sie bezeichneten sie als rückständig, fast Streikbrecher, verspotteten ihre Tracht, ihren Dialekt und ihre Gewohnheiten. Die Erinnerung an diesen Kampf um den Lebensunterhalt, die heute nur mehr in anekdotischer Form weiterlebt, ist in den Erzählungen der alten, früher armen Dorfbewohner oft nachzufühlen. Es muß jedoch festgestellt werden, daß dies nur in der Tradition und Mentalität der Dorfbewohner zu beobachten ist, und daß die verschiedenen Arbeitergruppen einander nie verachteten, sondern sie — besonders wenn gefeiert wurde — zusammenhielten. Ebenso konnten die Saisonarbeiter Hilfe und Verständnis von den Knechten der „Pußta" erwarten. Die Gutsbesitzer bemühten sich, die Organisation der Saisonarbeiter zu verhindern, deshalb nahmen sie mit Vorliebe aus verschiedenen Gegenden stammende Gruppen in ihren Dienst. Auch der Lohn der gleichzeitig aus verschiedenen Gegenden kommenden Arbeiter war ungleich. Im allgemeinen war der Lohn der Mezokövesder Gruppen der höchste, die Gutsherren erachteten ihre Arbeit als die beste. Dabei spielte es auch eine Rolle, daß die Anführer der „matyó"-Arbeiter die geschicktesten waren, ihre überlieferte Arbeitsverpflichtung war verläßlich. Die Gutsherren bemühten sich jedoch immer „diplomatisch" den Lohn der anderen Gruppen im Verglich zu jenem der „matyó", auf möglichst niedrigem Stand zu halten. Vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg kamen ins Komitat Fejér Saisonarbeitergruppen besonders aus den Komitaten Borsod, Heves, Nyitra, Trencsén, Ung, Bereg, Csongrád, Békés, Vas und Zala. Durch den Friedensvertrag nach dem ersten Weltkrieg wurden mehrere Komitate den Nachfolgestaaten angeschlossen. Die Lücke ersetzten Arbeiter aus Borsod, Heves und Nógrád. Von denen, die ins Komitat Fejér wanderten, ist das Schicksal jener, die sich dort niederliessen, am interessantesten. Viele dieser Arbeiter blieben endgültig in der Gegend, besonders wenn sie dort geheiratet hatten. Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich hier 161 Familien in einem Block aus dem Dorf Bodony an, die dann aus der früher zum Dorf Ercsi gehörenden Besnyo-Pußta das heutige Dorf Besnyő gründeten. Zs. Demeter 234